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Ausgabe 09/2023
Regio Report IHK Schwarzwald-Baar-Heuberg
Pilotprojekt bei Karl Storz in Tuttlingen

Die eCarnets der IHK

Nicht nur Menschen gehen auf Reisen, sondern auch Waren. Deren „Reisepass“ wird Carnet genannt – und bald wird es ihn als eCarnet auch digital geben. Daran arbeiten die IHK Schwarzwald-Baar-Heuberg gemeinsam mit der „KARL STORZ SE & Co. KG“ aus Tuttlingen im Rahmen eines Pilotprojekts hier in der Region.

„Wir sparen Kosten, Ressourcen und beschleunigen Abläufe“, zieht Rolf Klar, Leiter Zoll und Außenhandel bei Karl Storz, ein erstes positives Fazit. Denn bislang waren täglich drei bis vier Fahrer unterwegs nach Villingen-Schwenningen zur IHK, um die umfänglichen Formulare abzugeben und sie nach zwei Tagen Bearbeitungszeit wieder abzuholen. Jetzt können die Unterlagen digital über ein Portal eingereicht werden.

Aber was hat es mit einem Carnet genau auf sich, und warum müssen die Formulare zur IHK? Zunächst einmal handelt es sich bei dem Begriff um ein Wort aus dem Französischen, das übersetzt „Heft“ bedeutet. Das ist bereits ein Hinweis auf die Umfänglichkeit des Dokumentes. Ein Carnet wird oft als Reisepass für Waren bezeichnet, die nur vorübergehend ausgeführt werden, etwa für Messen, Kongresse oder Vorführungen bei potenziellen Kunden. Im Falle von Karl Storz kann das bei einem Operationssaal mehr als 100 Bestandteile umfassen, „und die müssen einzeln aufgeführt und identifizierbar sein“, berichtet Eric Tränkner, der beim Medizintechnik-Unternehmen die Exportabwicklung bearbeitet.

Über Karl Storz

Das Medizintechnik-Unternehmen Karl Storz wurde 1945 in Tuttlingen, gegründet und zählt zu den international führenden Anbietern in der Welt der Endoskopie. In dritter Generation beschäftigt das Familienunternehmen weltweit 8.800 Mitarbeitende in mehr als 40 Ländern – allein im Raum Tuttlingen sind es 3.000 Beschäftigte. Das Portfolio umfasst mittlerweile mehr als 15.000 Produkte für die Human- und Veterinärmedizin. Karl Storz steht für visionäres Design, handwerkliche Präzision und klinische Effektivität. Der Umsatz im Geschäftsjahr 2022 betrug 2,05 Milliarden Euro. Produktionsstandorte befinden sich in Deutschland, den USA, der Schweiz und Estland. Mehr Informationen sind abrufbar unter  www.karlstorz.com.

„Ein Carnet erleichtert die vorübergehende Einfuhr von Waren in ein anderes Zollgebiet, es wird weltweit in 77 Ländern akzeptiert“, erläutert Ingrid Schatter, Fachreferentin International bei der IHK. Durch den Nutzen von Carnets wird Zeit bei der Einfuhrabfertigung eingespart, weil keine Sicherheitshinterlegung erfolgen muss. „Der Zoll im Zielland erhält durch das Carnet eine Art Bürgschaft durch einen Kreditversicherer, die gegebenenfalls seinen Anspruch auf Bezahlung der Einfuhrabgaben sichert“, so Schatter weiter. „Die Prüfung der Carnets zählt zu den hoheitlichen Aufgaben der IHK“, ergänzt IHK-Sachbearbeiterin Cristina Biljaka. Eine wichtige Rolle spielt auch das Binnenzollamt in Deißlingen, denn das muss die sogenannte Nämlichkeit der Waren, also die gegenständliche Übereinstimmung mit dem Carnet, feststellen.

Digitalisierung bedeutet nun in einem ersten Schritt, dass Karl Storz die Carnets über eine gesicherte Verbindung digital bei der IHK einreichen kann. „Natürlich wäre es sinnvoll, wenn die Rücksendung ebenfalls digital erfolgen würde, dazu müssten aber die gesetzlichen Rahmenbedingungen geändert werden“, sieht Bernd Seemann, Vorsitzender des IHK-Außenwirtschaftsausschusses, den ersten Schritt als wichtig, aber eben auch ausbaubar an.

Digitalisierung nach vorne bringen
Derzeit ist es vorgeschrieben, dass eine Unterschrift auf einem gedruckten Dokument vorliegen muss. Technisch seien sowohl die Unternehmen als auch die IHK vorbereitet, betont Thomas Wolf, Geschäftsbereichsleiter International der IHK, aber notwendige gesetzliche Änderungen würden noch einige Jahre in Anspruch nehmen, da eben 77 Länder involviert sind. „Wichtig ist es, dieses Projekt voranzutreiben und zu zeigen, dass Wirtschaft und IHK die Digitalisierung auf allen Ebenen und auch in Bereichen, die für die Öffentlichkeit weniger sichtbar sind, nach vorne bringen.“

Über das finale Ziel sind sich alle Beteiligten einig: Ein digitales Dokument mit behördlicher Signatur, das auf einem Tablet oder Handy an der Grenze vorgelegt werden kann. Gerade für die Region wäre dies eine erhebliche Arbeits- und Kostenreduktion, denn pro Jahr nutzen bis zu 300 Unternehmen Carnets, deren Zahl jährlich in die Tausende geht. „Im Bundesvergleich liegen wir damit als exportorientierte Region auf einem der vordersten Ränge“, betonen Schatter und Biljaka.

Unternehmen sind eingeladen mitzumachen
Nach dem vielversprechenden Start des Digitalisierungsprojektes, mit dem die IHK zugleich die Anforderungen des Onlinezugangsgesetzes adressiert, können ab sofort weitere Unternehmen die Möglichkeit der digitalen Einreichung nutzen und somit den Einstieg in das eCarnet vornehmen. „Wir laden die Unternehmen ein, die Möglichkeit der Zeit- und Kostenersparnis – wie Karl Storz es bereits tut − zu nutzen und den bürokratischen Aufwand zu reduzieren.“ Durch dieses gute Beispiel setzen die IHK-Vertreter auf hohes Interesse der übrigen exportorientierten Unternehmen.

eCarnets werden auch während des Außenwirtschaftsforums der IHK besprochen, das online vom 18. bis zum 21. September angeboten wird  www.aussenwirtschaftsforum-sbh.de.

Text: SP
Bild: Stefan Preuß

Bild (von links): IHK-Geschäftsbereichsleiter Thomas Wolf, Eric Tränkner (Sachbearbeiter Zoll bei Karl Storz), Ingrid Schatter und Cristina Biljaka (beide IHK) und Bernd Seemann vom IHK-Außenwirtschaftsausschuss.

Jörg Hermle, Fachbereich International
Telefon: 07721 922-123
Mail: hermle@vs.ihk.de

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