1 | 2018
Wirtschaft im Südwesten
23
IHK Hochrhein-Bodensee
REGIO
REPORT
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I
m Jahr 1993 hat die EU eine Verordnung über die
„freiwillige Teilnahme von Organisationen an einem
Gemeinschaftssystem für Umweltmanagement und
Umweltbetriebsprüfung“, bekannt unter der Bezeich-
nung „EMAS“, erlassen. Unternehmen, welche sich
nach EMAS zertifizieren lassen, erfüllen auch die An-
forderungen der ISO 14001-Norm, jedoch geht EMAS
weit darüber hinaus. Denn nur das öffentlich-rechtliche
EMAS-System deckt alle Umweltaspekte zuverlässig
ab. EMAS ist weltweit das anspruchsvollste System für
nachhaltiges Umweltmanagement. EMAS-Teilnehmer
verbessern kontinuierlich ihre Umweltleistung mit-
hilfe eines standardisierten Managementsystems.
Es werden Umweltziele und deren Umsetzung in der
jährlichen Umwelterklärung veröffentlicht und von
einem staatlich beaufsichtigten, unabhängigen Um-
weltgutachter validiert. Diese Umweltgutachter kon-
trollieren auch, ob die EMAS-Vorgaben in der Praxis
richtig umgesetzt werden, und sie garantieren, dass
die EMAS-Teilnehmer alle gesetzlichen Umweltvor-
schriften einhalten.
Die Wilke Kühlschmiertechnik GmbH in Radolfzell,
ein Hersteller für nichtwassermischbare und wasser-
mischbare Kühlschmierstoffe für die spangebende und
spanlose Metallumformung, stellte sich dieser Verant-
wortung für die Umwelt und hat vor zehn Jahren die Un-
terlagen für die Ersteintragung eingereicht. Dies belegt,
dass Umweltschutz nicht nur eine Maßnahme für den
Moment ist, sondern eine Daueraufgabe mit Verantwor-
tung. Einige Beispiele bei der Wilke Kühlschmiertechnik
GmbH, welche diese Verbesserungen im Umweltma-
nagement sehr gut verdeutlichen, sind der Einsatz von
Produkten mit biologisch abbaubaren Rohstoffen, die
Reduktion oder Vermeidung von kritischen Rohstoffen
in den Produktrezepturen, der Einsatz von Ökostrom,
ergänzt von Photovoltaikanlagen auf den Gebäuden,
sowie Treibstoff sparende Außendienstfahrzeuge, Be-
leuchtungskonzepte mit höherer Lichtausbeute oder
der Umbau der Heizungsanlage von Öl auf Gas.
Eine neue EMAS-Validierung hat die Hotmobil Deutsch-
land GmbH, spezialisiert auf die Vermietung und den
Verkauf von mobilen Heiz-, Kälte- und Dampfzentra-
len, vor Kurzem durchgeführt. Neben dem Standort in
Gottmadingen wurden weitere sieben Neiderlassungen
einbezogen. Wichtige Kernindikatoren im Umfeld von
Energie- und Materialeffizienz, Reduktion beim Was-
serverbrauch und der Abfallmenge wurden betrachtet.
Verbesserungen im Betriebsverhalten bei Anlagen zum
Beispiel über Ferndiagnosen, flächendeckende Nieder-
lassungen zur Reduktion von Anfahrtswegen oder die
Auswahl von örtlichen Lieferanten bei der Beschaffung
wirken sich auf die Umweltaspekte insgesamt positiv
aus.
ZiM
Michael Zierer, Tel. 07622 3907-214,
michael.zierer@konstanz.ihk.deDie beiden Geschäftsführer
Mary Biedermann und Rainer
Notter (links) sowie der
Betreuer der Hotmobil-Ma-
nagementsysteme Christian
Noack (rechts) mit der aktu-
ellen EMAS-Urkunde.
EMAS: Wilke Kühlschmierstoffe seit zehn Jahren und Hotmobil neu dabei
Das anspruchsvollste Umweltmanagementsystem