Table of Contents Table of Contents
Previous Page  19 / 82 Next Page
Information
Show Menu
Previous Page 19 / 82 Next Page
Page Background

3 | 2018

Wirtschaft im Südwesten

17

REGIO

REPORT

IHK Schwarzwald-Baar-Heuberg

I

HK-Präsident Dieter Teufel freute sich,

dass es erneut gelungen war, die Rekord-

Marke von 2.300 Gästen zu knacken. Die

IHK Berlin, die um ein Vielfaches größer ist

als die IHK Schwarzwald-Baar-Heuberg,

habe bei ihrem Neujahrsempfang nur 1.700

Gäste gehabt. „Man sieht, im ländlichen

Raum geht halt was“, sagte Teufel bei seiner

Begrüßungsrede, die zugleich seine letzte

bei einem Neujahrstreff als IHK-Präsident

war. Der Begriff ländlicher Raum sei an-

gesichts des bedeutenden Industriestand-

ortes eigentlich nicht passend, meinte er

und schlug vor, stattdessen „kleinteilige

Wirtschaftsmetropole Schwarzwald-Baar-

Heuberg“ zu verwenden.

Dieter Teufel betonte, dass der Mittelstand

nur mit Qualität im weltweiten Wettbewerb

bestehen könne. Umso mehr ärgere er sich

über den Volkswagen-Skandal. Beim Abgas

zu schlampen und sogar zu betrügen und

danach den deutschen Kunden arrogant die

kalte Schulter zu zeigen, könne sich das Un-

ternehmen nur aufgrund seiner Größe leis-

ten. „Das ärgert mich deswegen so, weil wir

hier in der Region einen Schwerpunkt im

Automotivebereich haben mit einer Vielzahl

von Betrieben, die höchste Qualitätsteile

für optimale Verbrennungsmotoren - auch

und gerade Dieselmotoren - herstellen“, so

Teufel. „Da kann und darf es nach meiner

Meinung nicht sein, dass diese tolle Tech-

nologie durch die Dummheit eines Konzerns

kaputt geredet wird.“ Für diese deutlichen

Worte erntete der IHK-Präsident viel Bei-

fall – und widmete sich dann dem Leitthema

des Abends, dem „Wunderland der Mög-

lichkeiten“.

Dass die aktuelle wirtschaftliche Lage in

der Region so wundervoll sei, „verdanken

wir ganz besonders unserer Wertschöpfung

in der industriellen Fertigung“. Die Region

Schwarzwald-Baar-Heuberg habe eine In-

dustriedichte von 46 Prozent. „Das ist die

höchste in Europa“, so Teufel, der zum Ver-

gleich Baden-Württemberg mit 35 Prozent

und den Bund mit 23 Prozent anführte.

Der IHK-Präsident verwies zudem darauf,

dass die Arbeitslosigkeit derzeit auf einem

absoluten Tiefststand sei, „was leider auch

den Riesennachteil hat, dass an allen Ecken

und Kanten Fachkräfte fehlen“. Die IHK müs-

se daher nach wie vor mit aller Kraft für die

duale Ausbildung werben. Teufel kritisierte

den Trend zur Hochschulausbildung, verwies

aber zugleich darauf, dass es selbst unter

den schwierigen demografischen Bedingun-

gen der vergangenen Jahre immer wieder

gelungen sei, die Zahl der neu eingetragenen

Ausbildungsverhältnisse zu steigern.

Die Unternehmer, so betonte Dieter Teufel

mit Blick aufs neue Jahr, sollten keine Angst

vor Veränderungen haben, sondern sie als

Chance und positive Herausforderung an-

sehen. „Wir sind stark, und wir brauchen

niemanden zu fürchten“, sagte er.

„Schwarzwald-Baar-Heuberg –

Wunderland der Möglichkeiten“:

Unter diesem Motto stand der

IHK-Neujahrstreff, der Mitte

Februar in der Messe in Schwen-

ningen stattfand. Gastredner war

Europa-Park-Chef Roland Mack.

IHK-Neujahrstreff mit Europa-Park-Chef Roland Mack als Gastredner

Berichte aus dem Wunderland

Roland Mack (dritter von

links) mit IHK-Präsident

Dieter Teufel (links) und den

Präsidiumsmitgliedern Bettina

Schuler-Kargoll, Hans-Rüdiger

Schewe und Steffen Würth

sowie Hauptgeschäftsführer

Thomas Albiez (von links).