Die Unternehmen in der Region warten weiterhin auf eine konjunkturelle Trendwende. Bei der jüngsten IHK-Konjunkturumfrage zu Beginn des Jahres berichtet eine Mehrheit von knapp 60 Prozent von befriedigend laufenden Geschäften.
D rei von zehn Firmen aus der Region haben aktuell eine gute Geschäftslage, zehn Prozent bezeichnen sie als schlecht. Im Vergleich zur letzten Befragung im Spätherbst 2022 hat sich die Stimmung leicht verbessert. Das Urteil fällt allerdings schlechter aus als zu Jahresbeginn 2022, vor Beginn des Ukrainekrieges.
„Die regionalen Firmen haben weiterhin mit den Folgen der russischen Invasion und der Unsicherheit über die weitere geopolitische Entwicklung zu kämpfen“, betont IHK-Präsidentin Birgit Hakenjos. Obwohl die Engpässe bei Rohstoffen und Vorprodukten geringer seien und die Energiepreise ihren Höhepunkt wohl überschritten hätten, belasteten die hohen Kosten die internationale Wettbewerbsfähigkeit der Unternehmen. Größtes Risiko für die weitere wirtschaftliche Entwicklung sei der Fachkräftemangel. „Der Mangel an Mitarbeitenden beschränkt die Betriebe bei ihrer Entwicklung. Er ist Wachstumsbremse und gefährdet den Wohlstand in der Region“, so die Einschätzung der IHK-Präsidentin.
Während die regionale Industrie eine Besserung ihrer Exporte verzeichnet und das Kreditgewerbe von den steigenden Zinsen profitiert, spüren das Hotel- und Gaststättengewerbe sowie der Handel erneut die Konsumzurückhaltung der Verbraucher. Steigende Preise für Energie und Nahrungsmittel schmälern das Einkommen der Bürger und reduzieren den Konsum.
Für die nahe Zukunft zeigt sich die regionale Wirtschaft jedoch verhalten optimistisch. Die Auftragssituation hat sich gegenüber dem Spätherbst letzten Jahres leicht erholt. Das Konjunkturklima, das neben der aktuellen Lage auch die Erwartungen für die nächsten zwölf Monate berücksichtigt, hat sich verbessert. 17 Prozent rechnen mit einer konjunkturellen Erholung in den kommenden zwölf Monaten. Nur noch 32 Prozent gehen von einer künftig schlechteren Geschäftsentwicklung aus. Im Spätherbst 2022 waren es noch 48 Prozent.
Birgit Hakenjos appelliert deshalb an die Politik, Innovations- und Investitionsbremsen ganzheitlich zu lösen: „Eine ernstgemeinte Bürokratie-Entlastungsinitiative kostet den Staat so gut wie nichts und gibt den Unternehmen die Kapazitäten, flexibel auf die volatilen Marktbewegungen zu reagieren.“
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Bild: Das aktuelle Konjunkturklima der Region Schwarzwald-Baar-Heuberg liegt leicht unter dem Landesdurchschnitt. In die Berechnung für den IHK-Klimaindikator gehen sowohl die Einschätzungen für die aktuelle Geschäftslage zum Jahreswechsel 2022 wie auch die Erwartungen für die nächsten zwölf Monate ein.
Philipp Hilsenbek, Fachbereich Standortpolitik
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