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Ausgabe 11/2025
Unternehmen
Die Teppich-Jordan-Story

Bloß nicht auf’m Teppich bleiben!

Verstaubt, altbacken, miefig – das sind Attribute, die oft mit Teppichhäusern assoziiert werden. Auch deswegen wollte Julia Jordan eigentlich nicht ins Familienunternehmen einsteigen. Doch damit beginnt die Geschichte einer irren Transformation.

Julia Jordan Fotos: Jordan

Zwei Jahre Planung und drei Jahre Umbau liegen hinter Julia Jordan und ihrem Team. Seit wenigen Wochen läuft der Betrieb bei Teppich Jordan in Waldshut in ruhigen Bahnen. Aber es sind andere Bahnen als früher. Aus dem klassischen Teppichhaus ist der Jordan-Campus geworden und wenn man es nicht besser wüsste, würde man glauben, dass hier alles abgerissen und neu gebaut wurde. „Wir verstehen uns heute als Erlebniswelt für Design, Kultur und textile Kunst“, sagt die 33-Jährige. Und das ist nicht nur so dahergesagt. Jede Woche nutzt ein internationales Business-Netzwerk einen der Räume für seinen Austausch – inklusive Kaffee, Snacks und Keynotes auf der Leinwand. „Das wäre früher nicht denkbar und nicht möglich gewesen“, sagt die Unternehmerin und erzählt die Geschichte ihrer Transformation. Die Projektskizze entstand weder in einer anonymen Beratungsagentur noch unter wirtschaftlichen Gesichtspunkten. Sie beschreibt vielmehr den Anspruch von Julia Jordan, seit Januar 2022 geschäftsführende Gesellschafterin von Teppich Jordan und Nachfolgerin von Mutter Gerlinde Jordan. Ihr Vater Theo gründete den Betrieb 1958.

Über Frankfurt nach New York
Für Julia Jordan kommt es nach dem Abitur am Kolleg in St. Blasien mit seinen Schülern aus aller Welt und den internationalen Einblicken nicht in den Sinn, zurück in ihre Heimatstadt zu ziehen. Sie studiert Management in Frankfurt und New York, wo sie bleibt und für weltweit agierende Konzerne arbeitet. Nebenbei, weil es ihr Spaß macht, kümmert sie sich um die Werbung für das elterliche Unternehmen.

Eine neue Welt Was kann man aus einem Teppichhaus schon machen? Na, einen Campus!

Zurück nach Waldshut? „Das war irgendwann kein Thema mehr, weil die Welt in New York eine ganz andere ist. Wenn ich an Weihnachten nach Hause kam, fühlte ich mich ins 18. Jahrhundert zurück katapultiert.“ Andererseits muss sie feststellen, dass Entscheidungswege in Konzernen deutlich langwieriger sind als in Familienunternehmen. Langsam reifte die Idee, doch zurückzukehren. „Dazu kommt, dass es eine Frau immer noch schwerer hat, Entscheidungen durchzusetzen, auch wenn wir in einer vermeintlich gleichberechtigten Welt leben.“

Mehr Moderne und KI
Noch in New York entwickelt Julia Jordan das Konzept für das Familienunternehmen, das jetzt umgesetzt wurde: „Weg von den traditionellen Teppichen, hin zu zeitgenössischen, handgeknüpften Teppichen, zu eigenen Designs und Kollektionen.“ Auch der Verkauf wurde modernisiert. Statt Handmustern und Vorstellungskraft sorgt künstliche Intelligenz dafür, dass Räume vorab visualisiert werden. So sieht ein Kunde, wie ein Teppich in seinen vier Wänden wirkt. Doch dafür braucht es das richtige Ambiente und moderne Technik.
Zu den ersten Herausforderungen gehörten daher die Sanierung und Umgestaltung des Ladens. Weg vom in den 1960er-Jahren gebauten Teppichhaus direkt ins 21. Jahrhundert mit Perspektive. „Während des Umbaus hatten wir durchgehend geöffnet“, sagt Julia Jordan – und man meint, die Anstrengungen, die damit verbunden waren, in ihrer Stimme zu hören. „Eigentlich hätte man das Gebäude ganz abreißen und was Neues hinstellen müssen.“

Der neue Jordan Campus ist ein Ort der Inspiration – und ein Showroom für handgeknüpfte Unikate sowie modernes Interior Design.

Die Familie steht dahinter
Die Idee, Teppich Jordan neu aufzustellen, kam zwar von der Tochter, aber Mutter Gerlinde steht voll dahinter. „Sie ist diejenige, die sagt: ‚Komm, wir machen was Neues!‘ und sie hat auch Ideen eingebracht“, berichtet Julia Jordan, selbst Mutter einer Tochter. Denn der Jordan-Campus umfasst mehr als den Laden mit seinen handgeknüpften Unikaten. Der direkt angrenzende Außenbereich erweitert das Gebäude und bietet Raum für Gespräche mit Kunden oder auch Veranstaltungen wie das Business-Frühstück. Der deutlich größere, davorliegende Jordan-Garten ist auch fast fertig und soll als Eventfläche vermietet werden – „da arbeiten wir mit einer Agentur zusammen“.

Der Weg zum Jordan-Campus zeigt bereits Wirkung. Dazu zählt nicht nur das regelmäßige Netzwerktreffen. „Wir verzeichnen deutlich mehr Besuche – auch in unserem Webshop, den wir 2019 im Zuge unseres Digitalisierungskonzepts eröffnet haben.“ Online-Shop und Social-Media-Präsenz sind für sie „essenziell neben dem stationären Erlebnis“. Zahlen verrät die Unternehmerin nicht. Nur so viel: „Wir haben sehr konservativ gerechnet. Selbst wenn etwas dazwischenkommen sollte, dürfte sich das
Projekt in acht Jahren amortisiert haben.“ Patrick Merck

Zur Person: Julia Jordan

Teppich Jordan in Waldshut leitet Julia Jordan, 33, seit 2022. Sie hat einen MBA in Business Administration und schließt aktuell eine Weiterbildung zur Interior Designerin ab. Seit 2019 ist sie im Vorstand der Wirtschaftsjunioren Hochrhein. Mehr dazu gibtʼs hier.

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