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3 | 2018

Wirtschaft im Südwesten

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Arbeitstreffen der IHK mit Hansjörg Mair von Schwarzwald Tourismus

Schwarzwald ist weltweit ein Begriff

T

ourismus im Schwarzwald darf nicht eindimensional gedacht,

sondern muss als Regionalentwicklung verstanden werden: Wäh-

rend eines Arbeitstreffens mit Hansjörg Mair, Geschäftsführer

der Schwarzwald Tourismus GmbH, waren sich IHK-Hauptgeschäfts-

führer Thomas Albiez, IHK-Tourismus-Projektleiterin Anne Spreitzer

und Michael Steiger, Vorsitzender des IHK-Tourismusausschusses,

einig, die Zusammenarbeit zu intensivieren.

Für Hansjörg Mair, zuletzt in verantwortlicher Position für die Destina-

tion Südtirol tätig, beginnt erfolgreicher Tourismus mit einem attrakti-

ven Lebensraum und Bewohnern, „die den Schwarzwald leben“. Das

bedeutet zum Beispiel, einschlägige Infrastruktur nicht ausschließlich

für Touristen zu konzipieren, sondern die Bewohner der Region gleich-

sam mit ins Boot zu holen. Mair: „Es beginnt bei den Menschen, die

positive Botschafter ihrer Region sein müssen.“ Thomas Albiez unter-

stützt diese ganzheitliche Sichtweise, weil eine insgesamt attraktive

Region Sogwirkung auch auf gut ausgebildete Arbeitskräfte ausübt, die

neben attraktiven Arbeitsplätzen die Vorteile einer beliebten Region

nutzen wollen.

Guter Ruf des Schwarzwaldes

Mair sieht gute Chancen, die Region durch erfolgreichen Tourismus

voran zu bringen, „denn die Marke Schwarzwald ist weltweit ein Be-

griff“. Viele Unternehmen aus der Region würden international mit der

Herkunft aus der Region werben, so wertvolle Imagearbeit leisten und

ihrerseits vom guten Ruf des Schwarzwaldes profitieren. Als ein Bei-

spiel gleicher Interessen von Touristen und ansässigen Unternehmen

nannte Albiez die Verfügbarkeit guter Hotels und qualitätsbewusster

Restaurants: „Unternehmen benötigen attraktive Gasthäuser und Ho-

tels, um Tagungen zu veranstalten oder Geschäftsgäste zu bewirten

und übernachten zu lassen.“

Die große Linie der Regionalentwicklung durch und mit dem Tourismus

bedarf natürlich konkreter Umsetzungen in den einzelnen Orten. Anne

Spreitzer und Michael Steiger betonten daher die Hauptforderungen

der Tourismusbranche der Region, die Infrastruktur auszubauen und

die Anstrengungen zur Sicherung des Fachkräftenachwuchses insbe-

sondere im Gastgewerbe zu intensivieren, vor allem durch gemeinsame

Auftritte auf Recruiting-Messen.

Mair kündigte an, zur Verbesserung der In-

frastruktur mobile Tourismusentwickler in

die Regionen zu entsenden, die die lokalen

Tourismusorganisationen unterstützen und

ausbilden mit dem Ziel, Gastgebern Hilfe-

stellung vor Ort geben „und sie praktisch

an die Hand nehmen sollen, um sie on-

und offline in eine gute Zukunft zu leiten“.

Gemeinsame Vertriebsanstrengungen seien dann besonders effizient,

wenn auch die vielen kleinen Betriebe technisch auf der Höhe der

Zeit und einfach online sind. Im klassischen Offline-Bereich gelte es,

regionale Besonderheiten zu entwickeln und deren Umsetzung zu leh-

ren, etwa wie ein regionales, typisches Schwarzwälder Frühstück mit

lokalen Lieferanten umgesetzt werden kann: „Wir haben hier Schinken,

Käse, Honig und viele weitere regionale Spezialitäten, dessen müssen

wir uns besinnen“, so Mair.

Vermehrt um Tagesgäste werben

Michael Steiger forderte, vermehrt um Tagesgäste zu werben und die

Angebote gerade für Geschäftsreisende zu optimieren. Die Runde war

sich einig, einige Baustellen wie den trotz Konus-Gästekarte zersplitter-

ten öffentlichen Personennahverkehr für Touristen, die eingeschränkte

Mitnahme von E-Bikes, Lücken an Einkehrmöglichkeiten an Rad- und

Wanderwegen und Loipen und weiteres gemeinsam anzugehen.

spr

Anne Spreitzer, Projektleiterin Tourismus,

Telefon: 07721 922-156,

spreitzer@vs.ihk.de

Bild: Lothar Kraus

»Es beginnt bei den

Menschen, die positive

Botschafter ihrer

Region sein müssen«

Wollen die Zusammen-

arbeit von IHK und

Schwarzwald Tourismus

GmbH intensivieren:

Michael Steiger, Anne

Spreitzer, Hansjörg Mair

und Thomas Albiez (von

links).