Bunte Fruchtgummis, getunkt in Zartbitterschokolade: Wie kam es zu dieser Kombination?
Jacob Hensler: Die Idee entstand 2019, als Leon und ich durch Kanada gereist sind. Wir saßen am Lagerfeuer in den Bergen, der eine mit Schokolade, der andere mit Fruchtgummis, und im Spaß entstand die Idee, beides miteinander zu kombinieren. Kurz nach meiner Rückkehr habe ich mir ein Bein gebrochen und hatte plötzlich viel Zeit, um den Gedanken weiterzuspinnen. Schnell war klar: Wenn wir das jetzt nicht probieren, wann dann?
Ihre Produkte sind teils vegan und palmölfrei, alles wird in Deutschland verarbeitet und die fertige Ware in Freiburg von Caritas-Mitarbeitern nachhaltig verpackt. Warum?
Wir wollen nicht nur etwas Kreatives entwickeln, sondern unserer unternehmerischen Verantwortung gerecht werden. Mit der Idee hinter Savage Chocolate haben wir einen Nerv getroffen, denn immer mehr Menschen kaufen gezielt regionale Produkte und verzichten auf tierische Nahrungsmittel. Wir hoffen, dass noch mehr Leute auf den Nachhaltigkeitszug aufspringen, damit dieser kein Trend bleibt und uns gemeinsam ein echter Wandel gelingt.
Wie haben Sie die Gründung finanziert?
Zu Beginn größtenteils mit privaten Ersparnissen. Das ging, weil die Kosten für Verpackung und Marketing überschaubar blieben und wir damals noch alles selbst gemacht haben. Die ersten Prototypen sind in der Küche meiner Mama entstanden, Freunde und Familie waren unsere Testesser. Als es richtig losging, hatten wir großes Glück und durften die gewerbliche Küche von Freunden nutzen. Die ersten externen Gelder haben wir 2021 über eine Crowdfunding-Kampagne erhalten, die in Zusammenarbeit mit der Badenova entstanden ist. Darüber haben wir 2.500 Euro eingesammelt und diese in unsere vegane Produktreihe investiert.
„Savage Chocolate“ Leon Kroher und Jacob Hensler Schokoladenfabrik GbR
Gründer: Leon Kroher (24, links), Jacob Hensler (23)
Ort: Freiburg
Gründung: August 2019
Branche: Lebensmittel
Idee: Fruchtgummis mit Schokolade
Sie studieren Business und Management, ihr Co-Gründer
Wirtschaftsinformatik. Wie vereinbaren Sie Savage Chocolate mit Ihrem Studium?
Damit die Freizeit unter diesem Spagat nicht noch mehr leidet, haben wir Leistungen outgesourct. Wir produzieren und verpacken die Süßigkeiten zum Beispiel nicht mehr selbst, haben eine Praktikantin, die unsere Social-Media-Kanäle betreut, und eine externe Mitarbeiterin für den Vertrieb.
Wo steht Savage Chocolate heute?
Wir sind personell auf zwei Mitarbeiter gewachsen und vertreiben aktuell die Savage Vegan, Savage Sticks und Savage Schnuller. Inzwischen haben wir uns auch aus den Stadtgrenzen Freiburgs herausgearbeitet und kooperieren mit dem Einzelhandel in der Region und in verschiedenen Großstädten wie Stuttgart, München und Hamburg. Der Onlineshop läuft auch gut.
Was planen Sie für die Zukunft?
Savage Chocolate wird gerne von Unternehmen als Firmengeschenk gekauft. Wir hatten unter anderem die Uniklinik Freiburg und die IU Hochschule Freiburg als Partner, die unsere Produkte an ihre Mitarbeiter verschenkt haben. Hierauf wollen wir uns in Zukunft besonders fokussieren und auch kleinere Verpackungseinheiten anbieten, die Hotels etwa als Willkommensgeschenke nutzen können. Langfristig wäre auch ein Savage-Chocolate-Shop in der Freiburger Innenstadt schön. Zudem möchten wir den baden-württembergischen Markt noch stärker für uns gewinnen.
Interview: ks