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11 | 2017

Wirtschaft im Südwesten

titel

Im Turm wird längst gearbeitet, seit

Dezember fahren die Aufzüge im Test-

betrieb. Anfang Oktober wurde nun

auch offiziell die Fertigstellung des

246 Meter hohen und rund 40 Milli-

onen Euro teuren Neubaus gefeiert.

Mit einem Stadtfest samt Riesenrad

und Feuerwerk zelebrierte Rottweil

am zweiten Oktoberwochenende die

Freigabe der Besucherplattform des

Thyssenturms, auch Ministerpräsident

Winfried Kretschmann zählte zu den

Gästen. Einen Tag zuvor hatten

Medienvertreter den Bau in Augen-

schein nehmen dürfen.

Anfang Oktober wurde

der Rottweiler testturm

eingeweiht. Die Bauar-

beiten an der schrau-

benförmigen Hülle

waren da noch nicht

ganz abgeschlossen und

wurden von der Platt-

form aus fortgesetzt.

A

cht Meter saust der Panoramaaufzug pro Sekun-

de nach oben. Autos, Bäume, Felder schrump-

fen in Windeseile zu Miniaturen, und die Oh-

ren schnappen immer wieder zu. Der Himmel ist zwar

trüb, doch die Herren auf dem Podium strahlen. Der

Vorstandsvorsitzende der thyssenkrupp elevator AG,

Andreas Schierenbeck, der Architekt und Bauingenieur

Werner Sobek und der Rottweiler Oberbürgermeister

Ralf Broß berichten von den Superlativen ihres turms:

er ist das höchste Gebäude Baden-Württembergs, die

Besucherplattform ist sogar die höchste in der ganzen

Republik. Und er tritt an, die schnellsten und moderns-

ten Aufzüge der Welt zu testen. An diesem Projekt mit-

gearbeitet zu haben, erfüllt die Beteiligten mit Stolz. Die

Arbeiten verliefen planmäßig, es gab keine Unfälle, und

der Bau blieb im Budget von 40 Millionen euro. „Die

Freigabe des turms ist für mich ein großartiges Gefühl“,

sagt Schierenbeck bei der Pressekonferenz, die in der

27. etage auf 220 Meter Höhe stattfindet. Die boden-

tiefen Fenster des Konferenzraums bieten bereits einen

fantastischen Blick, selbst an diesem bewölkten Herbst-

vormittag. Die alten industriebetriebe im Neckartal wie

das ehemalige Rottweiler Kraftwerk scheinen dem turm

zu Füßen zu liegen. Weitere zwölf Meter höher, in der 29.

etage, erwartet dann Deutschlands höchste Aussichts-

plattform die Besucher. Deren hohe Glasfronten halten

den Wind ab und die Höhenangst in Grenzen. Der Nebel

lichtet sich, und ein paar Sonnenstrahlen zeigen, welche

Aussichten von hier oben möglich sind: auf Rottweil na-

türlich mit seinen älteren und vergleichsweise niedrigen

türmen, über die Schwäbische Alb, den Schwarzwald

und bei gutem Wetter sogar bis zu den Alpen.

Seit Mitte Oktober ist die Besucherplattform freige-

geben und der ticketverkauf an der tageskasse im

Foyer des turms geöffnet. Für neun euro (ermäßigt

fünf) können interessierte freitags bis sonntags die

232 Meter Höhe genießen, maximal 1.500 täglich. „Am

eröffnungswochenende haben wir fast 4.800 tickets

verkauft. Die Zahlen übertrafen unsere Schätzungen,