Wirtschaft im Südwesten
3 | 2018
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Unternehmen
Technische Textilien Lörrach: Neue Anlagen für fast fünf Millionen Euro
Größte Investition der Firmengeschichte
LÖRRACH.
Es ist die größte Investition der langen
Firmengeschichte: Fast fünf Millionen Euro hat die
Technische Textilien Lörrach GmbH & Co. KG (TTL)
in zwei neue Maschinen investiert. Die neue Hochge-
schwindigkeits-Vliesstoffanlage soll die Kapazität in
der Fertigung erhöhen. Und mit der neuen multifunkti-
onellen Schneideanlage will man individuelle Aufträge
aus der Industrie besser und schneller bedienen kön-
nen. Das Schneiden und Wickeln war bislang extern
gemacht worden. „Gemessen an unserem Umsatz sind
das sehr große Anschaffungen“, betont Geschäftsfüh-
rer Thomas Lais. „Da haben wir lange gespart.“ Gerade
sei die Zeit günstig für die Investition: Das Geschäft
laufe sehr gut – vergangenes Jahr stieg der Umsatz
um sieben Prozent auf rund zwölf Millionen Euro – und
noch seien die Zinsen niedrig.
TTL ist ein traditionsreiches Lörracher Unternehmen,
das in diesem Jahr 180 Jahre alt wird. Die einstige
Tuchfabrik Lörrach, die seit Mitte der 1980er-Jahre
Technische Textilien Lörrach heißt, stellt mit ihren rund
50 Mitarbeitern Nadelfilze und Vliese für industrielle
Anwendungen her. Die wichtigsten Produktsegmente
sind Industriefilter, Wäschereitextilien und individuel-
le Industrietextilien. In allen drei Bereichen habe das
Unternehmen vergangenes Jahr seine Marktposition
ausbauen und festigen können, berichtet Lais. Im
Bereich der individuellen industriellen Anwendungen
erhofft er sich mehr Möglichkeiten aufgrund der neu-
en Schneideanlage. So entwickelt TTL beispielsweise
Filter zur Schall- oder Feuchtigkeitsabsorption in Pkws.
Mit Filtration von Feinstaub aus Autoabgasen haben
die Lörracher indes nichts zu tun.
Rund die Hälfte des Umsatzes erzielt TTL im Export.
Nadelfilze und -vliese vom Hochrhein werden in ganz
Europa sowie in Teilen Asiens, Afrikas und in Austra-
lien vertrieben. Entsprechend sind die nationalen wie
internationalen Messeauftritte: TTL präsentierte sich
2017 auf der „Clean Show“ in Las Vegas und auf der
„Techtextil“ in Frankfurt. Für dieses Jahr stehen die
Messe für industrielle Dämmstoff- und Isoliertechnik
in Köln sowie die „Expodetergo“ in Mailand auf dem
Programm.
kat
Maertin bezieht seinen Büroturm
Sechs neue Etagen
FREIBURG.
Die Maertin & Co. AG hat Ende vergangenen Jahres
ein neues Gebäude in der Freiburger Mooswaldallee bezogen. Mitte
Februar wurde der sechsstöckige Büroturm offiziell eingeweiht.
Fast zwei Millionen Euro hat der Technische Fachhandel in den
Neubau gesteckt, das ist die größte Investition in der knapp 70-jäh-
rigen Firmengeschichte. „Wir versprechen uns große Vorteile für
die innerbetriebliche Kommunikation sowie die Zusammenarbeit
unserer schnell wachsenden Teams“, sagt Stephanie Maertin, die
das Unternehmen in vierter Generation gemeinsam mit ihrem Vater
Axel Maertin leitet. Bislang seien die Mitarbeiter mit ähnlichen
Aufgaben auf verschiedene Büros verteilt gewesen, nun sitzen sie
zusammen auf einer Etage.
Das alte Firmengebäude in der Mooswaldallee wird jetzt entkernt und
komplett umgebaut. Es soll ein repräsentativer Verkaufsraum entste-
hen. In die bisherigen Ladenräume zieht ein Teil des Lagers. Das sei
nötig, um dem wachsenden Warenaufkommen standzuhalten. Auch
die Erweiterung seiner Fertigung plant Maertin bereits. „Die Weiter-
verarbeitung unserer Handelsware durch Zuschneiden, Schweißen,
Kleben oder Montage ist ein schnell wachsender und für uns sehr
wichtiger Markt“, erklärt Axel Maertin, der noch mindestens drei Jahre
an der Seite seiner Tochter im Vorstand bleiben und mit 75 Jahren
in den Ruhestand gehen möchte. Maertin handelt mit technischen
Produkten (Klebetechnik, Schläuche und Armaturen, Kunststoffe,
Gummiwaren, Antriebstechnik, Industriebedarf und Dichtungstechnik)
sowie Arbeitsschutzprodukten und verarbeitet beziehungsweise ver-
edelt Gummi sowie Kunststoffe. Das 1949 gegründete Unternehmen
ist in den vergangenen Jahren stark gewachsen. Der Umsatz stieg
durchschnittlich zwischen sieben und zehn Prozent und damit erhöhte
sich auch die Zahl der Mitarbeiter auf aktuell rund 80.
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