4 | 2018
Wirtschaft im Südwesten
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REGIO
REPORT
IHK Schwarzwald-Baar-Heuberg
A
ls Gastredner eingeladen war Lutz
Wagner, ehemaliger Bundesli-
gaschiedsrichter, der seit 1992 auch
externe Referententätigkeiten ausübt. Er bot
den Gästen einen Vortrag der besonderen
Art. „Entscheiden in Stresssituationen“ lau-
tete das Thema des Abends. Lutz Wagner
erklärte, dass ein Bundesligaschiedsrichter
durchschnittlich 0,75 Sekunden Zeit habe,
im Fußballspiel eine Entscheidung zu treffen.
Dies sei zwar in der Geschäftswelt Gott sei
Dank nicht so, betonte Wagner. Allerdings sei-
en die Grundlagen für erfolgreiche Entschei-
dungen alle gleich: „Was sich in 90 Minuten
bewährt hat, hat auch im Alltag Gültigkeit.“
Keine Entscheidung ist fatal
Gekonnt zog Wagner Parallelen aus seinen
Erfahrungen in der Fußballbundesliga zu den
Gegebenheiten in der Wirtschaft. Auch das
Publikum wurde aktiv in den Vortrag mit einge-
bunden. In Sekundenschnelle musste getippt
und mitgeraten werden. Einen guten Tipp gab
Wagner seinen Gästen mit auf den Weg: „Tref-
fen Sie Entscheidungen!“ Falsche Entschei-
dungen könnten korrigiert werden – keine Ent-
scheidungen zu treffen sei fatal - dann würde
über einen entschieden, so Wagner.
Zu Beginn begrüßte Bürgermeister Walter
Klumpp die Unternehmensvertreter, die aus
den Landkreisen Schwarzwald-Baar, Rottweil
und Tuttlingen angereist waren, und gab den
Gästen einen wirtschaftlichen Überblick über
die Kurstadt. Tourismus und Wirtschaft arbei-
ten eng miteinander zusammen, so Klumpp.
Rund 1.300 Betriebe sind in Bad Dürrheim an-
sässig. Zehn bis 50 Arbeitgeber beschäftigen
bis zu 250 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter.
Insgesamt 4.200 sozialversicherungspflich-
tig Beschäftigte arbeiten in der Stadt, davon
2.200 im Dienstleistungs- und Gewerbesek-
tor, 790 im produzierenden Gewerbe sowie
1.100 in Handel, Verkauf und in der Gastro-
nomie. In den acht Kliniken werden zudem
weitere 1.000 Arbeitsplätze zur Verfügung ge-
stellt, und auch die Kaufkraft in Bad Dürrheim
liege weit über dem Kreis- sowie dem Bun-
desdurchschnitt. Beim Regionalverband hat
die Stadt einen Antrag auf eine Höherstufung
vom Kleinzentrum zum Unterzentrum gestellt.
Aktuell sei man außerdem dabei, die Gewer-
beflächen zu erweitern.
Netzwerk für Gespräche
Tamara Pfaff, Vorsitzende des Gewerbever-
eins Bad Dürrheim, präsentierte den Ge-
werbeverein mit seinen unterschiedlichen
Volles Haus: 240 Personen
waren angemeldet, knapp 300
kamen. Begeisternd und unter-
haltsam war der von der Stadt-
verwaltung, dem Gewerbever-
ein und der IHK organisierte
Wirtschaftstreff für die anwe-
senden Unternehmensvertre-
ter aus der Region. Moderiert
wurde die Veranstaltung von
Kathrin Ziegler.
Entscheidungsfreudiges Publikum beim dritten Bad Dürrheimer Wirtschaftstreff
Rot oder gelb?
Bild: Wilfried Strohmeier
0,75 Sekunden hat
ein Schiedsrichter für
seine Entscheidung –
das Bad Dürrheimer
Publikum hielt mit.