Wirtschaft im Südwesten
7+8 | 2017
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REGIO
REPORT
IHK Schwarzwald-Baar-Heuberg
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Rechtzeitig die Unternehmensnachfolge planen
Auch den Notfall im Blick haben
D
ie Suche nach einem Unternehmens-
nachfolger ist in vielen mittelständi-
schen Unternehmen ein aktuelles und wich-
tiges Thema. Jährlich steht bei etwa 22.000
Unternehmen bundesweit und in der Region
Schwarzwald-Baar-Heuberg bei rund 200
Betrieben die Nachfolgeregelung an. „Dabei
sind vor allem familiengeführte Unterneh-
men betroffen, die in
der Region oft anzu-
finden sind. Die Praxis
zeigt, dass es meist
dann brisant wird, die
Nachfolge zu regeln,
wenn dieses Thema
immer wieder zur Sei-
te geschoben wird“, sagt Lena Schmiede-
knecht, die als Projektleiterin bei der IHK
Schwarzwald-Baar-Heuberg Hilfestellung
bei diesem schwierigen Thema leistet.
„Eine Nachfolge muss vorsorglich geregelt
werden“, sagt Schmiedeknecht, und vor al-
lem Familienunternehmen seien oft „spät
dran, denn vielfach fällt es den Firmenlen-
kern schwer loszulassen“. Auf der anderen
Seite ist eine solche Nachfolge auch eine
Chance für motivierte Existenzgründer.
Aber, so Lena Schmiedeknecht, um beide
Seiten zusammenzubringen, müssten vor-
ab eine Vielzahl an Fragen geklärt werden.
Abgesehen davon, „dass über das Thema
von beiden Seiten nicht so gerne öffentlich
gesprochen wird“.
Zumindest aber, so die Nachfolgeberate-
rin, sollte in den Betrieben ein Notfallplan
vorhanden sein, in dem alle wichtigen Infor-
mationen hinterlegt sind, so dass im Notfall
eine Vertretung garantiert ist. Ein solches
Notfallhandbuch stellt die IHK Schwarzwald-
Baar-Heuberg ihren Mitgliedern kostenfrei
zur Verfügung.
Dass das Interesse an diesem Thema groß
ist, zeigte eine Informationsveranstaltung,
welche die IHK kürzlich zusammen mit dem
Rationalisierungskuratorium der Deutschen
Wirtschaft (RKW) durchgeführt hat. „Mit der
Veranstaltung wollen IHK und RKW den rund
30 Unternehmern Informationen zu den Ab-
läufen bei der Unternehmensnachfolge ge-
ben. Dabei wurden auch unterschiedliche
Herangehensweisen vorgestellt“, so Lena
Schmiedeknecht.
Da das Interesse groß war, wird die Veran-
staltung in regelmäßigen Abständen statt-
finden, sagt Schmiedeknecht und verweist
gleichzeitig auf das IHK-Moderatorenkon-
zept. „Derzeit ist der ehemalige Unternehmer
Carl Jens Haas als ehrenamtlicher Modera-
tor im Einsatz. Er zeigt Unternehmern die
Möglichkeiten der Unternehmensübergabe
auf, bietet Begleitung und Betreuung und
hilft auch bei der Auswahl eines geeigneten
Nachfolgers. Außerdem unterstützt er bei
einer sachlichen, vertrauensvollen Führung
von Nachfolgeverhandlungen, sowohl bei ei-
ner familieninternen Nachfolge als auch bei
externen Käufern.“
Weitere Informationen zum Thema Unterneh-
mensnachfolge können auf der IHK-Internet-
seite unte
r www.schwarzwald-baar-heuberg. ihk.de(Rubrik Beratung | Dienstleistungen)
abgerufen werden.
LS/bk
»Die Nachfolge
ist eine Chance für
Existenzgründer«
Bild: Christian Beck
IHK-Nachfolgeberaterin Lena Schmiede-
knecht mit dem IHK-Notfallhandbuch:
„In allen Betrieben sollte ein Notfallplan
vorhanden sein.“
Lena Schmiedeknecht,
Projektleiterin
Unternehmensnachfolge
Telefon: 07721 922-348,
schmiedeknecht@vs.ihk.de