7+8 | 2017
Wirtschaft im Südwesten
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Güterverkehrszentrum, Standort für Industrie und Gewerbe
Schiene, Straße
tätig, darunter auch viele aus der Logistik-
branche.
Ein großer Vorteil des Hafens ist, dass er
zwar prinzipiell immer über den Verkehrsweg
Wasser verfügt, jedoch bei Niedrigwasser,
wenn ein normaler Schiffsbetrieb nur einge-
schränkt möglich ist, Bahn und Straße als
Ausgleichswege „einspringen“ können. Die
Anknüpfungen sowohl ans Schienennetz
der Bundesbahn über den Kehler Bahnhof
an die Rheintaltrasse, als auch über den
vierspurigen Zubringer zur A5 sowie an die
französischen Infrastrukturnetze sind sehr
gut. Gerade diese Anknüpfungen sind einer
der wesentlichen Standortvorteile des in sich
sehr geschlossenen und von der Stadt Kehl
klar getrennten Geländes.
Das breit aufgestellte Geschäftsmodell des
Hafens ist abgesi-
chert. Vor einigen
Wochen erhielt er
die wasserrechtli-
che Genehmigung
für die Umschlags-
anlagen bis zum
Jahr 2042, und
allein in diesem Jahr werden über vier Milli-
onen Euro in die Hafenanlagen und die Um-
schlagseinrichtungen investiert. So müssen
etwa die Sicherheitsstandards an die immer
größeren Schiffe (sie werden inzwischen bis
zu 135 Meter lang) angepasst werden. Die An-
legerdalben werden kräftiger dimensioniert
und zusätzliche Stege für die Besatzungen
eingerichtet. Um die Zukunft des Hafens als
gut ausgebautem trimodalen Güterverkehrs-
zentrum, das jährlich allein von über 3.400
Schiffen angefahren wird, ist Hafendirektor
Köhn nicht bange. Auch wenn das Schiff ne-
ben der Bahn und vor allem der Straße nur
circa neun Prozent an der
gesamten Güterverkehrsleis-
tung in Deutschland erbringt,
hat es gerade im Massengü-
terverkehr unschlagbare Vor-
teile, auch unter ökologischen
Gesichtspunkten.
orn
»Das Gesamtkonzept
im Hafen stimmt«
Über 3.400 Schiffe
liefen im vergangenen
Jahr den Rheinhafen
Kehl an (Bild oben),
mehr als 100.000
Container wurden um-
geschlagen (unten).