Ein Angebot der

  • IHK Südlicher Oberrhein
  • IHK Hochrhein-Bodensee
  • IHK Schwarzwald-Baar-Heuberg
Wirtschaft im Südwesten

Wirtschaft im Südwesten

  • Home
  • Ausgaben
    • November 2025
    • Oktober 2025
    • September 2025
    • Juli/August 2025
    • Juni 2025
    • Mai 2025
    • April 2025
    • März 2025
    • Februar 2025
    • Januar 2025
    • Dezember 2024
    • Alle Ausgaben
  • Rubriken
    • Schwerpunkt
    • Unternehmen
    • Service
    • Regio Report
      • IHK Hochrhein-Bodensee
      • IHK Schwarzwald-Baar-Heuberg
      • IHK Südlicher Oberrhein
    • Kopf des Monats
    • Gründer
    • Aus dem Südwesten
  • Redaktion & Anzeigen
    • Redaktion
    • Verlag & Anzeigenleitung
    • Ihr Unternehmen im redaktionellen Teil
    • Probeheft & Abo
  • Kontakt
Ausgabe 11/2025
Aus der IHK  IHK Südlicher Oberrhein
Regio Report IHK Südlicher Oberrhein
IHK-Konjunkturumfrage

„Endlich ins Handeln kommen“

Die IHK-Konjunkturumfrage zum Herbst zeigt eine leichte Stimmungsaufhellung bei den Unternehmen. Alte Probleme wie hohe Energiepreise und Arbeitskosten aber bleiben.

Sehen einen Silberstreif am Horizont: der stellvertretende IHK-Hauptgeschäftsführer Alwin Wagner und Tobias Lanner, Geschäftsführer von Lanner Anlagenbau in Kippenheim (v. l.). Foto: Johanna Kaiser/IHK SOX

Die Reformerwartungen der deutschen Wirtschaft an die neue Bundesregierung sind hoch. Bisher bewirkt das politische Handeln aber noch keine positiven Veränderungen der Geschäftslage. Das zeigt die aktuelle Konjunkturumfrage der IHK Südlicher Oberrhein. Immerhin blicken die Unternehmen etwas optimistischer in die Zukunft. „Es ist der Silberstreif am Horizont“, sagt Alwin Wagner, der Stellvertretende Hauptgeschäftsführer der IHK Südlicher Oberrhein.
„Das wirtschaftliche Umfeld ist nach wie vor turbulent“, sagt Alwin Wagner mit Blick auf die Märkte im Ausland und die weltweite Zollproblematik. „Die Unternehmen geraten von verschiedenen Seiten unter Druck und stehen vor großen Herausforderungen.“ Das zeigt sich im Index der aktuellen Geschäftslage. Dieser verliert im Vergleich zum Frühsommer nochmals drei Punkte und erreicht mit fünf Punkten seinen niedrigsten Stand seit Herbst 2020 – eine Zeit, die noch stark im Zeichen der Covid-19-Pandemie stand. 26 Prozent der Unternehmen bezeichnen die derzeitige Geschäftslage als gut, mit 21 Prozent sind fast ebenso viele unzufrieden.

Zoll-Deal sorgt für neue Hoffnung
Etwas besser sieht es aus bei den Geschäftserwartungen. Sie steigen das dritte Mal in Folge, bleiben aber mit minus drei Punkten noch negativ. Jedes fünfte Unternehmen rechnet mit besseren Geschäften, 22 Prozent gehen vom Gegenteil aus. Erfreulicherweise sind es vor allem die Unternehmen des verarbeitenden Gewerbes, die wieder etwas positiver nach vorne schauen als zuletzt. Die Beilegung des Zollstreits mit den USA sowie die Ankündigung eines expansiveren Fiskalkurses sorgen offensichtlich für eine positive Erwartungshaltung in der Branche. Aktuell deutet sich jedoch an, dass es wieder zu neuen geopolitischen Verwerfungen in Form eines Handelskriegs zwischen den USA und China kommen könnte. Abzuwarten bleibt ebenso, inwieweit die Ausgabensteigerungen der Bundesregierung mit strukturellen Maßnahmen flankiert werden, sodass sie nicht in einem konjunkturellen Strohfeuer verpuffen.

Investitionsklima bleibt schwach
Diese Befürchtung ist auch bei den Unternehmen weiter spürbar. Noch immer sehen 39 Prozent der Unternehmen am südlichen Oberrhein in den politischen Rahmenbedingungen ein Risiko für die eigene wirtschaftliche Entwicklung. In Anbetracht der Tatsache, dass die Förderung der wirtschaftlichen Entwicklung eigentlich höchste Priorität genießen sollte, wirken die bisher angestoßenen Projekte eher mutlos. „Die Erkenntnisse sind seit Jahren da – wir müssen politisch endlich ins Handeln kommen“, fordert Wagner. „Die große Ankündigung von Reformplänen ist hinter dem zurückgeblieben, was die Wirtschaft gefordert und erwartet hat. Ist den politischen Entscheidungsträgern wirklich klar, was benötigt wird, um den Motor wieder anzukurbeln?“

Ein guter Indikator dafür, wie sehr die Unternehmen am südlichen Oberrhein an die Zukunftsfähigkeit ihres Heimatstandortes glauben, ist die Bereitschaft zu Investitionen. Die aktuelle Umfrage zeigt, dass das Investitionsklima sich im leicht negativen Bereich stabilisiert. 21 Prozent aller Unternehmen planen die Inlandsinvestitionen auszuweiten, 24 Prozent wollen sie weiter zurückfahren. Mit minus drei Punkten liegt der entsprechende Index weiterhin deutlich unter seinem zehnjährigen Mittelwert von zehn Punkten. Immerhin: Die Erweiterung von Kapazitäten wird als Investitionsmotiv wieder häufiger genannt. Von 19 Prozent auf 24 Prozent. Vorherrschend bleiben jedoch der Ersatzbedarf mit 70 Prozent und Investitionen in die Digitalisierung mit 47 Prozent – ein Motiv, das seit fünf Jahren deutlich an Bedeutung gewonnen hat. „Größere Mittelständler in der Region setzen eher darauf, ihre ausländischen Standorte auf Vordermann zu bringen beziehungsweise auszubauen“, erfährt Wagner in seinen Gesprächen mit den Betriebslenkern.

Diese Einschätzung teilt auch Tobias Lanner, Geschäftsführer der Lanner Anlagenbau GmbH in Kippenheim. Lanner ist mit seinen Anlagen zur Aufbereitung von Metallspänen weltweit in vielen Branchen unterwegs und spürt daher sehr genau, wie die Kunden aus der Industrie ticken. Kapazitätsausweitungen im großen Stil kann er derzeit nicht erkennen. „Die Inlandsnachfrage stagniert beziehungsweise ist in bestimmten Bereichen stark rückläufig. Viele Unternehmen bauen Stellen ab, verlagern Produktion.“ Die Stückzahlen in der deutschen Automobilindustrie seien rückläufig, die Musik bei der Herstellung von Fahrzeugen und Komponenten spiele im Ausland beziehungsweise beim Thema Automatisierung.
Dass dies Auswirkungen auf den Arbeitsmarkt hat, liegt auf der Hand. Der Anstieg der Arbeitslosenzahlen macht sich auch im Kammerbezirk bemerkbar. Waren im September 2021 lediglich knapp 22 000 Menschen arbeitssuchend gemeldet, sind es nun bereits mehr als 28 000 – ein Anstieg von rund 28 Prozent in vier Jahren. Und die Zeichen stehen weiterhin auf Stellenreduzierung. Lediglich in den Dienstleistungsunternehmen halten sich Unternehmen mit expansiver und restriktiver Personalplanung die Waage, wie die IHK-Umfrage zeigt. In allen anderen Branchen wird in den kommenden zwölf Monaten mit einem Stellenabbau gerechnet. Mit minus elf Punkten befindet sich der Index der erwarteten Beschäftigung nun bereits zum siebten Mal in Folge im negativen Bereich.

Konjunkturindex jetzt bei 101 Punkten
Wie sieht das Gesamtbild aus? Die Angaben zur aktuellen Geschäftslage und den zukünftigen Geschäftserwartungen werden zum IHK-Konjunkturklimaindex kombiniert. Dieser kann Werte zwischen null und 200 annehmen, wobei Werte über 100 Wirtschaftswachstum anzeigen und Werte unter 100 auf eine Rezession hindeuten. Aufgrund der verbesserten Geschäftserwartungen gewinnt der Index im Herbst drei Punkte hinzu und steht nun bei 101 Punkten. Auffällig ist, dass der Wert für Baden-Württemberg drei Punkte niedriger liegt. Wagner sieht die Begründung hierfür in der vergleichsweise diversifizierten Wirtschaftsstruktur des südlichen Oberrheins.
Tobias Lanner sieht trotz allgemeiner Investitionszurückhaltung in Deutschland gute Marktchancen für sein Unternehmen, denn das Interesse an den Aufbereitungsanlagen aus Kippenheim sei weiter vorhanden. Es gebe einen großen Investitionsstau, der sich irgendwann auflösen werde. Gestiegene Rohstoff- und Energiepreise und der ungebrochene Trend zur Automatisierung sorgten dafür, dass Kunden beim Recycling genauer hinschauten und nach Kostenvorteilen suchten. „Der Trend geht dahin, Metalle sortenrein zu trennen.“ Tobias Lanner setzt zudem darauf, dass Kunden beim Gang ins Ausland auch auf die Produkte des Ortenauer Unternehmens zurückgreifen.

Um etwas Positives für den Standort Deutschland zu erreichen, sei die Senkung der Energiepreise essenziell. „Stahlhersteller fahren ihre Kapazitäten herunter, Gießereien schließen, weil die Energiepreise zu hoch sind“, sagt Lanner. An solchen Unternehmen hänge die inländische Versorgung mit Rohstoffen beziehungsweise Vorprodukten. Auch an das Thema Lohnnebenkosten müsse die Politik endlich ran. Noch nie gaben in einer IHK-Umfrage so viele Unternehmen (59 Prozent) an, dass die Arbeitskosten ein Risiko für die künftige Entwicklung ihres Betriebs darstellen. Alwin Wagner: „Wir haben bei den Lohnnebenkosten ein offensichtliches Problem, das von der Regierung leider wieder vertagt wurde.“ tas

Konjunkturumfrage

Dreimal im Jahr befragt die IHK rund 800 Mitgliedsunternehmen zur aktuellen Geschäftslage und den Erwartungen für die kommenden Monate. Mit einbezogen werden allen Branchen und Unternehmensgrößen. Die Antworten ermöglichen fundierte Aussagen über die konjunkturelle Entwicklung in der Region.

Der Konjunkturbericht der IHK Südlicher Oberrhein ist hier abrufbar.

Auf Facebook teilenAuf Twitter teilenAuf LinkedIn teilenAuf XING teilen

Die Herausgeber

IHK Südlicher Oberrhein

IHK Hochrhein-Bodensee

IHK Schwarzwald-Baar-Heuberg

© copyright Wirtschaft im Südwesten

Besuchen Sie uns auf LinkedIn

  • Impressum | 
  • Datenschutz