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1 | 2018

Wirtschaft im Südwesten

21

Kratzer Erweiterung;

Neubau einer Produktions-und Lagerhalle

mit 4- geschossigem Bürogebäude ca.6.100,00 m²

Heinrich-v.-Andlaw-Str. 16

79232 March-Hugstetten

Tel.: 07665 93418- 0

Fax: 07665 93418-10

info@troetschler.de www.industrie-gewerbebau.de

Trötschler Industrie-

und Gewerbebau GmbH

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Auch der

Landkreis Konstanz

hatte den gemeinsamen Aufbau eines

Glasfasernetzes angestrebt. Durch Beschluss des Kreistages im Jahr

2015 wurde der Ausbau jedoch den Städten und Gemeinden in Zu-

sammenarbeit mit den Stadtwerken übertragen. Der Breitbandaus-

bau im Landkreis Konstanz ist somit eine rein kommunale Aufgabe,

ein verbindliches gemeinsames Ziel gibt es nicht. Das heißt auch,

dass in Bezug auf die Versorgungsarten unterschiedliche technische

Standards zum Einsatz kommen können. Jede Kommune kann die

für sie passende Lösung wie zum Beispiel Glasfaser, Vectoring oder

Funk wählen. Entsprechend werden die Versorgungsgrade und da-

mit die Kosten für den Ausbau in den Kommunen unterschiedlich

sein. Die Kosten für die Anschlüsse ebenfalls.

„Insbesondere – aber nicht nur – für den Landkreis Konstanz bleibt

zu fordern, dass alle Kommunen den aus Sicht der Wirtschaft drän-

genden Aufbau eines zukunftsgerichteten, leistungsfähigen Breit-

bandnetzes zügig vorantreiben“, sagt Alexander Graf von der IHK.

„Es gibt keinen Grund mehr, diesen wichtigen Standortfaktor nicht

zu priorisieren.“

Generell spricht sich die Wirtschaft in Baden-Württemberg dafür

aus, die Breitbandförderung im Land auf neue Füße zu stellen. Aus

Sicht des Baden-Württembergischen Industrie- und Handelskam-

mertages (BWIHK) sind die bisherigen Regelungen zu starr und

bieten zu wenige Spielräume, um schnell hochleistungsfähige Breit-

bandanschlüsse in die Fläche zu bringen. Laut BWIHK beschränkt

sich das Land derzeit zu sehr darauf, den Breitbandausbau im Rah-

men von sogenannten Betreibermodellen zu fördern. Dabei führen

langwierige Entscheidungs- und Bewilligungsverfahren oftmals dazu,

dass der Ausbau Jahre dauert.

AG

Dieser Artikel ist der Auftakt einer Serie zum Thema Digitalisierung.

Ab der kommenden Ausgabe beleuchten wir anhand von Interviews

mit Experten verschiedene Aspekte der Digitalisierung, die

Unternehmen in der Region betreffen.

Breitband: Drei zentrale

Forderungen der Wirtschaft

Wahlrecht der Kommune:

Die Kommune soll entscheiden

können, ob sie selbst die technische Infrastruktur bauen und

einen Betreiber für diese suchen will (Betreibermodell) oder

ihre Probleme dadurch lösen kann, dass zukunftssicher in

das bestehende Netz eines Telekommunikationsanbieters in-

vestiert wird (Wirtschaftlichkeitslückenmodell). Hierzu muss

das Land – ebenso wie bereits der Bund – dasWirtschaftlich-

keitslückenmodell in seine Breitbandförderung aufnehmen.

AlternativeVersorgungstechniken ergebnisoffen prüfen:

Schon lange wird die Diskussion geführt, ob man Breitband-

versorgung auch auf anderen Wegen als den bekannten rea-

lisieren kann, zum Beispiel über Trinkwasser-, Brauchwasser-,

Gas- oder Freileitungen. Um entscheiden zu können, ob solche

Alternativen machbar sind, muss es intensive Feldversuche

geben. Länder wie Spanien beispielsweise nutzen bei der Breit-

bandversorgung die Trinkwasserleitungen. Die genannten Al-

ternativen könnten eine kostengünstige und schnelle Lösung

von Breitbandproblemen darstellen, denn die öffentliche Hand

ist meist im Besitz der jeweiligen Infrastruktur. Zeitintensive

Genehmigungsverfahren könnten entfallen.

Schnelle Genehmigungsverfahren:

Sobald eine Förderung

genehmigt ist, muss im Rahmen von komplizierten Verfahren

Baurecht geschaffen werden. Sicht- und Genehmigungsver-

merke von verschiedenen staatlichen Stellen müssen eingeholt,

Ausschreibungen auf europäischer Ebene organisiert werden.

Bis zum Bau vergehen oft Jahre. Diese Vorhaben gilt es der

Wichtigkeit nach abzuarbeiten. Wo immer möglich, muss der

Gesetzgeber einfachere Genehmigungsabläufe schaffen. AG