Im Rahmen der IHK-Frühjahrsvollversammlung in der Neckarhalle in Villingen-Schwenningen standen die Auswirkungen des Krieges in der Ukraine im Vordergrund der Beratungen. Dabei unterstrichen die Vertreter der Wirtschaft, dass es wichtig sei, den Flüchtlingen aus der Ukraine schnell ein Arbeitsangebot zu machen. Das von der IHK mitgetragene Welcome Center Schwarzwald-Baar-Heuberg stehe dabei als wichtige Anlaufstation zur Verfügung.
„Der russische Angriff auf die Ukraine und seine Folgen haben die Hoffnung auf spürbare Erholung in vielen Teilen der Wirtschaft zunichte gemacht. Niemand weiß aktuell, wie tief die Krise unsere Wirtschaft noch treffen wird. Angesichts der Preissprünge bei Energie und Rohstoffen sowie der Lieferengpässe ist die Stimmung der Unternehmen angespannt – auch bei denen, die volle Auftragsbücher haben. Hinzu kommen die harten Lockdowns in China“, sagte IHK-Präsidentin Birgit Hakenjos.
Umso wichtiger sei es, so viel Stabilität wie möglich in alle beeinflussbaren Rahmenbedingungen zu bringen, mahnte Birgit Hakenjos an. Dazu zähle eine rasche Verminderung der Abhängigkeit von Russland ebenso wie der beschleunigte Ausbau von Wind- und Sonnenenergie.
Fachpersonal gesucht
„Viele Unternehmen suchen händeringend nach qualifiziertem Fachpersonal. Ein möglicher Lösungsweg stellt die Rekrutierung internationaler Fachkräfte dar. Diese bringen sehr oft gute Qualifizierungen und Fertigkeiten, vielfältige Sprachkenntnisse sowie Potenzial zur Bereicherung der Unternehmenskultur mit“, betonte Ramona Shedrach vom Welcome Center. Aktuell habe man die Beschäftigung von ukrainischen Flüchtlingen im Blick, auch wenn große Zahlen noch nicht zu verzeichnen seien.
Welcome Center als Schnittstelle
Bei den Terminen der Geflüchteten im Welcome Center wird geprüft, wo es gegebenenfalls Schwierigkeiten gibt und gemeinsam nach Lösungen gesucht. „Das Welcome Center ist eine wichtige Schnittstelle zwischen den Ankommenden und den Unternehmen, die den Bedarf an Fachkräften haben. Die ukrainischen Flüchtlinge bringen aufgrund des dortigen Bildungssystems grundsätzlich eine gute Qualifikation und Motivation mit“, sagt die Beraterin.
Das Welcome Center berät Unternehmen kostenfrei zu Anwerbung und Beschäftigung internationaler Fachkräfte, Studierende und Familienangehörige zu Fragen rund um Leben und Arbeiten in der Region und informiert vor allem zu Jobsuche, Sprachkursen, Wohnen, Aufenthalt und Anerkennung ausländischer Bildungsabschlüsse. Darüber hinaus organisiert das Welcome Center Seminare und Informationsveranstaltungen und hat auch ein umspannendes Netzwerk. Themen der Netzwerkteilnehmer sind unter anderem Informationen zur internationalen Personalgewinnung und -bindung, die Willkommensberatung für die internationale Fachkraft und ihre Familie sowie die Integration von ausländischen Mitarbeitenden.
Das Welcome Center ist eine Einrichtung der Wirtschaftsförderung Schwarzwald-Baar-Heuberg und der IHK. Das Ministerium für Wirtschaft, Arbeit und Tourismus Baden-Württemberg sowie die Förderer des Welcome Centers unterstützen das Center.
Text: bk
Bilder: Michael Kienzler
Bild oben: Der Krieg in der Ukraine und seine Auswirkungen standen im Mittelpunkt der Frühjahrsvollversammlung in Villingen-Schwenningen.
Bild unten: Ramona Shedrach stellt dar, wie das Welcome Center hilft, ausländische Flüchtlinge in die Wirtschaft zu vermitteln.
Christian Beck | Pressestelle
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