Mit anderen Geschäftsführern und Exportleitern ins Gespräch kommen, sich untereinander und mit geladenen Experten über aktuelle Herausforderungen austauschen, Neues über Auslandsmärkte erfahren und dabei die Rahmenbedingungen für die Unternehmen in der Region verbessern standen beim Round-Table-Gespräch der IHK im Vordergrund.
Aufgrund der aktuellen wirtschaftspolitischen Situation, bei der die Bundesregierung eine neue China Strategie plant, hatte die IHK Unternehmen zu einem Round-Table Gespräch mit dem Vice President der German Industry & Commerce Greater China (AHK) und Stellvertreter des Delegierten der deutschen Wirtschaft, Jonathan Schoo, eingeladen. Zusätzlich nutzte auch der IHK-Arbeitskreis strategischer Einkauf die Gelegenheit, sich über die aktuelle Beschaffungssituation in China zu informieren.
„Aktuell wird den Unternehmen wieder landesweit der rote Teppich für Neuinvestitionen ausgelegt, da viele Provinzen nach Jahren der Null-Covid-Politik hochverschuldet sind und ihr Wachstum ankurbeln wollen“, sagt Schoo. So investierten insbesondere Großunternehmen kräftig weiter. Vermehrte Investitionen ins China-Geschäft hätten laut Schoo einen weiteren Vorteil, der häufig übersehen würde: „Deutsche Unternehmen nutzen die Möglichkeit, in China neueste Technologien für den globalen Markt zu entwickeln und zu testen. Es findet ein Wissenstransfer aus China heraus in die Firmenzentralen Europas statt.“ Im Angesicht der geopolitischen Spannungen würden viele Unternehmen aber auch auf Diversifizierung bei Lieferketten und Produktionskapazitäten im ostasiatischen Raum setzen, um ihr Risiko zu streuen.
Laut Schoo ist es zum Teil branchen- und größenabhängig, welche Unternehmen aktuell China verlassen und dann über Drittmärkte, wie zum Beispiel Vietnam, dennoch in das Reich der Mitte liefern. Der AHK-Experte erläutert, dass häufig die jeweilige Branche sowie die Größe der Unternehmen darüber bestimmen, ob Ansätze wie Diversifizierung, Lokalisierung oder eine ‚China-plus-1‘-Strategie am passendsten sind, um im chinesischen Markt aktiv zu sein.
„Wir stehen in einem sehr engen Kontakt mit der AHK Greater China und werden die Unternehmen bei einer möglichen Zunahme der Spannungen zwischen den USA und China um Taiwan mit wichtigen Informationen, zum Beispiel über unseren wöchentlichen Newsletter informieren und gegebenenfalls kurzfristig einen Krisentisch einrichten“, wirft IHK-Außenwirtschaftsexperte Jörg Hermle einen Blick in die Zukunft.
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Bild: Round-Table Gespräch China in der IHK mit dem Arbeitskreisvorsitzenden Heiko Finke (stehend, IMS Gear SE & Co. KGaA) und Jonathan Schoo (Tischende hinten rechts).
Jörg Hermle, Fachbereich International
Telefon: 07721 922-123
Mail: hermle@vs.ihk.de