3 | 2018
Wirtschaft im Südwesten
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REGIO
REPORT
IHK Schwarzwald-Baar-Heuberg
I
HK-Präsident Dieter Teufel freute sich,
dass es erneut gelungen war, die Rekord-
Marke von 2.300 Gästen zu knacken. Die
IHK Berlin, die um ein Vielfaches größer ist
als die IHK Schwarzwald-Baar-Heuberg,
habe bei ihrem Neujahrsempfang nur 1.700
Gäste gehabt. „Man sieht, im ländlichen
Raum geht halt was“, sagte Teufel bei seiner
Begrüßungsrede, die zugleich seine letzte
bei einem Neujahrstreff als IHK-Präsident
war. Der Begriff ländlicher Raum sei an-
gesichts des bedeutenden Industriestand-
ortes eigentlich nicht passend, meinte er
und schlug vor, stattdessen „kleinteilige
Wirtschaftsmetropole Schwarzwald-Baar-
Heuberg“ zu verwenden.
Dieter Teufel betonte, dass der Mittelstand
nur mit Qualität im weltweiten Wettbewerb
bestehen könne. Umso mehr ärgere er sich
über den Volkswagen-Skandal. Beim Abgas
zu schlampen und sogar zu betrügen und
danach den deutschen Kunden arrogant die
kalte Schulter zu zeigen, könne sich das Un-
ternehmen nur aufgrund seiner Größe leis-
ten. „Das ärgert mich deswegen so, weil wir
hier in der Region einen Schwerpunkt im
Automotivebereich haben mit einer Vielzahl
von Betrieben, die höchste Qualitätsteile
für optimale Verbrennungsmotoren - auch
und gerade Dieselmotoren - herstellen“, so
Teufel. „Da kann und darf es nach meiner
Meinung nicht sein, dass diese tolle Tech-
nologie durch die Dummheit eines Konzerns
kaputt geredet wird.“ Für diese deutlichen
Worte erntete der IHK-Präsident viel Bei-
fall – und widmete sich dann dem Leitthema
des Abends, dem „Wunderland der Mög-
lichkeiten“.
Dass die aktuelle wirtschaftliche Lage in
der Region so wundervoll sei, „verdanken
wir ganz besonders unserer Wertschöpfung
in der industriellen Fertigung“. Die Region
Schwarzwald-Baar-Heuberg habe eine In-
dustriedichte von 46 Prozent. „Das ist die
höchste in Europa“, so Teufel, der zum Ver-
gleich Baden-Württemberg mit 35 Prozent
und den Bund mit 23 Prozent anführte.
Der IHK-Präsident verwies zudem darauf,
dass die Arbeitslosigkeit derzeit auf einem
absoluten Tiefststand sei, „was leider auch
den Riesennachteil hat, dass an allen Ecken
und Kanten Fachkräfte fehlen“. Die IHK müs-
se daher nach wie vor mit aller Kraft für die
duale Ausbildung werben. Teufel kritisierte
den Trend zur Hochschulausbildung, verwies
aber zugleich darauf, dass es selbst unter
den schwierigen demografischen Bedingun-
gen der vergangenen Jahre immer wieder
gelungen sei, die Zahl der neu eingetragenen
Ausbildungsverhältnisse zu steigern.
Die Unternehmer, so betonte Dieter Teufel
mit Blick aufs neue Jahr, sollten keine Angst
vor Veränderungen haben, sondern sie als
Chance und positive Herausforderung an-
sehen. „Wir sind stark, und wir brauchen
niemanden zu fürchten“, sagte er.
„Schwarzwald-Baar-Heuberg –
Wunderland der Möglichkeiten“:
Unter diesem Motto stand der
IHK-Neujahrstreff, der Mitte
Februar in der Messe in Schwen-
ningen stattfand. Gastredner war
Europa-Park-Chef Roland Mack.
IHK-Neujahrstreff mit Europa-Park-Chef Roland Mack als Gastredner
Berichte aus dem Wunderland
Roland Mack (dritter von
links) mit IHK-Präsident
Dieter Teufel (links) und den
Präsidiumsmitgliedern Bettina
Schuler-Kargoll, Hans-Rüdiger
Schewe und Steffen Würth
sowie Hauptgeschäftsführer
Thomas Albiez (von links).