Wirtschaft im Südwesten
2 | 2017
34
Unternehmen
Printus: Online- und Versandhandel für
Bis zu 65.000
OFFENBURG.
Printus wurde 1977 in Hamburg als
Vertriebsunternehmen für Kopierfolien gegründet. Der
heutige Inhaber und Firmenchef Hans R. Schmid (71)
hat das Unternehmen 1982 mit 20 Mitarbeitern und
einem Umsatz von vier Millionen D-Mark übernommen.
Schmid, der eine Ausbildung zum Industriekaufmann
bei IBM in Sindelfingen und ein BWL-Studium in Pforz-
heim absolviert hatte, war Assistent der Geschäftslei-
tung beim Pforzheimer Versandhaus Wenz und dann
Leiter des Direktmarketings bei Burda in Offenburg, be-
vor er sich 1973 mit dem Zeitschriftenvertrieb „Hobby
und Freizeit“ selbstständig machte. Neun Jahre später
ergab sich die Chance zum Kauf von Printus. Schmid
griff zu und verlegte kurz darauf den Firmensitz nach
Offenburg. Während der nächsten zehn Jahre baute
Printus ein Verwaltungsgebäude (5.000 Quadratme-
ter), die Versandhallen eins und zwei (5.000 Quadrat-
meter), die Versandhallen drei und vier (weitere 5.000
Quadratmeter), ein Hochregallager und einen neuen
Wareneingang (7.000 Quadratmeter) – alles in der
Carl-Zeiss-Straße in Offenburg, der Firmenzentrale.
In den Neunzigerjahren wurden Schwesterunterneh-
men wie Büroplus in Hamburg und Office Discount
in München gegründet, das Verwaltungsgebäude in
Offenburg erweitert.
Bereits 1999 begannen die Internetaktivitäten der
Printus-Gruppe. Mittlerweile erfolgt der Verkauf der
Waren über 18 Internetshops sowie über Kataloge, die
anhand einer speziellen Marketingstrategie versandt
werden. Hatte der Katalog zu Beginn der Firmenge-
schichte vier Seiten, so umfasst er heute 670 Seiten
und ist für viele Gewerbetreibende zu einer Art Nach-
schlagewerk geworden. Im Jahr 2002 rief Printus die
Firma Office Discount in Salzburg ins Leben. Das war
der Start der Versandaktivitäten in Österreich. 2005
ist das neue Logistikzentrum in Offenburg mit einer
Nutzfläche von 37.000 Quadratmetern in Betrieb ge-
nommen worden. Dafür investierte das Unternehmen
65 Millionen Euro. Bereits ein Jahr später ist die Fir-
ma Büroshop 24 gegründet worden, um Bürotechnik
und Unterhaltungselektronik an Endverbraucher zu
verkaufen. Über diese Schwesterfirma werden auch
Privatpersonen bedient. Schwerpunktmäßig ist das
Printus-Warenangebot an gewerbliche Endverbraucher
gerichtet und hier vor allem an kleine und mittelgroße
Unternehmen. 2011 hat Printus die Firmen Saalfrank
und Bettmer übernommen, zwei führende Unterneh-
men im Versandhandel für bedruckte Werbeartikel
(beispielsweise Kugelschreiber, Zollstöcke und Feu-
erzeuge sowie hochwertige Geschenke).
2015 schließlich erwarben die Offenburger
die bislang zur Otto Group gehörende Firma
Otto Office.
Heute ist Printus (nach eigenen Angaben) die
Nummer eins im Online- und Versandhandel
für gewerblichen Bürobedarf in Deutschland
und die Nummer drei in Europa. Neben
Deutschland und Österreich ist man auch
in Belgien aktiv. Die Gruppe beschäftigt in-
zwischen über 1.300 Mitarbeiter und erzielt
einen Umsatz von mehr als 700 Millionen
Euro. Das Unternehmen hat drei Millionen
gewerbliche Kunden und versendet pro Tag
bis zu 65.000 Pakete. Basis des Erfolgs, so
Printus, sind neben einem großen Warenan-
gebot (über 35.000 Artikel) zu attraktiven
Preisen eine hohe per-
sonelle Kontinuität im
Top-Management und
eine geringe Fluktua-
tion auf allen Hierar-
chieebenen sowie ein
außergewöhnlicher
Kundenservice. Dieser
beinhaltet eine frachtkostenfreie Zustellung
innerhalb von 24 Stunden und ein Rückga-
berecht bestellter Waren innerhalb von 30
Tagen, bei kostenloser Abholung durch den
Paketdienst.
Großen Wert legt Printus auf seinen Tele-
fonservice. Neben einer professionellen
Gesprächsführung spielt Freundlichkeit
eine große Rolle. Um dies zu gewährleisten,
investiert Printus in Aus- und Weiterbildung
(derzeit sind 20 Auszubildende beschäftigt).
Seine Mitarbeiter honoriert das Unterneh-
men durch übertarifliche Vergütungen und
gute Sozialleistungen. Neben zahlreichen
Sportangeboten und Programmen zur Ge-
Printus feiert 2017 das 40-jährige Bestehen. Das Unternehmen
blickt auf eine außerordentlich erfolgreiche Entwicklung zurück.
Die Firmengruppe beschäftigt mittlerweile über 1.300 Mitarbeiter
und erzielt einen Umsatz von mehr als 700 Millionen Euro.
»Der Katalog ist zu einer Art
Nachschlagewerk geworden«