5 | 2018
Wirtschaft im Südwesten
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IHK baut Kooperation von Schule und Wirtschaft aus
Praxisnahe Berufsorientierung
S
chüler sollen künftig besser auf den
Übergang in die Berufswelt vorberei-
tet werden. Den gesetzlichen Rahmen
hierfür liefern die Leitperspektive Berufliche
Orientierung des Bildungsministeriums,
die Einführung des Fachs Wirtschaft/Be-
rufs- und Studienorientierung sowie eine
neue Verwaltungsvorschrift aus dem Jahr
2017. Diese Vorschrift sieht für die Berufs
orientierung auch die Ausweitung der Zu-
sammenarbeit mit Unternehmen vor. Dabei
stehen beispielsweise Praktika, Bildungs-
partnerschaften oder Begegnungen mit Un-
ternehmern im Vordergrund.
Um Schulen im Kammerbezirk bei der
Umsetzung der Verwaltungsvorschrift bes-
ser zu unterstützen, hat die IHK Südlicher
Oberrhein Anfang des Jahres den Bereich
„Wirtschaft-Schule“ verstärkt. In diesem
Zuge wurde das Team der Aus- und Weiter-
bildung um einen neuen Mitarbeiter erwei-
tert: Bernd Wiegele betreut diesen Bereich.
„Neben unseren vielfältigen Angeboten in
der Berufs- und Studienorientierung möch-
ten wir Schulen und Betrieben künftig als
kompetenter Partner bei der Umsetzung der
neuen Verordnung zur Seite stehen“, erklärt
Wiegele. Mit ihrem Engagement möchte die
IHK erreichen, dass die Schüler verstärkt in
den Betrieben die Wirtschaft erleben sowie
Experten aus einzelnen Branchen auch di-
rekt in die Schulen gehen und dort von ihrer
Arbeit berichten. „Wir wissen, dass die Be-
geisterung für den Beruf und die Ausbildung
aktiv geweckt werden muss“, sagt Wiegele.
Hierfür seien auch die Unternehmen gefragt;
diese müssten noch aktiver mitwirken und
direkt in den Schulen werben.
Die neue Verordnung schreibt vor,
dass jede Schule verpflichtend min-
destens einmal pro Schuljahr einen
„Tag der beruflichen Orientierung“
für eine Klassenstufe veranstalten
muss. Dabei sollen sich die Schüler
über Ausbildungs-, Studien- und
Berufswege informieren sowie ihre
beruflichen Interessen und Fähigkei-
ten entdecken und weiterentwickeln.
Ebenso sind in allen Schularten zehn
Unterrichtstage für Praxiserfahrungen
verpflichtend einzuführen, wovon mindes-
tens fünf Tage im Rahmen eines mehrtägi-
gen Praktikums zu absolvieren sind. „Wir
unterstützen Unternehmen dabei, vermehrt
Kooperationen mit Schulen abzuschließen,
damit diese Maßnahmen umgesetzt werden
können. Gleichzeitig möchten wir den Un-
ternehmen in Zeiten von Fachkräftemangel
so helfen, passende Bewerber für eine Aus-
bildung zu finden“, erklärt Wiegele. (Unter-
nehmen, die Praktikumsplätze anbieten, Be-
triebsbesichtigungen durchführen oder sich
als Bildungspartner engagieren möchten,
können sich gerne direkt an Bernd Wiegele
wenden – Kontaktdaten siehe Kasten).
Ein weiterer Schwerpunkt der Arbeit von
Wiegele ist die Konzeption neuer Angebote
für spezifische Zielgruppen. So bietet die
IHK im September zum ersten Mal das
fünftägige Seminar „Azubi-Opening - Dein
Start in die Ausbildung“ an. Dieses hilft
Unternehmen dabei, Jugendliche fit für
eine Ausbildung zu machen. Dabei können
Auszubildende ihre Schlüsselqualifikatio-
nen trainieren sowie ausbildungsrelevante
Grundfertigkeiten stärken. „Wir möchten
damit vor allem kleinen und mittelständi-
schen Mitgliedsunternehmen die Chance
geben, den Start in die Ausbildung für die
Jugendlichen aktiv zu gestalten und ihre
notwendigen Kompetenzen bereits vorab
zu schärfen“, sagt Wiegele. Interessierte
Betriebe können ihre Auszubildenden ab
sofort unter
www.suedlicher-oberrhein. ihk.de/azubiopeninganmelden.
heo
Um Schulen im Kammerbezirk
bei der nun vorgeschriebenen
Berufsorientierung besser
zu unterstützen, hat die IHK
ihren Bereich „Wirtschaft-Schule“
verstärkt.
ZUR PERSON
Bernd Wiegele (59) leitet seit Anfang des
Jahres bei der IHK den Bereich Wirtschaft-
Schule und ist stellvertretender Leiter des
Geschäftsbereichs Aus- und Weiterbil-
dung. Er arbeitet am Standort des IHK-
Bildungszentrums in Offenburg. Wiegele
hat die Ausbildung zum Mechaniker bei
der BASF AG in Willstätt gemacht und
sich dann zum Industriemeister Metall
weitergebildet. Anschließend war er
jahrelang bei der BSW Anlagenbau und
Ausbildung GmbH in Kehl tätig, zunächst
als Bereichsleiter Berufsausbildung, an-
schließend als Geschäftsführer. Bis zu
seiner jetzigen Tätigkeit war er für die
IHK in diversen Prüfungsausschüssen
sowie im Berufsbildungsausschuss eh-
renamtlich aktiv.
Bernd Wiegele, Tel: 0761 3858-161,
bernd.wiegele@freiburg.ihk.deKarikatur: Jeannot Mediendesign