Wirtschaft im Südwesten
5 | 2018
18
REGIO
REPORT
IHK Südlicher Oberrhein
17
Pläne für eine Modellregion
Zukunft von Fessenheim
19
Praxisnahe Berufsorientierung
Kooperation Schule-Wirtschaft
21
Der Ausbildungsmarkt boomt
Berufsinfomesse in Offenburg
22
In deutsche Betriebe
geschnuppert
Berufserkundung junger Franzosen
25
Thema ist angekommen
Regionale Arbeitsmarktkonferenz
26
Batterieforschung
Bund fördert Hochschule Offenburg
27
Hilfe für originelle Ideen
Erfinderberatung der IHK
28
Ausbildung mit Sahnehäubchen
In einem Jahr zum Industriefachwirt
29
Veranstaltungen
31
Lehrgänge und Seminare der IHK
INHALT
Bild: Landratsamt Breisgau-Hochschwarzwald
große deutsch-französische „Zone industrielle“. An deren Planung
beteiligen sich neben dem Landratsamt Breisgau-Hochschwarzwald
und dem Département Haut-Rhin auch die IHK Südlicher Oberrhein
und die elsässischen IHKs.
„Wir wissen, was die Unternehmen wollen“, betont IHK-Präsident
Auer. Und das sind neben den Steuervorteilen, von denen mitunter
die Rede ist, vor allem zwei Punkte: Zum einen fordern die Firmen die
Möglichkeit, im Elsass deutsches Arbeitsrecht anwenden zu können,
weil sie es für wesentlich flexibler als das französische halten. Zum
anderen dürfe das französische Entsendegesetz nicht für Firmen in
der „Zone industrielle“ gelten. Beide Themen erfordern Gespräche
auf nationaler Ebene. In der Region setzt man deshalb auf den neuen
Elysee-Vertrag, der für kommendes Jahr geplant ist. Dort könnten
diese Sonderregelungen für die Grenzregion festgeschrieben wer-
den. Bis es soweit ist, reichen laut Auer Absichtserklärungen aus
Berlin und Paris, um die Arbeit fortsetzen zu können. Das heißt vor
allem: die Industriezone schaffen, sie erschließen und Unternehmen
dafür akquirieren. Darum soll sich eine Betreibergesellschaft beste-
hend aus deutschen und französische Kommunen kümmern. Auer ist
optimistisch und denkt, dass die Erschließung der „Zone industriel-
le“ Ende des Jahres beginnen könnte. Gerade für Industriebetriebe
und – aufgrund der Nähe zum Hafen Breisach – für Logistiker sei
der Standort gut geeignet, meint Auer.
Damit die neue Industriezone von deutscher Seite gut erreichbar
ist, will man die Infrastruktur verbessern. So soll beispielsweise
die Bahnlinie zwischen Colmar und Freiburg, die seit dem Zweiten
Weltkrieg brach liegt, wiederhergestellt werden. Der baden-würt-
tembergische Ministerpräsident Winfried Kretschmann, den Staats-
sekretär Lecornu in Straßburg traf, versprach eine gemeinsame
Machbarkeitsstudie für die Verbindung, deren Kosten sich beide
Seiten teilen. Außerdem soll die von der A5 kommende Brücke zwi-
schen Hartheim und Fessenheim ausgebaut werden. Einen Schritt
weiter geht es auch beim Thema Energie: Lecornu hat bei seinem
Besuch die Ausschreibung für Photovoltaikanlagen mit insgesamt
300 Megawatt angekündigt. Im September will er wiederkommen
und sich die Zwischenergebnisse anhören.
kat
Sprachen über die Zukunft Fessenheims: IHK-Präsident Steffen Auer, Staatssekretär Sébastian Lecornu,
Gilbert Stimpflin, Präsident der Delegation Mulhouse, und Landrätin Dorothea Störr-Ritter (von links).