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4 | 2018

Wirtschaft im Südwesten

45

Unternehmen

Marquardt-Gruppe mit Umsatzrekord

E-Mobilität ist einer der Wachstumstreiber

RIETHEIM-WEILHEIM.

Der Mechatronikspezialist

Marquardt hat seinen Wachstumskurs auch im Jahr

2017 fortgesetzt und den Umsatz gegenüber 2016

um elf Prozent auf über 1,2 Milliarden Euro erhöht.

Harald Marquardt, Vorsitzender der Geschäftsführung

der Gruppe, nannte es als besonders erfreulich, dass

man Marktanteile in Asien, Europa und Amerika hinzu-

gewonnen habe. In China wurde der Bau eines zweiten

Produktionsstandortes in Angriff genommen (momen-

tan verfügt Marquardt über 19 Standorte auf vier Kon-

tinenten), und in Rietheim entsteht derzeit ein neues

Entwicklungs- und Innovationszentrum. Im Bereich

Automotive, wo Marquardt 80 Prozent des Umsatzes

erzielt, stieg der Bedarf an elektromechanischen Kom-

ponenten weiter: An namhafte Autobauer wurden unter

anderem Gangwahlschalter, Funkschlüssel, Lenkrad-

bedienfelder und Touchpads sowie Fahrberechtigungs-

systeme mit höchster Diebstahlsicherheit geliefert. Die

Nachfrage nach Batteriemanagementsystemen, die die

Fahrzeugreichweite und Batterielebensdauer deutlich

erhöhen, war ausgesprochen stark. Gut hat sich auch

der Geschäftsbereich Switches, Sensors & Controls

entwickelt. Marquardt ist Weltmarktführer bei Elekt-

rowerkzeugschaltern und konnte hier ebenso punkten

wie mit effizienten Dosierpumpen für Waschmaschinen

oder Bedienelementen für Bau- und Landmaschinen.

Auch im E-Bike-Markt stärkten die Rietheimer ihre Po-

sition mit hochwertigen Displays und einem neuen inte-

grierten Akku. Für Forschung und Entwicklung wendet

Marquardt circa zehn Prozent des Jahresumsatzes auf.

Weltweit sind derzeit über 10.000 Mitarbeiter beschäf-

tigt, das waren ebenfalls zehn Prozent mehr als im Vor-

jahr. 150 der Beschäftigten sind Auszubildende. Für das

laufende Jahr rechnet das Unternehmen mit weiterem

Wachstum, insbesondere bei der E-Mobilität soll sich

das Geschäft sehr dynamisch entwickeln.

orn

Marquardt baut ein zweites

Werk in China – im Bild der

symbolische Spatenstich.

Sparkassen-Immobilien-Gesellschaft in Freiburg und im nördlichen Breisgau

„Brot- und Buttergeschäft“ im Jahr 2017

FREIBURG.

Wie Oliver Kamenisch, Ge-

schäftsführer der Sparkassen-Immobilien-

Gesellschaft mitteilte, hat sich das Geschäft

im Jahr 2017 mit einem Objektumsatz von

54,1 Millionen Euro wieder auf ein Nor-

malmaß eingependelt, es sei überwiegend

„Brot- und Buttergeschäft, aber immerhin

Geschäft“ gewesen. 2015 und 2016 hatte

die Gesellschaft vor allem wegen des Ver-

kaufs von Objekten auf dem Güterbahnhof-

Nord-Gelände Objektumsätze von 71 bezie-

hungsweise 82 Millionen Euro erzielt. Diese

Geschäfte waren im Jahr 2017 nicht zu wie-

derholen, das Fehlen von alternativen neuen

Bauprojekten war laut Kamenisch deutlich

zu spüren. Der Anteil an Neubauprojekten

hatte 2016 bei 50 Prozent, 2017 jedoch nur

noch bei 20 Prozent gelegen. Insgesamt

wurden 182 Objekte vermittelt (Vorjahr 281

Objekte). Die Provisionen für die Sparkas-

sen-Immobilien-Gesellschaft erreichten 2,6

Millionen Euro nach 3,7 Millionen im Vor-

jahr. Die Immobiliengesellschaft ist eine

hundertprozentige Tochter der Sparkasse

Freiburg-Nördlicher Breisgau, beschäftigt

zwölf Mitarbeiter (darunter sechs Makler)

und ist mit Filialen in Freiburg, Waldkirch

und Emmendingen tätig.

Wie Kamenisch übereinstimmend mit Erich

Greil, dem stellvertretenden Vorstandsvor-

sitzenden der Sparkasse, feststellte, ist der

Immobilienmarkt in Freiburg und Umgebung

nach wie vor von einem hohen Angebotseng-

pass gekennzeichnet. Baugrundstücke feh-

len, potenzielle Verkäufer verkaufen nicht

wegen mangelnder Anlagealternativen, die

Preise steigen weiter. In der Stadt findet

ein Verdrängungswettbewerb statt. Dieser

geht von Freiburg aus Richtung Rheintal, ins

Markgräflerland sowie an den Kaiserstuhl,

nach Emmendingen und nach Waldkirch,

dann erst in den Hochschwarzwald, wo in

einzelnen Gemeinden die Preise stagnie-

ren. Solvente Rentner und Erben sind im-

mer mehr diejenigen, die sich die Preise in

der Stadt noch leisten können. Viele brin-

gen reichlich Eigenkapital mit und sind auf

Bankfinanzierungen nicht oder nur bedingt

angewiesen.

Die durchschnittlichen Verkaufspreise der

von der Sparkassen-Immobilien-Gesell-

schaft vermittelten Neubauwohnungen in

Freiburg haben sich allein zwischen 2015

und 2017 von 313.000 auf 388.000 Euro

erhöht, bei den Bestandsimmobilien ist das

Bild dasselbe. Der durchschnittliche Kauf-

preis bei Erstverkauf pro Quadratmeter

Wohnfläche hat sich während der vergan-

genen zehn Jahre verdoppelt. Entspannung

wird es laut Kamenisch und Greil wohl erst in

fünf bis sechs Jahren geben, wenn im neuen

Stadtteil Dietenbach über 5.000 Wohnun-

gen gebaut werden. An einen Rückgang

oder gar Einbruch der Preise, wie er jüngst

für große deutsche Städte prognostiziert

wurde, glaubt Greil in Freiburg nicht.

upl