Wirtschaft im Südwesten
7+8 | 2017
14
Leute
FREIBURG
Die Freiburger Unternehmerin
Iris Becker
(60) wurde im Rahmen der
Länderpartnerschaft mit Maharashtra (Indien) zur Repräsentantin
Baden-Württembergs ernannt. „Mit Becker hat Baden-Württemberg
eine hochkompetente Vertreterin gewonnen, die Indien bereits aus
jahrzehntelanger Erfahrung kennt“, so Ministerpräsident Winfried
Kretschmann. Iris Becker gründete im Jahr 2000 ihre Firma
Let’s
bridge IT
mit dem Ziel, Brücken zwischen Indien und Deutschland
zu bauen. 2007 eröffnete sie eine Niederlassung in Bangalore (In-
dien). Sie hilft beispielsweise Firmen aus dem IT-Bereich, im jeweils
anderen Land Fuß zu fassen. Seit 2014 unterhält Becker ein Mar-
keting- und Kooperationsbüro für die Stadt Karlsruhe im Rahmen
der Projektpartnerschaft mit der Mahratta Chamber of Commerce,
Industry and Agriculture. Nun hat sie die Repräsentanz des Landes
Baden-Württemberg in Pune aufgebaut, eine Anlaufstelle für Wirt-
schaft und Hochschulen aus dem Land, und betreibt sie.
sum
RHEINAU-LINX
Peter Liehner
(62), Geschäftsführer und Vertriebsleiter beim Fer-
tighaushersteller
Weberhaus
aus Rheinau-Linx, wurde auf der Mit-
gliederversammlung des Bundesverbandes Deutscher Fertigbau
(BDF) neu in den Vorstand des BDF gewählt. Er folgt auf
Thomas
Sapper
, der nach seinem Ausscheiden aus der Deutschen Fertig-
haus Holding auch aus dem BDF-Vorstand ausgeschieden ist. Mehr
zu Weberhaus auf Seite 45.
sum
RENCHEN-ULM
Generationswechsel bei
der
Erdrich Umformtech-
nik
in Renchen-Ulm: Der
Seniorchef
Georg Erdrich
(70, linkes Bild) ist in den
Ruhestand verabschiedet
worden. Vor 48 Jahren war
der Industriekaufmann,
Bilanzbuchhalter und Be-
triebswirt ins Unterneh-
men eingestiegen, seit 1977 stand er als Geschäftsführer an dessen
Spitze. Im Rahmen einer Feierstunde würdigten Mitarbeiter, Kunden
und Lieferanten nicht nur seine Leistungen für das Unternehmen,
sondern auch, dass ihm als Mensch stets Respekt, Fairness und
Wertschätzung wichtig gewesen seien. Bei seinem Eintritt ins Unter-
nehmen waren 34 Mitarbeiter beschäftigt. Heute arbeiten weltweit
mehr als 1.600 Menschen für den Automobilzulieferer, 600 davon in
Renchen-Ulm. Rund 270 Millionen Euro werden im Jahr umgesetzt.
Georg Erdrich zieht sich laut Pressemitteilung aus dem operati-
ven Geschäft zurück, wirkt jedoch weiterhin an der strategischen
Ausrichtung des Unternehmens mit. Sein Sohn, der Diplom-Wirt-
schaftsingenieur
Nicolas Erdrich
(42, rechts), der bereits seit 2001
im Unternehmen arbeitet, führt die Firma nun gemeinsam mit dem
Maschinenschlosser und promovierten Diplom-Ingenieur
Jürgen
Simon
(55) sowie dem Diplom-Betriebswirt
Joachim Schulz
(47).
Simon arbeitet seit 2005 bei Erdrich Umformtechnik, Schulz seit
2009. Das Unternehmen wurde 1962 in Oberkirch als Sander Um-
formtechnik GmbH & Co. KG gegründet.
mae
STÜHLINGEN
Fritz Stotmeister
, Seniorchef der
Sto SE & Co.
KGaA
in Stühlingen, hat Ende Mai seinen 90.
Geburtstag gefeiert. Unter seiner Leitung
wuchs Sto zu einem internationalen Unterneh-
men, das heute über 5.200 Mitarbeiter be-
schäftigt und weltweit agiert. Nach dem Zwei-
ten Weltkrieg, als er in das Cement- und
Kalkwerk seines Vater in Stühlingen-Weizen
einstieg, ging die Nachfrage nach Kalk langsam
zurück. Als 1954 per Zeitungsanzeige Lizenz-
nehmer für einen neuartigen organisch gebundenen Putz gesucht
wurden, überredete Fritz Stotmeister seinen Vater, hier zu investie-
ren und begann mit der Arbeit. Die wurde schnell vom Erfolg ge-
krönt. Im ersten Jahr wurden bereits 320.000 D-Mark umgesetzt.
1966 startete er mit der Fassadendämmung, die sich bald zum
Kerngeschäftsfeld von Sto entwickelte. 1988 übergab Fritz Stot-
meister das ein Jahr zuvor in eine AG umgewandelte Unternehmen
an seinen Sohn Jochen Stotmeister – heute wird das Unternehmen
von vier externen Vorständen geführt – und übernahm den Vorsitz
im Aufsichtsrat. Seit 2002 ist Fritz Stotmeister dessen Ehrenvor-
sitzender. Viele Jahre engagierte er sich im Verband der Lackindus-
trie, in der Bezirksgruppe Baden-Württemberg wie auf Bundesebe-
ne. Die Krebsnachsorgeklinik für Kinder in Tannheim unterstützt er
ehrenamtlich, die Erlöse der von ihm initiierten Golfturniere fließen
sozialen Zwecken zu, und mit der Sto-Stiftung wurde 2005 eine
Organisation geschaffen, die dauerhaft den Nachwuchs im Hand-
werk wie in der Architektur unterstützt.
sum
TUTTLINGEN
Sybill Storz
, die Geschäftsführerin des Medi-
zintechnikherstellers
Karl Storz
, hat Anfang Juni
ihren 80. Geburtstag gefeiert. Mit einem Emp-
fang ehrte die Stadt Tuttlingen die Unternehme-
rin und Trägerin mehrerer Ehrendoktortitel.
„Tuttlingen kann froh und glücklich sein, eine
Bürgerin wie sie zu haben: Als Unternehmerin,
als großzügige Spenderin sowie Sponsorin und
vor allem als Mensch“, sagte Oberbürgermeister
Michael Beck in seiner Ansprache. Zudem lobte
er die eiserne Disziplin und das bemerkenswerte Durchhaltevermögen
genauso wie das außerordentliche karitative Engagement, das Sybill
Storz – ihrem Naturell gemäß – still und unauffällig, aber mit großer
Wirkung leistet. Als Unternehmerin habe sie nicht nur das Werk des
Vaters würdig fortgeführt, sondern erst richtig erblühen lassen. Sybill
Storz führt das 1945 von ihrem Vater Karl Storz gegründete Unter-
nehmen seit 1996. Es ist führender Hersteller in der Endoskopie und
beschäftigt in 42 Ländern mehr als 7.100 Mitarbeiter. Der Festredner,
der ehemalige Bundespräsident Horst Köhler, hob hervor, dass Sybill
Storz alle unternehmerischen Tugenden wie Sorgfalt, Genauigkeit und
Verlässlichkeit sowie das Bekenntnis zur sozialen Marktwirtschaft,
die Förderung der Bildung und die Stärke des Mittelstands repräsen-
tiere. Und Sybill Storz betonte, dass es ihr nach wie vor große Freude
bereite, die Geschicke des Unternehmens zu leiten sowie Ideen und
Visionen gemeinsam mit ihrem Sohn Karl-Christian Storz umzusetzen.
Mit positiver Freude und gespannter Neugierde freue sie sich auf
alles, was noch komme.
sum