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4 | 2016

Wirtschaft im Südwesten

23

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Stiftung Ordnungspolitik: Axel Weber sprach in Freiburg über den„Teenager Euro“

EZB-Politik birgt Suchtpotenzial

A

xel Weber, früherer Bundesbankpräsident und heu-

te Verwaltungsratspräsident der UBS Group AG in

Zürich, hielt Ende Februar vor circa 300 Gästen die soge-

nannte „Europarede“ der Stiftung Ordnungspolitik. We-

ber bezeichnete sich als Freund des Euro, es gebe aber

sowohl richtige Entscheidungen als auch Rückschläge.

Seit 17 Jahren liege die durchschnittliche Inflation bei

1,7 Prozent im Euroraum. 300 Millionen Bürger hätten

seither Währungsstabilität – ein Phänomen, das sie bis-

lang meist nicht kannten. 68 Prozent der EU-Bevölkerung

stimmten dem Euro zu. Die nächste Veränderung für den

Euro, prophezeite Weber, sei kein Abgang eines Staates

aus dem Euro, vielmehr ein Zugang.

Die Geburtsprobleme des Euro seien bekannt, allen sei

Ende der Neunzigerjahre klar gewesen, dass es kein

optimaler Währungsraum sei. Schon die Zutrittsregeln

seien nicht eingehalten worden, heute nehme kaum

einer die Konvergenzkriterien noch ernst, bislang habe

es keinerlei Sanktionen bei Verstößen gegeben. Die

Schritte der EZB zur Eindämmung der Bankenkrise im

Jahr 2008 seien richtig gewesen. Man habe massiv

eingreifen müssen. Allerdings sei ab 2010 der Krisen-

zum Normalzustand, das Notstandsinstrumentarium

zum permanenten Mittel geworden, um ausbleibende

politische Maßnahmen vieler Euro-Mitgliedsländer zu

ersetzen. Die ultraexpansive Geldpolitik der EZB mit

massiven Anleiheaufkäufen und Nullzins- beziehungs-

weise Negativzinspolitik verhindere Entschuldung und

damit den Aufschwung, sorge für mehr und mehr Um-

verteilung unter den Ländern, subventioniere staatliche

Schulden auf Kosten der privaten Sparer und werde

zunehmend zur Finanzpolitik. Die Geldpolitik bewege

sich mittlerweile „im unbekannten Niemandsland, ohne

Kompass und ohne Karte“. Die Negativzinsen sorgten

für massive Verzerrungen und schadeten Pensions- so-

wie Krankenkassen. Im Negativbereich stehe alles auf

dem Kopf. Die Politik der EZB beinhalte zudem ein hohes

Suchtpotenzial: Die Dosis müsse ständig erhöht wer-

den, gleichzeitig nehme der erzielte Effekt ab. Webers

Rezept: Die Lösung müsse von der Politik kommen, die

notleidenden Staaten endlich strukturelle Maßnahmen

ergreifen. „Mario allein schafft es eben nicht.“

orn

Bild: cep

»Die Geldpolitik

bewegt sich im

unbekannten

Niemandsland«

Axel Weber, Bundesbankpräsident a.D.

jetzt Verwaltungsratspräsident

der UBS in Zürich