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Ausgabe 9/2025
Schwerpunkt  Unternehmen
Energiewende

Die neue Strom- und Drangzeit

Viele Unternehmen setzen auf eigene Stromerzeugung für günstigen und sauberen Strom. Die Pläne reichen von PV-Anlagen bis zu eigenen Windrädern. Aber lohnt sich das?

Windkraft im Schwarzwald Die Windkraftnutzung in Baden-Württemberg nimmt zu: 2010 waren es 353 Anlagen mit 462 Megawatt (MW) Leistung, aktuell sind es 788 Anlagen mit 1875 MW Gesamtleistung. Weitere 147 Windenergieanlagen sind genehmigt. Foto: E-Werk Mittelbaden/Dimitri Dell Photography

Die Energiewende in Deutschland ist am Horizont sichtbar. Windräder ragen vielerorts in den Himmel, drehen sich mit sanftem Flupp, Flupp im Luftstrom. Immer mehr Dach- und Freiflächen werden für Solarstrom genutzt. Dennoch ist die Stimmung getrübt – denn Strom ist in Deutschland im internationalen Vergleich teuer. In den USA, Indien oder China liegt der Strompreis um die acht Cent pro Kilowattstunde. Hierzulande müssen Unternehmen mit etwa 18 Cent deutlich mehr zahlen. Auch im europäischen Vergleich sind die deutschen Stromkosten zu hoch. „Dieses Geld fehlt an anderer Stelle, nicht zuletzt bei den Investitionen in die Transformation der Industrie“, sagte Achim Dercks, stellvertretender Hauptgeschäftsführer der Deutschen Industrie- und Handelskammer (DIHK), bei der Vorstellung des bundesweiten IHK-Energiewende-Barometers. 3600 Unternehmen über Branchen und Regionen hinweg beteiligten sich 2025 an der Umfrage. Ergebnis: 41 Prozent aller Unternehmen und 63 Prozent der Industriebetriebe sehen sich durch Deutschlands hohe Energiepreise gegenüber ihren internationalen Konkurrenten benachteiligt. Viele schränken (auch deshalb) ihre Produktion im Inland ein. Dass die Bundesregierung kürzlich Stromsteuersenkungen für Industriebetriebe und Landwirtschaft beschlossen hat – ein zu schwaches Signal?

Skepsis und Verunsicherung gegenüber der Energiewende
Das Energiewende-Barometer macht deutlich: Viele Betriebe in Deutschland stehen der Energiewende in ihrer jetzigen Ausgestaltung skeptisch gegenüber. 36 Prozent beurteilen die Auswirkungen auf die eigene Wettbewerbsfähigkeit negativ, nur jeder vierte positiv. Achim Dercks: „Hohe Kosten, untragbare Bürokratie und die insgesamt herausfordernde wirtschaftliche Situation führen dazu, dass weniger Kapazitäten und finanzielle Mittel für Klimaschutz zur Verfügung stehen.“ Viele Industrieunternehmen verließen schrittweise den Standort, große Industriebetriebe sogar immer schneller.
Doch das Energiewende-Barometer zeigt auch: Die Mehrheit der Betriebe steht hinter dem Ziel der Klimaneutralität. Viele Unternehmen setzen sich eigene Ziele: Die Allermeisten möchten bis spätestens 2045 klimaneutral sein, viele von ihnen schon bis 2040 oder sogar 2030. Sechs Prozent gaben an, bereits klimaneutral zu sein.

Sorgenkind Strompreis: Im Durchschnitt liegt der Strompreis bei Neuabschlüssen derzeit bei 18 Cent pro Kilowattstunde. 0,7 Cent mehr als im Vorjahr. Grund sind vor allem gestiegene Kosten für den Aufschlag für besondere Netznutzung und die Offshore-Netzumlage. Auch Fischer möchte daher Stromkosten sparen. Das Foto zeigt eine Simulation der geplanten Windräder bei Achern. Fotos: Fotosimulation: Fischer Group

Auf eigene Faust: Fischers Windräder an der Autobahn
Um langfristig die Stromversorgung und die Standort-Wirtschaftlichkeit sicherzustellen, spielt die Stromeigenversorgung für Unternehmen eine zunehmend wichtige Rolle – doch die Wege dorthin sind höchst unterschiedlich. So stellt sich manch ein Betrieb eigene Windräder vors Werkstor – wie die Fischer Group. Der weltweit führende Anbieter längstnahtgeschweißter Edelstahlrohre mit 2700 Mitarbeitern und etwa 900 Millionen Euro Umsatz plant, zwei Windräder in unmittelbarer Nähe des Betriebsstandorts in Achern-Fautenbach an der A5 zu bauen und zu betreiben. Genehmigt sind die je 261 Meter hohen Anlagen schon, in etwa einem Jahr soll Baubeginn sein. Die Amortisierung der Anlagen sei gewährleistet, hierfür wurden über ein Jahr Windmessungen gemacht, erklärt Geschäftsführer Hans-Peter Fischer. Etwa 60 bis 70 Prozent des Strombedarfs decken die Anlagen künftig ab. Und das Unternehmen geht noch einen Schritt weiter. Mit dem durch die Anlagen erzeugten Strom soll auch grüner Wasserstoff für die eigene Produktion hergestellt werden. Ein Wasserstoff-Metallhydridspeicher ist bereits auf dem Betriebsgelände installiert.

Was die Industrie für Strom zahlt

Strom für Großverbraucher aus der Industrie kostet nach dem Peak im Jahr 2022 (mit damals 43 Cent) aktuell etwa 18 Cent in Deutschland. Beschaffung, Netzentgelt und Vertrieb summieren sich auf knapp 16 Cent, der Rest sind Steuern, Abgaben und Umlagen. Ganz anders sieht es bei den meisten anderen Verbrauchern aus. Ohne Vergünstigung sind im Schnitt knapp 40 Cent zu zahlen: Für Beschaffung und Vertrieb wie bei der Industrie etwa 16 Cent je Kilowattstunde. Dazu kommen Netzentgelte (etwa 11 Cent) sowie Steuern, Abgaben und Umlagen (etwa 13 Cent). Netzentgelte fallen für Transport, Verteilung und Messung an. Steuern und Umlagen umfassen vor allem Stromsteuer, Umsatzsteuer und Netzentgeltumlagen. ut

Die Fischer Group gehört zu den energieintensiven Unternehmen und ist damit im Ortenaukreis in guter Gesellschaft. Der flächengrößte Landkreis Baden-Württembergs hat im Regierungsbezirk Freiburg auch den größten Energieverbrauch. Das zeigt eine Karte des Statistischen Bundesamts von 2023, aufgeteilt nach Energieträgern wie Strom und Wärme. Rund 15 700 sind es im Kreis (zum Vergleich, im Landkreis Lörrach sind es knapp 6000). Grund sind Industrieriesen wie eben die Fischer Group oder die Badischen Stahlwerke (BSW), größter Stromverbraucher im ganzen Südwesten.

Die BSW sind eines der größten Elektrostahlwerke Deutschlands. Das Unternehmen produziert am Standort Kehl mit 850 Beschäftigten bis zu 2,4 Millionen Tonnen Stahl. „Unser Strombedarf entspricht mit 1,1 Terawattstunden jährlich etwa dem Verbrauch von 250 000 Vier-Personen-Haushalten – das ist in etwa so viel wie alle Privathaushalte der Stadt Köln“, sagt Geschäftsführer Florian Glück. Ziel des Stahlherstellers: Klimaneutralität bis 2045, das gleiche Ziel hat auch die Bundesrepublik. Die Kehler verfügen schon über eigene Photovoltaikanlagen, zusätzlich wird aktuell gemeinsam mit Koehler Paper die Errichtung eigener Windkraftanlagen im Kehler Hafen geprüft. Im Herbst werden die Ergebnisse der Machbarkeitsstudie erwartet. Allerdings: Um die 1,1 Terawattstunden der Stahlwerke zu decken, bräuchte es mehr als 200 neue Windräder oder gut 1000 Hektar voll mit Photovoltaik-Modulen…

Ungenutzte Flächen nutzbar machen: Die Spaichinger Firma VHW Metallpresswerk (u.) hat seit 2022 eine Photovoltaikanlage auf ihren Firmendächern. Bei Hansgrohe (o.) hat die Nutzung der Solarenergie Tradition: 1992 baute das Unternehmen aus Schiltach seine erste PV-Anlage. Fotos: Hansgrohe Group; VHW Metallpresswerk

Der komfortable Weg: Hansgrohe und das Power Purchase Agreement
Bereits gebaut und in Betrieb ist dagegen das Windrad auf dem Rücken des Kallenwalds bei Seelbach im Schwarzwald, dessen Strom an einen weiteren Global Player geht: Hansgrohe. Auch der Hersteller von Produkten für Bad und Küche mit Sitz in Schiltach arbeitet an seiner eigenen Energiewende, wählte dabei aber den Weg des Power Purchase Agreements (PPA). Bei diesen Direktlieferverträgen für Energie beziehen Unternehmen den Strom direkt vom Erzeuger (der die Anlagen quasi im Auftrag baut und betreibt). So sind die Preise von etwaigen Schwankungen an der Strompreisbörse für die Vertragslaufzeit abgekoppelt und planbar. Hansgrohe bezieht seit April 2024 und zunächst bis 2029 Strom aus dem Badenova-Windpark Kallenwald über einen Dienstleister.
In Zukunft soll ein möglichst großer Teil des Strombedarfs der 5600-Mann-Firma (1,4 Milliarden Euro Umsatz) durch PPAs und Eigenanlagen gedeckt werden. Bei letzterem setzen die Schiltacher vor allem auf PV-Anlagen. Solarenergie hat bei Hansgrohe eine lange Tradition. 1992 setzte der damalige Firmenchef Klaus Grohe den Bau des deutschlandweit größten dachintegrierten Solarkraftwerks in Offenburg um. Heute sind an den Standorten Schiltach und Offenburg PV-Anlagen in Betrieb, deren Strom ins öffentliche Netz eingespeist wird. Im Mai wurde die bislang größte PV-Anlage auf dem Dach des Werks Schiltach West in Betrieb genommen. Sie dient der Versorgung des Werks mit Eigenstrom. Hansgrohe strebt die vollständige Dekarbonisierung der deutschen Werke bis 2030 an – durch Abwärmenutzung und Elektrifizierung sowie den weiteren Ausbau der Eigenstromerzeugung durch PV.

Strategie der vielen Säulen: Geothermie, Photovoltaik und BHKW bei Aesculap
Bei B. Brauns Chirurgie-Sparte Aesculap in Tuttlingen setzt man derweil auf noch ein paar Standbeine mehr. Auch dort ist die grüne Transformation in vollem Gang. Seit 2014 betreibt der Medizintechnikhersteller ein Blockheizkraftwerk, das mit Erdgas betrieben wird. Hinzu kommen mehrere Photovoltaikanlagen. „Insgesamt decken wir knapp ein Drittel unseres Strombedarfs selbst“, so Patrick Lochbaum, Spezialist für Energie- und Effizienzmanagement bei Aesculap. Das Ziel an allen B. Braun-Standorten sei es, bis 2030 die Treibhausgas-Emissionen um 50 Prozent im Vergleich zu 2021 zu reduzieren. Dazu werden aktuell mehrere Projekte geplant und realisiert. Etwa im Zuge eines geplanten Fabrikneubaus für die Vorfertigung in Tuttlingen. Im April begannen Geothermie-Bohrungen auf dem Gelände – das Vorhaben zählt Lochbaum zufolge zu den größten seiner Art in Baden-Württemberg. Den Großteil ihres Energiebedarfs wird die neue Fabrik künftig über Geothermie, Produktions-Abwärme und die bislang größte Photovoltaikanlage am Standort abdecken – auch die benachbarte Innovation Factory kann dann CO₂-neutral betrieben werden.

Mit Abwärme das Schwimmbad heizen: Bewährte Nachbarschaftshilfe in Spaichingen
Doch auch kleine und mittelständische Unternehmen wollen mit selbsterzeugtem Strom Kosten sparen. Seit 2022 nutzt die Spaichinger Firma VHW Metallpresswerk (rund 140 Mitarbeiter und etwa 40 Millionen Euro Umsatz) erneuerbare Energien für sich: Eine Photovoltaikanlage auf den Firmendächern erzeugt rund 500 000 Kilowattstunden Strom pro Jahr, immerhin fünf Prozent des gesamten Strombedarfs der Firma. Investitionskosten: rund 396 000 Euro, finanziert aus Eigenkapital. Schöner Zusatzaspekt: Mit der Abwärme der Produktion wird das Spaichinger Freibad geheizt. Eine Idee der VHW-Firmengründer aus 1982. Ähnliches gibt es in Oberkirch: Die Papierfabrik Koehler beheizt das benachbarte Freibad mit ihrer Abwärme.

Wind sehen und Sturm ernten

Der Papierhersteller Koehler, ein Global Player mit 2500 Mitarbeitern und 1,1 Milliarden Euro Umsatz, macht ernst mit der Energiewende. „2030 wollen wir mit unseren eigenen Anlagen bilanziell mehr erneuerbare Energie erzeugen, als wir für unsere Papierproduktion benötigen“, sagte Koehler-Vorstand Kai Furler in einem früheren Gespräch mit der WiS. Zuletzt musste das Unternehmen aus Oberkirch (der größte Arbeitgeber im Ort) bei seinen Plänen aber einen Rückschlag hinnehmen: Ein Bürgerentscheid verhinderte Ende Juli mehrheitlich den geplanten Bau von zwei Windkraftanlagen auf einem Bergrücken nahe dem Firmensitz. Stefan Karrer, Vorstand Technik der Koehler-Gruppe, wird dazu in mehreren Medien so zitiert: „Mit dem Windpark auf der Schwend hätten wir einen wichtigen Beitrag leisten können, die Kosten für unseren Energiebedarf langfristig kalkulierbar zu machen. Ob und welche genauen Konsequenzen das für unseren Standort in Oberkirch in 20, 30 oder 40 Jahren hat, kann an dieser Stelle noch nicht prognostiziert werden.“

Der nächste Schritt zur Energieautarkie: Den hausgemachten Strom wirtschaftlich speichern
Doch ein Unternehmen muss das Projekt „eigene Stromerzeugung“ erst einmal stemmen können. Beispiel Fischer: Zu den Gesamtinvestitionskosten äußert sich das Unternehmen nicht, aber allein die zwei geplanten Windkraftanlagen kosten je etwa 12,5 Millionen Euro. Lohnt sich der Aufwand? „Auf jeden Fall“, ist Geschäftsführer Hans-Peter Fischer überzeugt. Selbsterzeugter Strom sei einfach günstiger. Fischer: „Wir dürfen den erzeugten Strom direkt in unser Stromnetz einleiten, sparen Netzgebühren und Stromsteuer. Das erhöht unsere Wettbewerbsfähigkeit. Außerdem haben wir dadurch planbare und kalkulierbare Stromkosten.“
Doch die Latte an Vorteilen ist noch länger. Neben der Unabhängigkeit von Lieferengpässen und der Absicherung gegen steigende Strompreise bietet eigener Strom auch Versorgungssicherheit bei Ausfällen – insbesondere in Kombination mit Speichertechnologien, ergänzt Dirk Schroff, Energieexperte von der IHK Hochrhein-Bodensee. Auch der CO2-Footprint des Unternehmens werde deutlich verbessert, erklärt Fischer weiter, das sei zukünftig ein entscheidender Faktor bei der Auftragsvergabe, gerade in der Automobilindustrie. Nicht nur dort. „Bemühungen, die Klimaziele zu erreichen, werden künftig noch mehr in den Fokus der Unternehmen rücken“, sagt Dirk Gärtner, Energiefachmann der IHK Südlicher Oberrhein. „Banken und Investoren werden sehr genau prüfen, inwieweit Unternehmen messbare Beiträge zur CO2-Einsparung und der Erreichung der unternehmensinternen Klimaziele leisten – als Voraussetzung für Finanzierungen und Investitionen.“ Und dann ist da ja auch noch der Klimaschutz selbst. Durch den Einsatz erneuerbarer Energien leiste man einen aktiven Beitrag für die Zukunft, betont Patrick Lochbaum von Aesculap. Nicht zu unterschätzen sei auch der Imagegewinn der Unternehmen durch ihr Engagement für den Klimaschutz, ergänzt Marcel Trogisch, Energieexperte der IHK Schwarzwald-Baar-Heuberg.

Vorsicht vor Schnellschüssen und neuen Rahmenbedingungen
Doch bei all diesen Vorteilen: Ein Allheilmittel ist die Stromversorgung auf eigene Faust nicht. Die Genehmigungsverfahren sind oft langwierig, die Investitionskosten hoch, hinzu kommen Wartungs- und Unterhaltskosten. Zudem ist die Technik komplex. Es bleiben rechtliche Risiken, etwa bei Umlagen oder Netzentgelten, und das Risiko einer veränderten Marktsituation.

Die Firma En-Concept aus Offenburg hat sich auf Energieberatung für Unternehmen spezialisiert. Die Kunden des Unternehmens zählen im Wesentlichen zur energieintensiven Industrie in Deutschland. Geschäftsführer Marc Müller-Stoffels sagt: Eine Teilversorgung mit Eigenerzeugung könne für fast jedes Unternehmen ökonomisch sinnvoll gestaltet werden. Aber: „Die hundertprozentige Eigenerzeugung des Energiebedarfes ist im Vergleich zu einem sinnvoll genutzten Netzanschluss nie wirtschaftlich.“ Was zähle, sei der Gesamtkontext aus externer Energieversorgung, Eigenversorgung, Flexibilisierung des Bedarfes und dem Zusammenspiel mit Anforderungen der Produktion. „Nur wer sich einen guten Blick auf das Gesamtbild verschafft und dabei die regulatorischen Fallstricke mitdenkt, kann im Bereich Eigenerzeugung Vorteile erwarten.“ Von Einzelaktionen wie dem schnellen Bau einer PV-Anlage oder eines Blockheizkraftwerks ohne eingehende Prüfung rate man dringend ab. „Die Märkte verschieben sich hier immer mehr, siehe negative Spotmarktpreise bei hoher PV-Stromerzeugung, und die Rahmenbedingungen sind derzeit unklar, insbesondere was die Weiterentwicklung von Netzentgelten betrifft.
Die Unternehmen richten daher Forderungen an die Politik: Es brauche ausreichend CO2-armen Strom – und auch Wasserstoff – zu international wettbewerbsfähigen Preisen, so BSW-Geschäftsführer Glück. Denn selbst mit ambitionierten Investitionen könne die Eigenproduktion nur einen kleinen Teil des Bedarfs bei BSW decken. Dass die Bundesregierung die Strompreise für die Industrie senken möchte, begrüße man. Aber: „Ankündigungen allein reichen nicht! Es braucht jetzt konkrete, entschlossene Schritte – damit energieintensive Unternehmen wie wir auch künftig wettbewerbsfähig produzieren und gleichzeitig ihren Beitrag zum Klimaschutz leisten können.“ Bei Hansgrohe fordert man klare Rahmenbedingungen, die Innovationen Freiraum geben und Anreize für nachhaltige Entwicklungen setzen. Genehmigungsverfahren müssten vereinfacht, behördliche Prozesse digitalisiert werden, um Unternehmen die Energie-Transformation zu erleichtern. Gleichzeitig müssten Förderprogramme langfristig planbar sein, um Investitionssicherheit zu bieten.
Doch auch derjenige, für den Windrad oder PV-Anlage keine Option darstellen, kann etwas tun, um den Strompreisschwankungen weniger ausgeliefert zu sein: die Energieeffizienz steigern. Energiemanagementsysteme oder Energieberater helfen dabei. Denn die günstigste Kilowattstunde ist die, die gar nicht erst verbraucht wird. Susanne Ehmann

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