
Freiburg. Die Freude über die neue „High-Containment“-Fabrikanlage, kurz HighCon, ist am Eröffnungstag nicht nur bei der nationalen wie internationalen Pfizer-Geschäftsführung zu spüren, sondern auch bei den Mitarbeitern, die den Journalisten beim Presserundgang durch die älteren Produktionsanlagen zeigen, wie dort Tabletten und Kapseln hergestellt und verpackt werden. Man ist stolz darauf, das antivirale Medikament Paxlovid, das eine erneute Coronawelle im Herbst möglicherweise abmildern kann, am Standort Freiburg für den Weltmarkt herzustellen. Die Kombination aus rosafarbenen und weißen Tabletten mit den Wirkstoffen Nirmatrelvir und Ritonavir soll vor schweren Coronaverläufen schützen.
Ende Mai wurde nun auf dem Gelände nach vier Jahren Bauzeit die neue, zwei Fußballfeld große „HighCon“-Fabrik eröffnet. Im Frühjahr 2023 soll sie das volle Produktionsvolumen von bis zu sieben Milliarden Tabletten und Kapseln erreicht haben. Dadurch erhöht Pfizer in Freiburg seine Gesamtkapazität um 140 Prozent. In der HighCon wird neben dem Covid-Medikament vor allem ein Herz-Kreislauf-Medikament produziert, das der Konzern gemeinsam mit dem Pharmakollegen Bristol Myers Squibb (BMS) herstellt und vertreibt, weshalb sich BMS auch an der 300-Millionen-Euro-Investition beteiligt hat.
Die Erweiterung ist, so die Unternehmensleitung, nicht nur ein Bekenntnis zu Deutschland und Freiburg als wichtige Pharmastandorte, sondern mit Blick auf den Automatisierungs- und Digitalisierungsgrad sowie dem Fokus auf Energie- und Ressourceneffizienz ein Meilenstein in nachhaltiger Medikamentenproduktion. Eine der modernsten Anlagen für feste Pharmazeutika weltweit, stellte Pfizer-Deutschlandchefin Aylin Tüzel bei der Einweihung fest. Der US-Konzern beschäftigt in Freiburg 1.800 Mitarbeiter und schafft durch die HighCon 200 weitere Arbeitsplätze. Damit ist man einer der größten privatwirtschaftlichen Arbeitgeber in der Stadt.
Text und Bild: uh
Bild: Diskutierten im Rahmen der Eröffnungsfeier über Deutschland als aussichtsreichen Pharmastandort (von rechts): die Parlamentarische Staatssekretärin im Bundeswirtschaftsministerium Franziska Brantner, Landeswirtschaftsministerin Nicole Hoffmeister-Kraut sowie Pfizer Deutschlandchefin Aylin Tüzel und Carina Syring, Vice President External Manufacturing von BMS.