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Abfallwirtscha
Dies sei aber energiewirtscha lich nicht verantwortbar. Denn der
in 2020 noch vorhandene Überschuss an gesicherter Leistung werde
bis 2023 vollständig abgebaut sein, so Kapferer.
Unterdeckung vermeiden
Ab 2023 komme es dann zu einer massiven Unterdeckung, kündigt
der Experte an. Die Jahreshöchstlast werde laut Prognose der Bundes-
netzagentur im Jahr 2023 bei etwa 81,8 Gigawatt liegen. Die ge-
sicherte Leistung hingegen läge dann laut Prognosen des BDEW
lediglich bei die 73 bis 75 Gigawatt. Kapferer warnt davor anzu-
nehmen, dass sich diese Lücke vollständig durch Importstrom aus
dem Ausland schließen lasse. Auch in den Nachbarländern ginge
seiner Einschätzung nach die gesicherte Leistung weiter zurück,
sodass Deutschland im Hinblick auf kün ige Stromimporte großen
Unsicherheiten entgegensähe.
Als Konsequenz aus der BDEW-Analyse müssen laut Bundesverband
bereits ab diesem Jahr eine Reihe von Maßnahmen wirksam werden,
um das Klimaziel 2030 zu erreichen. Dazu gehöre es, den Ausbau
der Erneuerbaren Energien noch mehr voranzutreiben und die
Kra -Wärme-Kopplungsanlagen weiter zu stärken. Zudem müsste
ein möglichst schneller Netzausbau und die Besserstellung von
Speichern erfolgen. Des Weiteren emp ehlt der Verband „eine
Investitionso ensive in gesicherte Leistung in Form von emissions-
armen neuen Gaskapazitäten“. Ab 2023 müsse, wenn weitere Koh-
lekra werke abgeschaltet werden sollten, deren wegfallende Leis-
tung zum Teil durch neue Gaskra werke ersetzt werden. Kapferer
gibt zu bedanken, dass von der Planung bis zur Realisierung eines
Gaskra werks mit fünf bis sieben Jahren zu rechnen ist. „Wenn
nicht zügig die Voraussetzungen zur Sicherstellung von gesicherter
Leistung oder mehr Flexibilitäten gescha en werden, ist vor allem
das Klimaziel 2030 gefährdet“, mahnt er. Der Verbandsvorsitzende
appelliert daher an die neue Bundesregierung, die Rahmenbedin-
gungen für die Energiewirtscha vor dem Hintergrund Klimaschutz-
ziel 2030 zu verbessern. Die vom Bundesministerium für Wirtscha
und Energie kurz vor Weihnachten vorgelegte „Förderstrategie
Energiee zienz und Wärme aus erneuerbaren Energien“ begrüßte
der BDEW dann auch, identi zierte aber in der Folge noch weiteren
politischen Handlungsbedarf.
Erdgas wird als Energie mit Zukun betrachtet. Der BDEW hat zum
Thema Erdgas die Ergebnisse einer Umfrage unter rund 350 Mei-
nungsbildern aus Politik, Wirtscha und aus der Zivilgesellscha
verö entlicht. Der Energieträger Erdgas wurde von den Befrag-
ten als „technisch sicher, komfortabel und sauber“ eingestu .
Als positive Punkte wurden insbesondere seine „vergleichsweise
umweltschonenden Eigenscha en, die hohe Flexibilität und die
Verfügbarkeit“ hervorgehoben. Etwas mehr als die Häl e war der
Ansicht, dass der Energieträger grundsätzlich „grüner“ gestaltet
werden könne. Die große Mehrheit sah Erdgas vor allem bei der
industriellen Anwendung und der Wärmeerzeugung als wichtig an,
50 Prozent bei der Erzeugung von Strom. Der Großteil der Befragten
rechnete mit steigenden Kosten für die Energiewende.