
Am Anfang stand eine Frage: Wäre es möglich, die Bewegung eines Skateboards ohne fremde Hilfe aufzuzeichnen, um die eigenen Skills zu verbessern? Diese Überlegung beschäftigte Marco Bertiller nach einer Skate-Session mit seinem Sohn im Sommer 2019: „Wenn Du nicht in der Nähe einer Skateschule wohnst, helfen Dir nur Youtube-Tutorials oder Freunde. Es fehlt ein Trainer, der dich anleitet oder korrigiert.“ Es brauche endlose Versuche, „bis du einen neuen Trick stehst“, weiß Marco Bertiller. Und mit dieser Erkenntnis war er nicht allein, seine Ideen fanden in der Skater-Community viel Zuspruch. Das war der Impuls, tatsächlich einen Motion-Tracker zu entwickeln. 2020 verlässt Geschäftsführer Bertiller seinen damaligen Arbeitgeber und gründet im Januar 2021 mit seiner Frau Isabel Bertiller in Bodman-Ludwigshafen die Spinnax GmbH & Co. KG, um sich dem Tracker zu widmen. Eine kleine Sensoreinheit – der sogenannte Freak – wird unter dem Skateboard montiert und über eine Smartphone-App gesteuert. Per Tastendruck wird aufgezeichnet: jede Bewegung, jedes Kippen, jedes Rollen, jede Höhe des Boards wird dreidimensional erfasst und in die eigene Cloud zur Verarbeitung geschickt. Dank der von Spinnax selbst entwickelten KI zeichnet der Freak alle Daten wie Höhe, Weite oder Airtime automatisch auf und erkennt, um welchen Trick es sich handelt. „Auf meinem Display kann ich später in einer Videoanimation sehen, wie sich das Board verhalten hat, wie hoch ich gesprungen bin oder wie lange ich in der Luft war“, erläutert Bertiller. So hat jeder Skater die Möglichkeit, Feinheiten zu erkennen und Fehler zu verbessern. Erhältlich ist der Freak seit wenigen Wochen unter anderem im Spinnax-Onlineshop ( www. spinnax.com). Mit Skateshops und -ketten ist man in Gesprächen. Und die Entwicklung geht längst weiter: „Wir arbeiten unter anderem mit Subsequent, einem digitalen Startup aus Konstanz zusammen, um neben dem Board auch die Körperbewegungen zu erfassen und Aktive noch besser unterstützen zu können.“ Da die Technologie auf andere Sportarten wie Snowboarden, BMX-Fahren oder Surfen übertragbar ist, bieten sich viele Optionen. „Um unsere Ziele schneller umsetzen zu können, sind wir momentan auf der Suche nach Investoren“, ergänzt Bertiller.
Patrick Merck