Table of Contents Table of Contents
Previous Page  51 / 84 Next Page
Information
Show Menu
Previous Page 51 / 84 Next Page
Page Background

4 | 2018

Wirtschaft im Südwesten

41

Sparkasse Offenburg-Ortenau

Reges

Wertpapiergeschäft

OFFENBURG.

Zwar haben alle volumenorientierten

Bilanzkennzahlen zum Jahresende im Plus gelegen,

betonte der Vorstandsvorsitzende Helmut Becker

beim Bilanzpressegespräch Anfang März, dennoch

ist das Betriebsergebnis gegenüber dem Vorjahr um

fünf Millionen Euro auf knapp 43 Millionen Euro zu-

rückgegangen. Grund war das um 4,9 Millionen Euro

geringere Zinsergebnis von 78,1 Millionen Euro. Wie

Becker erläuterte, haben die Kunden aufgrund der der-

zeitigen Konditionen der Sparkasse rund zehn Millionen

Euro weniger Zinsen bezahlt. Umgekehrt hat sich der

Zinsaufwand der Sparkasse für die Kundeneinlagen

nur um 3,7 Millionen Euro verringert. Das Provisions-

ergebnis blieb nahezu unverändert bei 26,4 Millionen

Euro. Auch die Personal- und Sachaufwendungen

stellten sich nahezu gleich dar. Das gute Geschäft mit

den Kunden hat sich in einer um 43 Millionen Euro

höheren Bilanzsumme von 4,23 Milliarden Euro nie-

dergeschlagen. Diese Zunahme ist vor allem auf das

Kreditgeschäft zurückzuführen. Das Kreditvolumen

stieg um 3,6 Prozent auf 2,78 Milliarden Euro. 518

Millionen wurden neu zugesagt, 387 Millionen Euro

tilgten die Kunden. Vor allem das Geschäft mit den

Privatkunden lief gut, wie in den Vorjahren boomte

das Wohnungsbau-Kreditgeschäft. In der Immobilien-

vermittlung sank der Umsatz gegenüber dem Vorjahr

um knapp fünf Millionen Euro auf 42 Millionen Euro –

laut Becker sind einfach zu wenig Objekte am Markt,

nach wie vor besteht ein großer Nachfrageüberhang.

Insgesamt konnten 224 Objekte vermittelt werden. Die

Kundeneinlagen haben sich nochmals moderat erhöht,

und zwar um 0,8 Prozent auf 3,13 Milliarden Euro. Be-

sonders gut gelaufen ist das Wertpapiergeschäft. Der

Bestand der Kundenwertpapiere stieg um elf Prozent

auf 1,18 Milliarden Euro, der Wertpapierumsatz gar um

27,5 Prozent auf mehr als 600 Millionen Euro. Die Spar-

kasse beschäftigt derzeit 778 Mitarbeiter, 45 weniger

als im Vorjahr. 56 junge Leute sind in Ausbildung.

orn

Kreissparkasse Rottweil

Ordentliches Ergebnis

ROTTWEIL.

Inakzeptabel nannte Matthäus Reiser, Vorstandsvorsit-

zender der Sparkasse, bei einem Pressegespräch anlässlich der Vor-

stellung der Zahlen für das Jahr 2017 die Pläne der EU zur Einführung

der europäischen Einlagensicherung. Es könne nicht sein, dass die

Ersparnisse der Kunden als Haftungsmasse für Banken im Ausland

herangezogen werden. Dagegen werde man sich wehren, so Reiser.

Die andauernde expansive Geldpolitik der EZB und die überzogenen

Regulierungen führten derzeit für die Banken zu enormen Kostenstei-

gerungen und großen Herausforderungen. Es sei höchste Zeit, diesen

Weg zu verlassen. Die Kreissparkasse Rottweil hat im vergangenen

Jahr eine Bilanzsumme von 2,822 Milliarden Euro erreicht. Die Ge-

samteinlagen sanken geringfügig auf 1,945 Milliarden Euro, wobei vor

allem die Einlagen größerer institutioneller Kunden planmäßig zurück-

gegangen sind. Dagegen sind die Einlagen im Privatkundengeschäft

wieder deutlich um 3,8 Prozent gestiegen. Die Nachfrage nach Wert-

papieren, so Reiser, war hoch. Für 126 Millionen Euro wurden Papiere

gekauft und für 105 Millionen Euro verkauft. Das Depotvolumen der

Kunden belief sich zum Jahresende auf 628 Millionen Euro. Auch das

Kreditgeschäft legte zu und zwar um 4,4 Prozent gegenüber 2016

auf 1,594 Milliarden Euro. 350 Millionen Euro wurden neu verliehen,

229 Millionen Euro getilgt. Das Betriebsergebnis vor Bewertung lag

bei 24,8 Millionen Euro. Reiser bewertete dies als ordentlich. Die

Sparkasse beschäftigte zum Jahresende 480 Mitarbeiter (30 Prozent

davon in Teilzeit). Sie bildet 43 junge Leute aus.

upl

Kreissparkasse Tuttlingen

Bleibt stark

TUTTLINGEN.

Wie der Vorstand (Vorstandsvorsitzender ist seit An-

fang des Jahres Markus Waizenegger, sein Stellvertreter Daniel Zeiler)

Mitte März mitteilte, hat sich die Sparkasse mit zahlreichen Maßnah-

men gegen die Ergebnisrückgänge durch die Nullzinspolitik gestemmt

und gleichzeitig die Mehrkosten aufgrund der Regulatorik sowie hohen

Investitionen in die Digitalisierung geschultert. Die Bilanzsumme stieg

gegenüber dem Vorjahr um 2,9 Prozent auf 3,33 Milliarden Euro. Die

Kredite an Kunden wuchsen um 3,2 Prozent auf 2,27 Milliarden Euro,

davon 1,32 Milliarden an Unternehmen. Die Darlehenszusagen belie-

fen sich insgesamt auf 412 Millionen Euro, darunter 277 Millionen an

Unternehmen, und 134 Millionen Euro gingen in den Wohnungsbau

von Privatleuten. Die Kundeneinlagen waren um 1,4 Prozent geringer

als im Vorjahr, sie beliefen sich auf 2,165 Milliarden Euro, was vor

allem auf die geringeren Einlagen von Unternehmen zurückzuführen

war. Die bilanzwirksamen Kundeneinlagen von Privaten stiegen um 60

Millionen Euro. Das Wertpapiergeschäft verlief rege, der Nettoabsatz

von Wertpapieren hat sich mit fast 24 Millionen Euro gegenüber dem

Vorjahr mehr als verdoppelt. Die Ertragslage der Sparkasse hat sich

positiv entwickelt. Das Zinsergebnis stieg um 3 Millionen Euro auf 72,2

Millionen Euro, das Provisionsergebnis um annähernd 2 Millionen Euro

auf 18,3 Millionen Euro, und das Betriebsergebnis vor Bewertung um

5 Millionen auf 49,2 Millionen Euro. Das Eigenkapital erreicht knapp

420 Millionen Euro (Vorjahr 387 Millionen), die Gesamtkapitalquote

beläuft sich auf 16,5 Prozent (Vorjahr 15 Prozent). In ihren nach wie vor

49 Geschäftsstellen beschäftigt die Sparkasse 554 (559) Mitarbeiter,

darunter 56 Auszubildende.

orn

Bild: Dmitry - Fotolia