Wenn Unternehmen sich neu erfinden müssen, ist es Zeit für Strategien, Ideen und Veränderung. Mit Beratung und starken Netzwerken unterstützt die IHK Schwarzwald-Baar-Heuberg Betriebe bei ihrem erfolgreichen Turnaround.

Manchmal genügt weitermachen nicht mehr. Neue Märkte, Technologien, finanzielle Herausforderungen oder ein Führungswechsel machen einen Turnaround nötig. Er ist die Chance, verkrustete Strukturen aufzubrechen, frische Ideen einzubringen und das Unternehmen fit für die Zukunft zu machen. Diesen Weg müssen Unternehmen nicht alleine gehen, die IHK bietet eine Reihe an Unterstützung an, dargestellt am Beispiel der IHK Schwarzwald-Baar-Heuberg, die besonders das Thema Nachfolge in den Mittelpunkt rückt.
Plattformen und Beratung
Einer der klassischen Wege, einen externen Nachfolger zu finden, sind Inserate. Neben den Börsen in der WiS sind regionale Inserate auf der Homepage der IHK Schwarzwald-Baar-Heuberg (www.ihk.de/sbh/boersen) zu finden – analog bei der IHK Südlicher Oberrhein und der IHK Hochrhein-Bodensee. Dort sind auch andere Plattformen verlinkt wie etwa die Nachfolgebörse Nexxt-Change des Bundesministeriums für Wirtschaft und Energie (www.nexxt-change.org). Unternehmer können anonym per Chiffre inserieren und Interessierte nach Branchen und Größen suchen. „Diesen Matchingprozess wollen wir künftig noch mehr unterstützen, etwa in engerem Austausch mit Wirtschaftsförderern und Bürgermeistern“, sagt Marcel Trogisch, zuständig für Unternehmensförderung bei der IHK Schwarzwald-Baar-Heuberg. Ergänzt wird das Angebot durch klassische Beratung – telefonisch, per Mail oder persönlich.
Wissen und Austausch
Zweimal jährlich, im Frühjahr und im Herbst, bietet die IHK Schwarzwald-Baar-Heuberg die Informationsreihe Nachfolge an: Themen sind unter anderem Suche nach dem passenden Nachfolger, mögliche Abläufe, Finanzierung, rechtliche Fragen oder Unternehmensbewertung.
Networking und Information
Im Arbeitskreis Nachfolge treffen sich mehrmals im Jahr die IHK und Partner wie Banken, Juristen, Steuerberater und Unternehmensberater mehrmals im Jahr. Dort entstehen auch Best-Practice-Formate: Bei Veranstaltungen berichten Unternehmen aus der Region von ihrer eigenen Nachfolgegeschichte, ergänzt um Infotische zu Steuern, Recht oder Finanzierung. „So kommen Interessierte direkt ins Gespräch mit Fachleuten“, erklärt Trogisch. Das nächste Treffen findet 25. November um 18 Uhr Firma Gebr. Schwarz in Rottweil-Neukirch statt. Geschäftsführer Danny Schwarz berichtet über den erfolgreichen familieninternen Nachfolgeprozess, außerdem gibt es mehrere Informationstische zu unterschiedlichen Nachfolgethemen.
Sichtbarkeit und Service
Um das Thema Nachfolge in der Region noch sichtbarer zu machen, hat die IHK Schwarzwald-Baar-Heuberg die „Nachfolgezeit“ ins Leben gerufen, ein jährlich erscheinendes Magazin mit Geschichten von erfolgreichen Übergaben, Checklisten und Tipps. Dazu kommt eine breit angelegte Kampagne, die im vergangenen Jahr an den Start gegangen ist: Plakataktionen, geplante Buswerbung und eine eigene Nachfolge-Hotline (07721/922-250) sollen sensibilisieren, Sichtbarkeit für das Thema schaffen, den Erstkontakt erleichtern und vor allem auch junge Menschen dazu animieren zu gründen beziehungsweise zu übernehmen. „Wichtig ist, rechtzeitig zu starten und den Kontakt zur IHK zu suchen“, betont Trogisch.
Gründung und Nachfolge
Auch die Gründergarage – das Coachingprogramm der IHK – zeigt, wie eng Nachfolge und Gründung verbunden sind. Mehrere Wochen lang erhalten Teilnehmer Know-how zu Steuer, Marketing, Vertrieb, Bankgesprächen und mehr. Mentoren aus der Praxis stehen beratend zur Seite. Netzwerkevents wie „Gründergrillen“ oder „Pitch & Punsch“ fördern Austausch und Kontakte. „Viele Teilnehmer merken: Ich bin nicht allein und kann von anderen lernen“, sagt Trogisch.
Moderation und Sprechtage
Ehrenamtliche Nachfolgemoderatoren begleiten Unternehmen bei Bedarf den gesamten Prozess hindurch und unterstützen dort, wo vielleicht manchmal das nötige diplomatische Geschick erforderlich ist. Sie bieten auch Sprechtage an. Einer von ihnen ist Andreas Heft aus Donaueschingen, er ist außerdem Mitglied der Senioren der Wirtschaft. Neben Nachfolgeprozessen begleitet er – ebenso wie seine Kollegen – auch Geschäftsmodell-Transformationen, innerhalb oder außerhalb einer Unternehmensübergabe. Dabei klärt er vor allem drei Punkte:
- Geschäftsmodell-Realität: Wo steht das Unternehmen aktuell?
- Transformation-Ambition: Wo möchte das Unternehmen hin?
- Machbarkeitstest: Erst Neues testen, bevor Altes abgeschaltet wird – Feedback von Testkunden erhalten, verfeinern und anpassen
Transformation und Unterstützung
Wer einen Turnaround wagen möchte, erhält Unterstützung nicht nur beim Nachfolgesprechtag, sondern beispielsweise auch beim Bankensprechtag oder Fördersprechtag. Dort werden Unternehmer auf Fördergelder aufmerksam gemacht und auf Bankengespräche vorbereitet, etwa wenn es um den Bau neuer Gebäude oder die Anschaffung neuer Maschinen geht. Daniela Santo
