Die Wirtschaftsleistung in der Region zieht leicht an. Dieses positive Zeichen sendet die aktuelle IHK-Konjunkturumfrage zum Frühsommer. Für den großen Aufschwung aber braucht es noch mehr.

Dem aktuellen Konjunkturbericht zufolge geht es mit der Wirtschaft in der Region wieder leicht aufwärts. IHK-Präsidentin Birgit Hakenjos sieht darin aber noch keinen Grund, in den Anstrengungen für bessere Rahmenbedingungen nachzulassen: „Dies darf nicht den Blick auf Strukturreformen verstellen.“ Denn trotz erster Lichtblicke leide der regionale Mittelstand nach wie vor unter hohen Arbeitskosten, wenig Nachfrage und anhaltender Planungsunsicherheit.

Konkret ist aktuell jedes fünfte Unternehmen mit seiner Wirtschaftslage zufrieden. Gleichzeitig bewerten 51 Prozent ihre momentane Situation als befriedigend. Insgesamt wird die Geschäftslage zum Sommer leicht besser bewertet als zum Jahresbeginn. Damals sprachen 31 Prozent von einer schlechten Situation – jetzt sind es 29 Prozent. „Die Lage der Wirtschaft ist nach wie vor ernst. Für eine echte Aufbruchsstimmung braucht es jetzt zeitnah das beherzte Umsetzen der angekündigten Strukturreformen. Damit Arbeit wieder bezahlbar und Investitionen leistbar werden“, sagt die IHK-Präsidentin.
Das Investitionsverhalten konzentriert sich im Mittelstand aktuell eher auf das Beschaffen von Ersatzbedarf für bestehende Maschinen oder Ausrüstungsgegenstände anstatt auf den Kauf neuer Maschinen oder Produktionslinien. Das ist bei 67 Prozent der Unternehmen der Fall. Mehr als jedes dritte Unternehmen (38 Prozent) plant Maßnahmen zum Rationalisieren von Prozessen.

Dem entgegen wollen 18 Prozent ihre Kapazitäten erweitern. Auch die Absichten zur Beschäftigung bleiben defensiv. 34 Prozent der Betriebe planen den Abbau von Personal, ein Plus von drei Prozentpunkten im Vergleich zum Jahresstart.
Im Hinblick auf internationale Handelskonflikte hofft Birgit Hakenjos, dass sich am Ende doch die Vernunft bei allen Akteuren durchsetzt: „Die Hauptlast der Zölle tragen die Kunden und Betriebe in den jeweiligen Ländern, weil die Zusammenarbeit zwischen Unternehmen komplizierter, teurer und umständlicher wird.“ Dem entspricht das Stimmungsbild aus der regionalen Konjunkturumfrage. 63 Prozent der exportierenden Befragen verweisen darauf, dass daraus resultierende Teuerungen direkt an den Endkunden oder Lieferanten weitergegeben werden. 42 Prozent exportieren aufgrund der zusätzlichen Bürokratie oder den fehlenden Marktperspektiven prinzipiell weniger.
„Deshalb drängt die Zeit“, warnt Birgit Hakenjos. Denn für eine echte Investitionsdynamik seien Planungssicherheit und Kooperation wesentlich. „Nur im Miteinander kann ein Aufschwung wirklich nachhaltig gelingen. Und für dieses Miteinander ist die Wirtschaft jederzeit bereit, einen Beitrag zu leisten. Sobald die Politik den Schalter auf Wachstum umlegt.“ Hi
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