Wirtschaft im Südwesten
3 | 2018
36
UNTERNEHMEN
Fürstenberg Brauerei investiert
Ordentliches Jahr
DONAUESCHINGEN.
Es passte zum Ereignis: Auf
dem Neujahrsempfang der Brauerei Fürstenberg kün-
digte Geschäftsführer Georg Schwende ein neues Bier
an. Seit Februar ist das „Natur Radler“ im Handel. Laut
Schwende gewinnen die alkoholfreien Biere und die al-
koholfreien Biermischgetränke weiter an Bedeutung.
In Baden-Württemberg sei Fürstenberg mit seinem
alkoholfreien Radler Marktführer was Umsatz und
Marktanteile betreffe. Außerdem freute sich der Brau-
ereichef über die „kontinuierlich positive Entwicklung“
des Premium Pilsener. Beim Umsatz gehöre es zu den
Top 5 Pilsmarken im Land und sei um 6,9 Prozent
gewachsen. Georg Schwende blickte auf ein „insge-
samt ordentliches Jahr“ zurück. Das kühle Wetter mit
einem „schlechten September und durchwachsenen
Dezember“ hätte negativ zu Buche geschlagen. Die
Fürstenberg Brauerei habe deshalb in Summe auch
an Absatzvolumen etwas verloren. Gleichwohl, so bi-
lanzierte Schwende zufrieden, habe die Brauerei ihr
Ergebnis gegenüber dem Vorjahr deutlich übertreffen
können. Zahlen nannte das Unternehmen nicht. Mit
seinen rund 200 Mitarbeitern ist es die zweitgrößte
Brauerei im Regierungsbezirk. Für dieses Jahr plant
Fürstenberg Investitionen von rund 3,5 Millionen Euro.
Unter anderem soll eine Entalkoholisierungsanlage
angeschafft werden.
sum
Oberkircher Winzer steigern Umsatz
Erfolgreiche Collection O
OBERKIRCH.
Die Genossenschaft Oberkircher Winzer hat im
Geschäftsjahr 2016/17 ihren Umsatz auf 12,5 Millionen Euro
gesteigert. Im Vorjahr waren es 11,8 Millionen Euro. Dank der
guten Erntemenge im Herbst 2016 habe die Verkaufsreich-
weite stabilisiert werden können, heißt es in einer Presse-
mitteilung. Dies helfe, die geringe Ernte von 2017 etwas
auszugleichen. Der geschäftsführende Vorstand Markus
Ell verwies bei der Mitgliederversammlung der Genossen-
schaft auf die „preisaggressive Stimmung am Markt“.
Um die Umsätze halten zu können, seien immer größere
Anstrengungen nötig. 45 Prozent des Gesamtumsatzes
der Oberkircher Winzer entfallen auf Gastronomie und
Fachhandel. Diese Abnehmergruppe entwickelt sich laut
Markus Ell „nachhaltig positiv“. Die Gruppe der Endver-
braucher sei stabil. Negativ entwickle sich dagegen der
Lebensmitteleinzelhandel. Ell appellierte an die Winzer,
im Qualitätsstreben nicht nachzulassen. Als beispielhaft
bezeichnete er die „Collection O“, die es seit 2009 gibt (die Sekte,
siehe Bild, seit 2016). Sie verbuchte Umsatzsteigerungen bis zu 17
Prozent. Gut angenommen werde zudem der Erlebnisraum Vinoto-
rium. Er ist Teil des Neubaus am Standort, in den die Oberkircher
Winzer vergangenes Jahr 3,5 Millionen Euro investiert haben. In der
Genossenschaft sind 300 Winzerfamilien zusammengeschlossen,
die zusammen 480 Hektar Reben bewirtschaften. Für das laufende
Geschäftsjahr 2017/18 verzeichnen die Oberkircher Winzer bereits
einen positiven Geschäftsverlauf mit einem Umsatzzuwachs.
mae
Waldhaus wächst um rund zehn Prozent
93.000 Hektoliter
Bier abgesetzt
WALDHAUS.
Wieder einmal hat die Privatbrauerei
Waldhaus dem Branchentrend getrotzt: Während der
Bierabsatz bundesweit vergangenes Jahr leicht zurück-
gegangen ist, vermeldet das Familienunternehmen ein
Absatzplus von rund zehn Prozent. 93.000 Hektoliter
Bier wurden im Geschäftsjahres 2016/2017 abgesetzt.
Das ist laut Pressemitteilung der elfte Ausstoßrekord
in Folge. Der Umsatz des Unternehmens aus dem Süd-
schwarzwald stieg um 11,8 Prozent auf 11,4 Millionen
Euro. 45 Mitarbeiter und drei Lehrlinge sind beschäftigt.
Für Geschäftsführer Dieter Schmid, der die Brauerei in
der vierten Generation führt, geht damit das Märchen
um seine Biermarke weiter. Diese umfasst 15 Produk-
te, Wachstumstreiber ist laut Waldhaus nach wie vor
das Diplom Pils. Laut Vertriebschef Jürgen Eichelmann
wachsen auch alle anderen Produkte annähernd linear
zum Gesamtergebnis.
Im vergangenen Geschäftsjahr hat die Eigentümerfami-
lie Schmid über 2,9 Millionen Euro in die Modernisierung
und Erweiterung der Privatbrauerei investiert - in weitere
Gärtanks, einen Schnelldampferzeuger und eine Photo-
voltaikanlage, die vor allem der Eigenstromversorgung
dient. „Unser Sudhaus schafft eine Kapazität von rund
130.000 Hektoliter. Wenn unsere Entwicklung so rasant
weitergeht, müssen wir auch hier mittelfristig über wei-
tere Großinvestitionen nachdenken“, sagte Geschäfts-
führer Schmid. Sein Ziel für das kommende Braujahr ist
es, die 100.000 Hektoliter-Marke zu knacken.
Schmid selbst wurde vom Branchenmagazin Inside
zum „Kopf des Jahres 2017“ gewählt. Die Waldhaus-
Biere wurden bei verschiedenen Wettbewerben mit
36 verschiedenen Goldmedaillen und ersten Preisen
ausgezeichnet. Das Diplom Pils holte beispielsweise
im 18. Jahr in Folge eine Goldmedaille der Deutschen
Landwirtschafts-Gesellschaft. Das „Ohne Filter Dun-
kel“ wurde 2017 beim World Beer Award in London
zu „Germanys Best Dark Lager“ gekürt und die Craft
Beer Edition „Hopfensturm“ zu „Germanys Best Pale
Ale“.
sum
Brauereichef Dieter Schmid
(hinten) mit seinen Abtei-
lungsleitern Jürgen Berthold,
Clemens Siedler, Nico Albiez,
Jürgen Eichelmann, Martin
Gruner und Bernhard Vötter
(vorne von links).