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Wirtschaft im Südwesten

11 | 2017

14

LEUTE

GRÜNDER

Enit Energy IT

Systems GmbH

Gründer:

Pascal Benoit (32),

Simon Fey (30), Hendrik Kloster-

kemper (32), Kai Klapdor (32)

Ort:

Freiburg

Gründung:

September 2014

Branche:

IT/Energie

Idee:

Energiekosten senken,

Produktionsprozesse optimieren

Hendrik Klosterkemper und seine drei Gründerkollegen helfen sparen

Energie managen

* Anm. der Redaktion: das Fraunhofer Institut für

Solare Energiesysteme in Freiburg, kurz: ISE

Hendrik Klosterkemper, Kai Klapdor, Simon Fey und

Pascal Benoit (von links) bei der Verleihung des Next

Economy Awards, einem von vielen Preisen, mit de-

nen ihre Enit Systems bereits ausgezeichnet wurde.

Sie sind seit anderthalb Jahren mit Ihrem „Enit Agent“ auf dem Markt. Was genau ist

das, was kann er und wer braucht ihn?

Wir haben damit produzierende Betriebe im Blick, vor allem mittelständische. Der Enit Agent

sieht wie ein Kasten aus und ist sehr einfach und flexibel zu bedienen. Er lässt sich an alle

bestehenden Energiezähler und -anlagen anschließen. Er macht zunächst ein großes Blutbild

des Betriebs, anhand dessen wir die Erstindikation erstellen und schnelle Einsparpotenziale

erkennen können wie Trafoverluste oder unnötige Betriebszustände. Im zweiten Schritt

bringt das System die Energiedaten mit den Produktionsdaten zusammen – unser Kunde

Schwarzwaldmilch schlüsselt zum Beispiel die Energiekosten eines einzelnen Erdbeerjoghurts

auf. Und in einem dritten Schritt kann es Energieverbrauch, -erzeugung und -speicherung so

managen, dass der Betrieb bis zu 20 Prozent spart.

Wo und wie haben Sie die Technologie entwickelt?

Wir haben unsere Wurzeln im ISE*, wo zwei von uns promoviert und zwei ihre Diplomarbeit

geschrieben haben. Da haben wir „Smart Grid“-Technologien entwickelt, also intelligente Strom-

netze. Kai und ich haben danach für Unternehmensberatungen gearbeitet, aber Pascal und Simon

blieben dran. Sie wollten das System in die Praxis bringen und haben uns überzeugt mitzumachen.

Wurde Ihnen die Ausgründung erleichtert – hatten Sie finanzielle Unterstützung?

Am Anfang nicht, da haben wir von unseren Ersparnissen gelebt. Aber dann haben wir 18

Monate die Gründungsfinanzierung Exist erhalten, das hat uns sehr geholfen. Genauso, dass

die S-Beteiligungsgesellschaft der Sparkasse Freiburg als Gesellschafter bei uns eingestiegen

ist. Dadurch konnten wir unser Team auf die jetzige Größe von etwa 20 aufstocken.

Wie läuft’s bislang? Wie viele Kunden haben Sie schon?

Wir haben einige Preise gewonnen und bislang über 100 Enit Agenten ausgeliefert, zum Teil

an große Kunden wie Novartis oder ABB, vor allem aber an kleinere, energieintensive Indus-

triebetriebe in Deutschland, Österreich und der Schweiz. Sie können das Gerät drei Monate

testen – im Mittelstand ist dieses Modell sehr erfolgreich. Wir wollen weiter wachsen, auch

im Ausland, und führen zudem Gespräche über Kooperationen. Es bleibt spannend. Die

Energiewende braucht technische Weichensteller.

kat