Ein Angebot der

  • IHK Südlicher Oberrhein
  • IHK Hochrhein-Bodensee
  • IHK Schwarzwald-Baar-Heuberg
Wirtschaft im Südwesten

Wirtschaft im Südwesten

  • Home
  • Ausgaben
    • Dezember 2025
    • November 2025
    • Oktober 2025
    • September 2025
    • Juli/August 2025
    • Juni 2025
    • Mai 2025
    • April 2025
    • März 2025
    • Februar 2025
    • Januar 2025
    • Alle Ausgaben
  • Rubriken
    • Schwerpunkt
    • Unternehmen
    • Service
    • Regio Report
      • IHK Hochrhein-Bodensee
      • IHK Schwarzwald-Baar-Heuberg
      • IHK Südlicher Oberrhein
    • Kopf des Monats
    • Gründer
    • Aus dem Südwesten
  • Redaktion & Anzeigen
    • Redaktion
    • Verlag & Anzeigenleitung
    • Ihr Unternehmen im redaktionellen Teil
    • Probeheft & Abo
  • Kontakt
Aktuelle AusgabeAusgabe 12/2025
Schwerpunkt  Unternehmen
Caffé Bicicletta

Kettenöl und Kaffeeduft

Martin Allmendinger hat sein Glück in der Freiburger Wiehre gefunden – zwischen italienischen Retro-Rädern, süßen Cornetti und cremigem Cappuccino.

Radgeber und Barista Martin Allmendinger in seinem Caffé Bicicletta, wo er glücklich ist – früher schraubte er Computer zusammen. Fotos: Dimitri Dell

Es muss alles seine Ordnung haben. Martin Allmendinger lässt da keine Zweifel aufkommen. Groß gewachsen, mit Fred-Perry-Shirt und Cinelli-Kapper steht er an seiner chromglänzenden Faema E 61 Jubile und beginnt sein Ritual. „Schon die belgische Radsportlegende Eddy Merckx hat für Faema geworben“, sagt Allmendinger lächelnd, der in der Freiburger Brombergstraße italienische Rennräder ebenso verkauft wie süßes Hüftgold – und dazu feinen Kaffee. Vor dem Aufbrühen des selbst gemahlenen Kaffees erst mal ein Schuss heißes Wasser durch die Armaturen. Dann das Sieb mit Material der Mailänder Rösterei Hardy füllen. Aber: „Das Aufschäumen ist die eigentliche Königsdisziplin“, sagt der Barista. Jedes Mal also eine frische Kanne, frische Bio-Vollmilch und bloß nicht zu viel. Dann kann sich das Ergebnis auch sehen lassen…
Wir sind im Freiburger Gründerzeitviertel Wiehre. Viele Lastenräder, viele Kinder, viele Cafés. Doch das Caffé Bicicletta ist ein bisschen anders – und eine Institution seit 2013. Damals sind Martin Allmendinger und sein Compagnon mit ihrem Fahrradkurierdienst eingezogen. Seitdem gibt es hier den Cappuccino am langen Tresen, eine Fahrradwerkstatt und italienische Rennräder der Marken Ciöcc, Casati und Cinelli – alle mit Stahlrahmen und Retrodesign. „Das hat für mich viel mehr Sex-Appeal. Die modernen Rennräder sehen heute ja alle gleich aus, Hauptsache High-End und Aerodynamik.“ Seit 2022 betreibt Allmendinger, aufgewachsen in Schorndorf, gelernter technischer Zeichner und seit 1996 in Freiburg, sein Lokal in Eigenregie, der Kurierdienst ist nun gegenüber.
„Ich habe mit vier das Fahrradfahren gelernt“, erzählt er nach eine paar Schluck Cappuccino. In Freiburg schraubte er früher Computer zusammen, 2005 schwang er sich als Kurier in den Sattel, drei Jahre später übernahm er als Teilhaber das Geschäft. Und hatte schon da eine vage Vorstellung vom Caffé Bicicletta.

Immer mit der Ruhe Gut 11 000 Euro kostet eine Faema E61 Jubile, wie sie Martin Allmendinger in seinem Café hat – dafür bekäme man zwar mehrere Vollautomaten, könnte aber nie so einen perfekten Espresso oder Cappuccino zaubern…

„Bei mir kommt nichts aus Asien“
Inspiration fand er am Comer See in Tremezzo und Menaggio, wo er mit seiner Frau gern Urlaub macht. Allmendinger schaute sich die Bars an, knüpfte Kontakte zum Kaffeelieferanten und den Radmanufakturen, alles kleine Familienbetriebe aus Norditalien, aus Bergamo und Monza. Auch Laufräder, Schaltung und Bremsen kommen von dort, von Campagnolo aus Vicenza. Die Idee dahinter: für den Kunden individuell gestaltete Fahrräder bauen. Den Rahmen gibt es ab 2500 Euro, der Endpreis beginnt bei 4000 Euro für die einfachste Ausführung. „Bei mir kommt nichts aus Asien“, sagt er. Viele Räder verkauft Allmendinger allerdings nicht, fünf bis zehn pro Jahr. In der Coronazeit, als plötzlich jede und jeder aufs Rad musste, waren es mehr. Aber um den Umsatz geht es ihm nicht in erster Linie – zumal: das Café und die Werkstatt bringen ja auch Geld.
Mehr noch geht es ums Wohlfühlen, um schicke Retro-Räder, um die Liebe zu Italien, zum Lago di Como, zur entspannten Lebensart. „Wenn ich da die Serpentinen hinaufschnaufe und merke, mit welcher Rücksicht die Autofahrer überholen, da denke ich mir: Als Rennradfahrer bist du in Italien auf der Straße viel besser aufgehoben als in Deutschland.“ Das einzige Hindernis auf dem Weg des italophilen Schraubers ist das Italienische: „Wenn ich in allem so talentbefreit wäre wie mit Sprachen, dann würde ich hier jetzt nicht stehen und Cappuccino machen,“ sagt Allmendinger und muss lachen. db/ut

Auf Facebook teilenAuf Twitter teilenAuf LinkedIn teilenAuf XING teilen

Die Herausgeber

IHK Südlicher Oberrhein

IHK Hochrhein-Bodensee

IHK Schwarzwald-Baar-Heuberg

© copyright Wirtschaft im Südwesten

Besuchen Sie uns auf LinkedIn

  • Impressum | 
  • Datenschutz