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Aktuelle AusgabeAusgabe 12/2025
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Belastung durch Zölle

Unternehmen fordern stärkere politische Unterstützung

Unternehmen der Region warnen: Steigende US-Zölle drücken Margen und gefährden die Wettbewerbsfähigkeit. Sie fordern von Politik und EU entschlossenere Verhandlungen für stabile transatlantische Handelsbedingungen.

Wilhelm Hahn, Geschäftsführer von Wiha Foto: Wiha

Die Unternehmen der Region Schwarzwald-Baar-Heuberg sind traditionell stark exportorientiert und deshalb besonders von den US-Zöllen betroffen. Und da es sich bei vielen um metallverarbeitende Betriebe handelt, können auch solche auf Stahl und Aluminium für sie relevant sein. „Die Zölle führen zu gestiegenen Einstandspreisen der Produkte in den USA und zu reduzierten Margen bei den deutschen Herstellern“, fasst der IHK-Außenwirtschaftsausschussvorsitzende Bernd Seemann die Folgen zusammen.

Was das für Unternehmen konkret bedeutet, zeigt das Beispiel der Wiha Werkzeuge GmbH mit Hauptsitz in Schonach im Schwarzwald, einer der international führenden Hersteller von Premium-Handwerkzeugen. Seit 80 Jahren wird das Unternehmen geführt von der Inhaberfamilie Hahn. Geschäftsführer in der dritten Generation ist Wilhelm Hahn. „Wir machen ein Drittel unseres Umsatzes mit den USA“, berichtet Hahn. Direkt dorthin geliefert wird von den Standorten in Deutschland, Polen und Vietnam. „Aus Vietnam haben wir aktuell 20 Prozent, aus der EU 15 Prozent Zoll. Und wenn wir Pech haben, könnten wir in Zukunft unter die 50-prozentigen Stahl- und Aluminiumzölle der EU für Importe fallen“, erläutert Hahn.

Die direkten Kosten, die Wiha im laufenden Jahr durch die Zölle schultern muss, sind siebenstellig. „Die werden wir erst einmal intern zu schlucken haben. Man kann ja nur für die Zukunft Preise weitergeben, nicht für die Vergangenheit“, bedauert Hahn. Wiha habe natürlich geprüft, ob man Fertigung beziehungsweise Wertschöpfung noch mehr als bisher in die USA verlagern könnte. Aber trotz der Zölle rechne sich das wegen der erheblichen Anfangsinvestitionen nicht. Und da keiner wisse, ob die aktuelle Lage dauerhaft so bleibt, habe man keine Rechengrundlage. Zumal wegen der Steuerpolitik in den USA auch eine Nachfolgeregierung nicht zu sehr viel niedrigeren Einfuhrsteuern werde zurückgehen können. „Aber wir müssen exportieren, der europäische Markt ist zu klein für uns, obwohl das immer schwieriger wird, je mehr wir uns selbst das Leben wirtschaftlich immer schwerer machen in Europa“, stellt Hahn fest.

Björn Twiehaus, Vorstandsvorsitzender der Marquardt Gruppe Foto: www.juergenaltmann.com

Bei der Marquardt Gruppe, einem global führenden Systemzulieferer für Mechatronik mit Hauptsitz in Rietheim-Weilheim, trägt die Region Amerika rund 15 Prozent zum Gesamtumsatz bei. „Ein Teil unserer in Europa produzierten Komponenten fließt in Fahrzeuge, die in den USA verkauft werden“, erläutert Björn Twiehaus, Vorstandsvorsitzender der Marquardt Gruppe. Die Zölle erzeugten zusätzlichen wirtschaftlichen Druck und würden sich letztlich in den Preisen für die amerikanischen Endkunden widerspiegeln. „Ein Handelskonflikt nutzt keiner Seite. Wir erwarten deshalb von Bundesregierung, EU und IHK ein entschlosseneres Eintreten für faire und verlässliche Handelsbedingungen mit den USA, und zwar mit einer stärkeren europäischen Verhandlungsposition“ fordert Twiehaus.

IMS-Gear Vorstand Bernd Schilling Foto: Roland Sigwart Photographie

IMS Gear mit Hauptsitz in Donaueschingen entwickelt und produziert spezifische Antriebslösungen und setzt schon seit längerem eine „Local-for-local-Strategie“ in den jeweiligen Märkten. „Den nordamerikanischen Markt bedienen wir von unseren Standorten in USA und Mexiko aus, den asiatischen Raum decken wir von China aus ab. Insofern bereitet uns die US-Zollpolitik, was die Logistik anbetrifft, keine nennenswerten Probleme“, berichtet IMS Gear-Vorstand Bernd Schilling. Da aber die nordamerikanischen Werke Rohmaterial aus dem Ausland – beispielsweise Stahl aus Kanada und Deutschland – bezögen, wirkten sich die erhöhten Zölle kostenseitig aus. „Die Zolleinigung zwischen EU und USA hat eine Eskalation im Zollstreit zwar verhindert, die Belastungen, insbesondere für den exportorientierten Teil der deutschen Wirtschaft bleiben aber hoch“, stellt Schilling klar. Daher sei es notwendig, dass sich Bundesregierung und IHK weiter für eine Verbesserung der transatlantischen Handelsbeziehungen einsetzten.

„Die Bundesregierung hat hier nur im Rahmen ihrer EU-Mitgliedschaft Möglichkeiten, Einfluss auszuüben“, bedauert Seemann. Bei den Verhandlungen mit USA zum Handelsabkommen habe sich gezeigt, dass der Einfluss der EU doch sehr beschränkt sei. „Die IHKs und AHKs können hier zumindest die Rolle einer zuverlässigen Beratungsquelle einnehmen.“ Johannes Fritsche 

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