
Mit dem Thema Energiesparen beschäftigen sich die Verantwortlichen der Engesser GmbH in Geisingen schon seit vielen Jahren intensiv. Für einen neuen, innovativen Schub in diese Richtung wurden die Spezialisten für Formenbau und Präzisionsfertigung auch schon mit einem Preis für besonders energieeffiziente Unternehmen in der Region ausgezeichnet.
Hintergrund ist, dass die baden-württembergische Landesregierung mit dem Programm KEFF (regionale Kompetenzstellen für Energieeffizienz) Betrieben eine unabhängige und kostenfreie Initialberatung zu Energieeffizienz anbietet. Eine dieser Stellen findet sich bei der IHK, deren Experten vor Ort aktiv sind.
Frühzeitige Gedanken
Bei der Engesser GmbH kreisten bereits vor rund 15 Jahren die Gedanken von Geschäftsführer Heinrich Engesser um die effizientere Nutzung des notwendigen Kühlwassers für seine Maschinen. „Das war schon damals eine kostspielige Sache“, erinnert sich der 63-Jährige an die Anfänge aller folgenden Optimierungen der Produktionsprozesse. Aber findige Ideen durch die natürliche Wasserkühlung in Erdtanks zeitigten Erfolge: „Das hat sich gut bewährt“, so Heinrich Engesser.
Informationen
Der Energieverbrauch in Baden-Württemberg soll bis zum Jahr 2050 gegenüber 2010 halbiert werden. Dieses Ziel ist nur mit einer deutlichen Steigerung der Energieeffizienz von Unternehmen zu schaffen. Deshalb fördert das Umweltministerium so genannte regionale Kompetenzstellen für Energieeffizienz (KEFF) in den zwölf Regionen Baden-Württembergs.
Die KEFF sollen Unternehmen flächendeckend, kostenlos und unabhängig über Möglichkeiten zum Thema Energieeffizienz beraten. In der Region Schwarzwald-Baar-Heuberg ist Effizienzmoderator Simon Scholl von der IHK für das Programm verantwortlich. Wer sich einen Überblick über alle Energie- und Stoffströme in seinem Unternehmen verschafft, erkennt schnell die großen Einsparpotenziale. Beim kostenfreien KEFF-Check wird genau das gemacht.
JW
Mit einer Fortsetzung dieser eigentlich simplen Methode hat das mittelständische Unternehmen die Energieeffizienz in der Produktion weiter deutlich steigern können. Nachdem seinerzeit zunächst ein ohnehin vorhandener Öltank umfunktioniert wurde, können durch den Einbau eines weiteren unterirdischen Wassertanks und die Nutzung von Regenwasser nun rund 100.000 Liter Prozesswasser ohne weitere Energiezufuhr gekühlt und für das Spritzgießen verwendet werden. Dass das warme Kühlwasser am Ende des Produktionsprozesses noch zum Heizen der Firmenhalle genutzt werden kann, ist ein weiterer Baustein im Energiekonzept. „So ergaben sich nicht nur hohe Einsparungen bei der Werkzeugtemperierung“, freut sich auch Simon Scholl von der IHK Schwarzwald-Baar-Heuberg, der als Effizienzmoderator für das KEFF-Programm in der Region verantwortlich zeichnet.
Preis für Anstrengungen
„Der Preis hat uns echt gefreut. Das ist eine Anerkennung unserer Bemühungen für ökologische und ökonomische Verbesserungen in unserem Unternehmen“, sagt Manuela Engesser-Faas, die als Mitglied der Geschäftsführung alle 71 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Engesser GmbH motivieren will, weitere Vorschläge zur Steigerung der Energieeffizienz zu machen. „Wir schauen bei diesem Thema immer weiter nach vorne“, so die 38-Jährige.
Text: JW
Bild: Michael Kienzler
Simon Scholl, Kompetenzstelle Energieeffizienz
Telefon: 07721 922-149
Mail: simon.scholl.keff-bw@vs.ihk.de