Mit klaren Visionen der digitalen Herausforderungen befassten sich die 120 Teilnehmenden am 14. InnovationForum Smarte Technologien & Systeme: Die Veranstaltung mit drei Keynotes, 29 Fachvorträgen und einer begleitenden Fachausstellung machte deutlich, welches Potenzial in der Region vorhanden ist – aber auch, welche Herausforderungen auf den Standort zukommen werden, wenn die Digitalisierung nicht sinnvoll vorangetrieben wird.
Für die Veranstalter Technology Mountains e.V., IHK Schwarzwald-Baar-Heuberg und die Hahn-Schickard-Gesellschaft für angewandte Forschung e.V. war die bereits 14. Auflage des Fachkongresses in der Donauhalle in Donaueschingen erneut keine Routine-Veranstaltung: Galt es doch, im immer schneller werdenden Themenfeld aus Digitaltechnologie und globalen Entwicklungen die Expertinnen und Experten aufs Podium zu holen, die zum Zeitpunkt der Veranstaltung die richtigen Akzente setzen würden – und das bei Monate vorab gesetzten Themen. Die Auswahl der Referentinnen und Referenten traf in diesem Jahr ins Schwarze, wie sich im Lauf des Tages zeigen sollte: Moderatorin Kimsy von Reischach ließ zunächst IHK-Hauptgeschäftsführer Thomas Albiez, Technology Mountains-Vorstandsvorsitzenden Harald Stallforth und Hahn-Schickard-Institutsleiter Oliver Amft ihre Visionen erläutern, was smarte Technologien aktuell ausmachen.
Menschliche Digitale Zwillinge und Realitätssimulation für Optimierung eingebetteter Systeme und KI-basierte Prognosen stellte Amft vor. Stallforth betonte die Rolle von Plattformen wie Technology Mountains, weniger Innovation zu steuern, sondern durch das Schaffen einer Plattform wie dem InnovationForum Raum für den Austausch von Wissen zu schaffen. IHK-Hauptgeschäftsführer Albiez unterstrich die Notwendigkeit, dass der Staat wieder mehr Raum für unternehmerische Innovationen und Investitionen bieten muss, um die hohe Innovationskraft der regionalen Wirtschaft zu sichern.
Wie wichtig ein abgestimmtes Handeln in diesem Thema tatsächlich ist, belegte das gemeinsame Referat von Wolfgang Bock und Stephan Melzer von der „msg Group“: Die beiden Manager der Münchner Unternehmensgruppe warfen einen Blick auf laufende Anstrengungen, um für die fertigende Industrie eine gemeinsame Datensprache in einem Daten-Ökosystem zu entwickeln. Denn nichts Geringeres machen neue Vorgaben wie das Lieferkettensorgfaltspflichtengesetz unerlässlich: Der unbedenkliche Herkunftsnachweis von Produkten wird ebenso wichtig wie ihr CO2-Fußabdruck, zudem sind Daten die Basis von anderen Themen wie zum Beispiel Produkthaftung. Ein Nachteil, der zum Problem für den Standort Deutschland werden kann: „Wenn wir die erforderliche Durchgängigkeit von Daten über die Hersteller hinweg nicht erreichen, haben andere wie China erhebliche Vorteile“, mahnte Melzer.
Mit einem eigenen solchen Daten-Ökosystem arbeiten Systeme des bekannten Herstellers Fischer, dessen Kernprodukt seit 1958 der Dübel ist: Längst hat sich die Unternehmensgruppe Fischer die Frage gestellt, mit welchen Innovationen man das Kerngeschäft erweitern kann. Marco Thiess, Leiter Globales Innovationsmanagement bei Fischer, präsentierte zwei von vielen Ideen dazu: So sind zum Beispiel mit Sensoren ausgerüstete Befestigungsanker und Unterlegscheiben dazu in der Lage, bei Überlastung digital Alarm zu schlagen – sinnvoll zum Beispiel bei sicherheitskritischen Objekten wie Brückenbauten. Die hierbei genutzten Datenwege sind jedoch ein geschlossenes System von Fischer – wie die meisten Anwendungen, die für die Forschung spannende Daten erzeugen.
Die Teilnehmer nahmen die Chance gerne war, sich in der an das Forum angeschlossenen Fachausstellung über die in Fachvorträgen und Referaten vorgestellten Möglichkeiten genauer zu informieren: Neben geführten Rundgängen durch die Ausstellung wurden auch intensive Einzelgespräche mit den Ausstellern geführt, und bei Snacks und Getränken kam auch das Netzwerken untereinander nicht zu kurz.
Text: Gr
Daniela Jardot, Fachbereich Innovation | Technologie
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