Wirtschaft im Südwesten
1 | 2018
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LANDES-INNOVATIONSPREIS
Die
Cytena GmbH
aus Freiburg zählt zu den vier Preisträgern
des Landes-Innovationspreises 2017 (Dr.-Rudolf-Eberle-Preis). Sie
erhält ein Preisgeld in Höhe von 10.000 Euro für ihre Entwicklung
eines Einzelzelldruckers. Das Laborgerät ist ein Werkzeug für die
Lebenswissenschaften und dient dem Handhaben und Sortieren
einzelner, vitaler Zellen. Die patentierte Innovation liegt in der
Kombination der optischen Sensorik und der Drucktechnik, wie es
in der Pressemitteilung heißt. Eine derzeit industriell schon sehr
relevante Anwendung der Einzelzelldrucktechnologie ist danach
zum Beispiel die Produktion von monoklonalen Zelllinien. Das sind
Zellpopulationen, bei denen alle Zellen von einer Ursprungszelle
abstammen und somit sehr homogen sind. Diese Zelllinien werden
bereits heute zur Produktion moderner Medikamente, vor allem
gegen Krebs, benötigt.
Zwei Unternehmen der Region wurde im Rahmen der feierlichen
Preisverleidung Ende November in Stuttgart jeweils eine von ins-
gesamt fünf Anerkennungen ausgesprochen: Die
Metallverede-
lungswerk Sulz GmbH
aus Sulz am Neckar wurde für ein kor-
rosionsbeständigeres Beschichtungsverfahren ausgezeichnet. Bei
der KTL-Methode (kathodisches Tauchlakieren) wird Korrosion
verhindert. Bisher musste dazu jedes einzelne Bauteil auf ein La-
ckiergestell aufgespannt oder aufgehängt werden. Mit dem neuen
Applikationsverfahren wird diese Beschichtung in einer Lackier-
trommel durchgeführt. So sei es erstmalig und sehr prozesssicher
möglich, Bauteile als Massenschüttgut im Ergebnis optisch und
korrosionstechnisch genauso zu beschichten, als wären die Bau-
teile auf einem Lackiergestell beschichtet worden, heißt es vom
Unternehmen.
Die
ASD Automatic Storage Device GmbH
aus Umkirch erhielt
die Anerkennung für Stromspeicher mit paralleler Zellanordnung.
Das Besondere ihrer neuen Stromspeichersteuerung ist laut Pres-
semitteilung, dass sie die Zellen im Speicher durchgängig parallel-
schaltet. So entstünden hohe Freiheitsgrade in derWahl der Zellen
und der Zusammenstellung der Batterien. „ImVergleich zu anderen
Speichern ist es nicht mehr nötig, zwillingsgleiche Zellen mit identi-
schem Lade- und Gesundheitszustand zu verbauen; es lassen sich
nahezu x-beliebige einbinden“, heißt es in der Pressemitteilung.
Mit dem Dr.-Rudolf-Eberle-Preis werden jährlich mittelständische
Unternehmen für ihre herausragenden Entwicklungen undAnwen-
dungen neuer Technologien ausgezeichnet.
Sedus Stoll baut in Dogern und Geseke
Zwei neue „Kompetenzzentren“
WALDSHUT.
Der Büromöbelhersteller Sedus Stoll
AG will seine beiden deutschen Produktionsstandorte
Dogern und Geseke um- und ausbauen und dafür mehr
als 20 Millionen Euro aufwenden. Im Werk Dogern ent-
steht ein neuer Bürokomplex, in dem die Mitarbeiter
aus den Bereichen Vertrieb und Marketing, die derzeit
noch in Waldshut arbeiten, ein neues Arbeitsumfeld be-
kommen. Hierher soll auch die Entwicklungsabteilung
umziehen und ihr jetziges Gebäude für einen neuen
Showroom freimachen. In Dogern wird zudem ein neu-
es Fertigungslayout umgesetzt, das zur Optimierung
des Fertigungsflusses beitragen soll.
In Geseke wird das bestehende Bürogebäude um
eine weitere Etage aufgestockt, die auch als neuer
Showroom dienen wird. Beide Standorte werden als
sogenannte Kompetenzzentren ausgebaut. Das bedeu-
tet, dass hier die Kunden aus aller Welt direkt beraten
werden und dies anhand der für die Sedus-Mitarbeiter
gestalteten Büros. In diesen „Living Offices“ werden
die Mitarbeiter auch Neuentwicklungen testen. Die
Einbeziehung der Beschäftigten in die Gestaltung der
neuen Räumlichkeiten und in Fragen zur zukünftigen
Zusammenarbeit erfolgte bei Sedus in zahlreichen
Workshops und damit genauso, wie das Unternehmen
es auch seinen Kunden empfiehlt.
Die Sedus-Stoll-Gruppe beschäftigt rund 900 Mit-
arbeiter und erzielte im Jahr 2016 einen Umsatz von
knapp 190 Millionen Euro.
orn
Die Visualisierung zeigt,
wie der Sedus Stoll-
Neubau in Dogern von
innen aussehen soll.