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Ausgabe 6/2025
Unternehmen
Sauter Deutschland

Gut geregelt

Mit Sauter Deutschland, spezialisiert auf Gebäudeautomation und Facility Management, wird ein Freiburger Hidden Champion100 Jahre alt, der sich immer wieder neu erfunden hat. Heute würden ohne deren Technik am Frankfurter Flughafen die Lichter ausgehen – und nicht nur dort.

Am Ausbau und der Sanierung des Frankfurter Flughafens ist Sauter Deutschland seit 2002 beteiligt. Bild: Fraport AG

Eine mutige Entscheidung ist es gewesen vor 100 Jahren – aber auch der Beginn der so erfolgreichen internationalen Expansion. Was der Sauter-Verwaltungsratspräsident aus Basel, Marc Jaquet, meinte, als man im Europa-Park das Jubiläum von Sauter Deutschland feierte: Die Gründung der deutschen Niederlassung in Freiburg durch Fritz Sauter und seinen deutschen Freund und Geschäftspartner Willi Becker. Das Büro im Kapferer-Haus in der Innenstadt, die Produktion im Stadtteil Stühlinger, wo man anfangs Heißwasserboiler herstellte. Dass aus diesem kleinen Betrieb mit zehn Mitarbeitern einmal ein führender Spezialist für Gebäudeautomation, Systemintegration und Facility Management werden würde, das ahnte der Schweizer Tüftler 1925 wohl kaum. Die Niederlassung wurde Cumulus Werke genannt, weil damals beim Betrieb eines Boilers weiße Dampfwolken aufstiegen, ähnlich den Cumulus-Wolken am Himmel bei schönem Wetter. Lang, lang ist’s her …

Blick in die Produktion von 1967. Seither hat sich Sauter-Deutschland gut entwickelt.

Fast die Hälfte des Gesamtumsatzes
Heute arbeiten für Sauter Deutschland 1600 Menschen an über 30 Standorten. Und während der Umsatz im Jahr 1930 noch 108 000 Reichsmark betrug, waren es im Jahr 2024 rund 360 Millionen Euro – rund 45 Prozent des Gesamtumsatzes der Gruppe. Zum Vergleich: Zehn Jahre zuvor lag der Umsatz noch bei 161 Millionen Euro. Kein Wunder, dass Sauter-Deutschland-Chef Werner Ottilinger nicht bang beim Blick in die Zukunft wird, trotz der gegenwärtigen Krise am Bau: „Angesichts der aktuellen wirtschaftlichen und politischen Entwicklungen sehen wir uns gut gerüstet, neue Aufgaben entschlossen anzugehen – mit einer klaren strategischen Ausrichtung und einem engagierten Team“, sagt er.

Chef Werner Ottilinger wird nicht bang beim Blick in die Zukunft.

Täglicher Shuttle ins Hauptquartier in Basel
Ein paar Tage später werfen wir mal einen Blick in die Produktion: Lichtdurchflutet, sauber – und für eine Montagehalle vergleichsweise ruhig. Es ist das Reich von Schichtleiter Ronny Schulze Schwering und seinen Kolleginnen und Kollegen. Seit 2017 ist der Kölner mit dem freundlichen Blick dabei – damals hat Sauter große Teile der Produktion sukzessive von Basel nach Freiburg verlagert. Seit 1958 ist Sauter Deutschland hier im Industriegebiet Nord.
35 Menschen arbeiten derzeit in der Fertigung, aufgeteilt in zwei Schichten und in zwei Bereiche: die Antriebstechnik und die Elektronik. Unterstützt werden sie von Logistikern, dem Instandhaltungsteam und der Produktionsplanung um Schulze Schwering. Die Hälfte der Arbeitsplätze ist halbautomatisiert, es bleibt also einiges an Handarbeit. „Wir fertigen hier ganze Produktgruppen, 500 verschiedene Geräte werden produziert“, sagt der Schichtleiter. Die Stückzahlen gehen in die Hunderttausende, es gibt einen täglichen Shuttle von der Freiburger Sauter-Produktion nach Basel. Dort, im Hauptquartier, befindet sich der weltweite Versand.
Die Sauter-Produkte – Antriebe zur Steuerung von Ventilen, Hähnen, Klappen, Sensoren und Regler, Softwarelösungen – sind den meisten Menschen unbekannt und unsichtbar, doch fast jeder kommt mit ihnen im Alltag in Berührung. Sauter steht für Gebäudeautomation und Facility Management in gewerblichen Immobilien, für das Smart Home in der Arbeitswelt, für „Lebensräume mit Zukunft“, wie die Produkte und Dienstleistungen beworben werden, weil man durch sie die Energieeffizienz verbessert, die Betriebskosten senken und den Ausstoß von CO2 verringern kann. Interessant und wichtig ist dies für Unternehmen durch die im November 2023 in Kraft getretene Novellierung des Energieeffizienzgesetzes (EnEfG). Darin werden erstmalig verbindliche Energieeffizienz- beziehungsweise Energieeinsparziele gesetzlich normiert.

 

Blick auf die Zentrale in Freiburg

Fußballstadion bis Forschungsschiff
Es geht bei Sauter also darum, in Gebäuden für optimale Raumtemperaturen, Luftfeuchtigkeit und Lichtverhältnisse zu sorgen. Die Hardware und Software von Sauter kommt zum Einsatz in Büros, Hotels und Restaurants, Shoppingcentern, Laboren und Krankenhäusern, Fußballstadien, Museen und sogar auf einem Forschungsschiff.
Am etappenweisen Ausbau und der Sanierung des Flughafens in Frankfurt am Main, dem sechstgrößten Airport in Europa, ist Sauter Deutschland seit 2002 dabei. Vor Ort gibt es sogar ein eigenes Außenbüro, damit die Mitarbeiter jederzeit erreichbar sind. Weit über 100 Projekte sind in Frankfurt umgesetzt worden in den Bereichen Gebäudemanagement und Raumautomation, etwa die Beleuchtungssteuerung im Terminalhauptgebäude und in den Flugsteigen. Wo momentan keine Menschen sind, macht auch eine Beleuchtung keinen Sinn, wenn aber viele auf einmal aus einem Flugzeug kommen, dann gehen auch die Lampen an. Auch Heizungs-, Lüftungs- und Klimasysteme werden nur in dem Maße aktiviert, wie es tatsächlich durch die Nutzung notwendig ist – und all das wird mit Technik aus Freiburg gesteuert.

Sauter hilft, Leben, Wohnen und Arbeiten in Gebäuden energieeffizient und umweltfreundlich zu gestalten. Bilder: Sauter Deutschland

Weltweit erfolgreich
Zu Beginn der Firmengründung ist es ebenfalls um Steuerungstechnik und Licht gegangen. 1910 konstruiert Fritz Sauter in den Berner Alpen Schaltuhren zur Steuerung von Straßenlaternen – und dies ziemlich erfolgreich, denn das Unternehmen wächst schnell. Sieben Jahre später entwickelt der Tüftler einen elektrischen Boiler für die Basler Stadtwerke und verlegt den Firmensitz in die Stadt am Rheinknie. Das Unternehmen expandiert in den 1920er-Jahren auch nach Frankreich und Schweden, ab den 1930er-Jahren konzentriert sich Sauter auf das heutige Kerngeschäft: Regeltechnik für Heizung, Lüftung und Klimaanlagen.
In den 1960er-Jahren startet die Gebäudeautomation, ab 1997 kann man solche Systeme bereits über einen Webbrowser steuern. Seit 2012 steht eine voll webbasierte Software zur Visualisierung, Bedienung, Überwachung und Alarmierung in Gebäuden zur Verfügung. Das Unternehmen expandiert weiter, zuerst nach Osteuropa, später kommt es zu Joint Ventures in den Vereinigten Arabischen Emiraten, Südkorea und China. Im Jahr 2000 wird das Facility Management Bestandteil des Kerngeschäfts. Auch dieser Bereich wächst, Unternehmen aus Italien, Irland und Großbritannien werden übernommen und in die Sauter-Gruppe integriert.

Kunden sind H&M und Targobank
Sauter Deutschland hat zwei Standbeine: die in Freiburg angesiedelte Sparte Gebäudeautomation und das Facility Management (FM) mit Sitz in Augsburg. Es geht hierbei um den Betrieb, die Wartung und Instandsetzung der Objekte und deren technischer Anlagen. Sauter überwacht alle technischen Parameter eines Gebäudes und führt permanente Schwachstellenanalysen durch, um die Nachhaltigkeit der Immobilie zu gewährleisten – ein Hausmeisterdienst im digitalen Zeitalter. In fast jeder deutschen Großstadt wird diese Dienstleistung angeboten, Kunden sind zum Beispiel die schwedische Modekette H&M oder die Targobank mit all ihren Filialen. Der Service umfasst alles – vom Winterdienst, der Fassadenreinigung, der Entsorgung über die kaufmännische Betreuung der Immobilie bis hin zur Betreuung in Sachen Energieeffizienz und dem Bau von Anlagen. Bei manchen Neubauten ist Sauter sogar von Anfang an beratend dabei. Dominik Bloedner

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