Ein Angebot der

  • IHK Südlicher Oberrhein
  • IHK Hochrhein-Bodensee
  • IHK Schwarzwald-Baar-Heuberg
Wirtschaft im Südwesten

Wirtschaft im Südwesten

  • Home
  • Ausgaben
    • September 2025
    • Juli/August 2025
    • Juni 2025
    • Mai 2025
    • April 2025
    • März 2025
    • Februar 2025
    • Januar 2025
    • Dezember 2024
    • November 2024
    • Oktober 2024
    • Alle Ausgaben
  • Rubriken
    • Schwerpunkt
    • Unternehmen
    • Service
    • Regio Report
      • IHK Hochrhein-Bodensee
      • IHK Schwarzwald-Baar-Heuberg
      • IHK Südlicher Oberrhein
    • Kopf des Monats
    • Gründer
    • Aus dem Südwesten
  • Redaktion & Anzeigen
    • Redaktion
    • Verlag & Anzeigenleitung
    • Ihr Unternehmen im redaktionellen Teil
    • Probeheft & Abo
  • Kontakt
Ausgabe 9/2025
Aus der IHK  IHK Schwarzwald-Baar-Heuberg
Regio Report IHK Schwarzwald-Baar-Heuberg
Energiewende vor Ort

Wie der Mittelstand Energie spart

Zwei Unternehmen aus der Region zeigen, wie sich Klimaschutz und Wirtschaftlichkeit verbinden lassen. Wiha und Brugger setzen auf smarte Technik, erneuerbare Energien und klare Strategien, um Ressourcen zu schonen, Kosten zu senken und wettbewerbsfähig zu bleiben.

Wilhelm Hahn leitet das Unternehmen Wiha in eine energieeffiziente Zukunft. Foto: pixl-Agentur, Hüfingen

Energieeffizienz lohnt sich – und zwei Unternehmen aus der Region machen vor, wie es geht: Brugger Magnetsysteme aus Hardt und Wiha Werkzeuge aus Schonach zeigen mit konkreten Projekten, wie sich Kosten senken und Ressourcen schonen lassen.
Der Werkzeughersteller Wiha hat in drei Jahren seinen Verbrauch an Primärenergie halbiert. Möglich machen das an den Standorten Schonach und Mönchweiler die Fassadendämmung, dreifach verglaste Fenster und die konsequente Erneuerung der Haustechnik. Photovoltaikanlagen erzeugen Solarstrom, überschüssige Energie nimmt im Werk Mönchweiler ein Puffer-
speicher auf.
In der Produktion arbeitet Wiha mit stromsparenden Kompressoren. Die gesamte Beleuchtung ist auf LED-Technik umgestellt. Die Hälfte der Firmenfahrzeuge fährt schon elektrisch und viele Beschäftigte nutzen das Jobrad-Angebot. Rund 70 Prozent des Kunststoffs stammen aus dem Recycling.

Wirtschaftlichkeit sicherstellen
Doch es gibt auch Grenzen. Beim energiehungrigen Härteofen etwa, der große Mengen Gas braucht. „Eine Umstellung auf Strom wäre technisch zwar möglich, aber wirtschaftlich kaum zu stemmen“, erklärt Geschäftsführer Wilhelm Hahn.
Für die Wärmeerzeugung kommt in Schonach eine Kombination aus Wärmepumpe und Blockheizkraftwerk mit Pellets zum Einsatz. Möglich wäre auch die Einspeisung in ein kommunales Nahwärmenetz. Für Pellets würde sich Hahn heute nicht wieder entscheiden. Denn als die Anlage fertig war, wurde Holz die CO₂-Neutralität aberkannt. Der Geschäftsführer beschreibt damit ein grundsätzliches Problem: „Wenn die private Wirtschaft investieren soll, braucht sie stabile politische und rechtliche Rahmenbedingungen.“

Energiemanagement als Chefsache Die Brugger-Geschäftsführer, Georg Brugger-Efinger und Thomas Brugger (v. l.) fahren einen konsequenten Kurs in Richtung Klimaneutralität. Foto: pixl-Agentur, Hüfingen

Der Unternehmer, der 350 Arbeitsplätze in Deutschland und über 1100 weltweit bietet, ist kein Freund der Energiewende. Aber er macht, was machbar ist. Eine Energiemanagerin hat er schon und ab dem nächsten Jahr gibt es Hunderte von Messpunkten, die jederzeit Auskunft geben, wie es um die Energieeffizienz bei Wiha steht.

Brugger: für eine enkelfähige Welt
Bei Brugger Magnetsysteme in Hardt sieht sich Geschäftsführer Thomas Brugger mit seinen 110 Mitarbeitern in der Verantwortung, eine Welt zu schaffen, in der die Erderwärmung minimiert wird. Für eine „enkelfähige Welt“, wie Brugger es nennt, fährt er einen konsequenten Kurs in Richtung Energieeffizienz. Das Unternehmen gilt seit 2019 als klimaneutral. Den größten Teil der CO₂-Einsparung hat Brugger durch eigene Maßnahmen erreicht – etwa durch Photovoltaikanlagen mit einer Gesamtleistung von 250 Kilowatt. Diese decken im Sommer fast den gesamten Strombedarf. Zusätzlich bezieht das Unternehmen seit 2009 Ökostrom aus Laufenburg. Dort ist unter anderem ein großes Wasserkraftwerk in Betrieb.

Bei Heizung und Wärme setzt Brugger auf eine Pelletsheizung sowie auf Fernwärme aus der benachbarten Schreinerei Fleig. Bereits seit 1995 wird Abwärme mit Wärmetauschern zurückgewonnen. Die Beleuchtung wurde schon 2017 komplett auf LED umgestellt. Für die Mobilität hat Brugger den Fuhrpark weitestgehend elektrifiziert. Einen großen Hebel sieht der Geschäftsführer bei der Lieferkette. Brugger: „Der größte Teil unseres CO₂-Fußabdrucks, fast 90 Prozent, wird durch energieintensive Vorprodukte wie Stahl, Drehteile, Magnete und Kunststoffe verursacht.“ Hier macht sich bemerkbar, dass in diesem Jahr die chinesischen Zulieferer ihren CO₂-Ausstoß um zehn Prozent senkten. Die direkten CO₂-Emissionen von Brugger sind sehr gering und stammen fast nur noch aus den Verbrennerfahrzeugen. Aber auch diese werden immer weniger. Berthold Merkle

Rat von der Kammer

In der Region Schwarzwald-Baar-Heuberg benötigen das verarbeitende Gewerbe und die Metallindustrie überdurchschnittlich viel Strom – und der Bedarf steigt weiter an. Die IHK unterstützt ihre Mitgliedsunternehmen dabei, ihren CO2-Fußabdruck weiter zu verringern.

Interview: Ergebnis der IHK-Analyse zum Strommarkt 2040

„Netzausbau weiter vorantreiben“

Energie soll verlässlich, bezahlbar und nachhaltig sein – aber erreichen wir das? Die IHK hat deshalb in einer Studie die Versorgung mit Strom im Hinblick auf das Jahr 2040 prognostiziert. Christoph Kost, Gruppenleiter Energiesysteme und Energiewirtschaft am Fraunhofer-Institut für Solare Energiesysteme ISE, gibt Einblicke in seine Analyse.

Was sind die charakteristischen Merkmale der IHK-Region Schwarzwald-Baar-Heuberg beim Energiebedarf?
Die Region zeichnet sich durch einen im Vergleich zum Landesdurchschnitt hohen Anteil des „sonstigen verarbeitenden Gewerbes“ am Gesamtstrombedarf des Industriesektors aus. Zudem steigt bei der Metallindustrie die Stromnachfrage sehr stark. Bis 2040 zeigt die Studie einen deutlichen Anstieg des Strombedarfs, vor allem durch die fortschreitende Elektrifizierung in den Bereichen Raumwärme, Warmwasser und Verkehr.

Wo sieht die Studie das größte Potenzial für den Ausbau erneuerbarer Energien in der Region?
Die Studie zeigt erhebliches Ausbaupotenzial sowohl für Photovoltaik (PV) als auch für Windkraft. Obwohl bereits ein hoher Anteil an PV-Anlagen installiert ist, gibt es noch freie Kapazitäten. Zusätzlich könnten auf geeigneten Flächen Windkraftanlagen mit einer signifikanten jährlichen Stromerzeugung installiert werden. Es gibt aber auch Potenziale in Biomasse und Wasserkraft.

Welche Schlussfolgerungen lassen sich aus diesen Ergebnissen ableiten?
Trotz des Ausbaupotenzials erneuerbarer Energien könnte die Stromnachfrage im Jahr 2040 selbst bei Erreichung der politischen Ziele nicht vollständig gedeckt werden. Dies würde zu einem Importsaldo führen. Um den Bedarf vollständig zu decken und Klimaneutralität zu erreichen, müssen die Zielvorgaben für den Ausbau erneuerbarer Energien erhöht werden. Ganz wichtig: den Netzausbau vorantreiben und mehr Energiespeicher!

 

Christoph Kost

ist Leiter der Gruppe Energiesysteme und Energiewirtschaft am Fraunhofer-Institut für Solare Energiesysteme in Freiburg. Das Institut engagiert sich in der Entwicklung auf dem Gebiet der Solartechnik und Photovoltaik.
Hier gehtʼs zur Stromstudie.

Interview: Klimaschutzmanager Tobias Bacher

Warum Unternehmen jetzt umdenken

Ressourceneffizienz, Klimaschutz und Energieeffizienz? Dafür haben IHK-Mitglieder eine Anlaufstelle. Die Klimaschutz- und Energieagentur Schwarzwald-Baar-Heuberg. In enger Zusammenarbeit mit der IHK hat sich ein Serviceangebot etabliert, das allen Betrieben kostenfrei zur Verfügung steht. Warum sich das lohnt, erläutert Geschäftsführer Tobias Bacher.

Herr Bacher, warum sollten Unternehmen gerade jetzt verstärkt auf Energiesparen setzen?
Die aktuelle wirtschaftliche Lage mit steigenden Material- und Energiekosten zwingt Unternehmen zum Umdenken. Energiesparen ist nicht nur eine Frage der Kostenreduktion, sondern auch der Wettbewerbsfähigkeit. Hinzu kommen gesetzliche Verpflichtungen und Kundenanforderungen.

Wo sehen Sie die besten Möglichkeiten für Unternehmen, Energie einzusparen?
Die Potenziale sind vielfältig. In den klassischen Bereichen sind es die Beleuchtung, der Umgang mit Druckluft und Heizungen. Moderne Herausforderungen sind Materialeffizienz sowie der Einsatz von Digitalisierung und künstlicher Intelligenz. Oft kann man mit kleinen Maßnahmen schon große Wirkung erzielen.

Welche Rolle spielen dabei erneuerbare Energien?
Erneuerbare Energien sind ein wichtiger Baustein zur Optimierung des Betriebs. Photovoltaikanlagen mit Stromspeichern können zur Spitzenlastkappung beitragen und die Energiekosten senken. Auch die Nutzung von Abwärme oder der Bezug von Wärme aus kommunalen Netzen sind interessante Optionen.

Warum lohnt sich Energiesparen für Unternehmen?
Energiesparen sichert den Betrieb, hält die Energiekosten auf einem bezahlbaren Niveau, reduziert Materialkosten und vermeidet Abfall. Es ist ein wichtiger Schritt zur Klimaneutralität und stärkt das Image des Unternehmens.

KEFF+Check

Sie haben Interesse an einem kostenfreien Erst-Check, der Einsparpotenziale identifiziert und den Zugang zu Fördermitteln aufzeigt?

Melden Sie sich bei Tobias Bacher, 0 74 61/9 08 18 10,
t.bacher@ea-sbh.de.

Auf Facebook teilenAuf Twitter teilenAuf LinkedIn teilenAuf XING teilen

Die Herausgeber

IHK Südlicher Oberrhein

IHK Hochrhein-Bodensee

IHK Schwarzwald-Baar-Heuberg

© copyright Wirtschaft im Südwesten

Besuchen Sie uns auf LinkedIn

  • Impressum | 
  • Datenschutz