Immer wieder erstaunlich, was bei uns im Südwesten alles hergestellt wird. Dieses Mal geht‘s um Lörrachs Schokoladenseite – und die fast 150-jährige Geschichte von Milka am Hochrhein.
Paris riecht nach der Seine, Lörrach nach Schokolade – aber nur Einheimische wissen wirklich, dass Milkas Alpenmilchschokolade seit Jahrzehnten dort produziert wird. Daher wabern immer wieder mal süße Duftschwaden durch die Stadt. Bis zu 4,5 Millionen Tafeln Schokolade entstehen hier täglich. Damit ist das Schokoladenwerk der wichtigste europäische Standort von Mondelez International. Nicht nur die Produktion ist hier, auch Forschung und Entwicklung.
Ihren Ursprung hat die Milka-Schokolade im schweizerischen Serrières in der Gemeinde Neuenburg, wo Philippe Suchard 1826 beginnt, Schokolade zu produzieren. 1880 eröffnet er in Lörrach seine erste ausländische Schokoladen-Fabrik. 1901 schlägt dann die Geburtsstunde der Milka-Tafel: Als Akronym aus den Worten Milch und Kakao wird Milka als Markenname eingetragen und die erste Tafel in lila Papier gepackt. Eine geniale Marketingidee! Im gleichen Jahr kommt Milka auf den deutschen Markt. Die Menschen lieben Suchards Milchschokolade so sehr, dass 1913 im Lörracher Werk 18-mal mehr Schokolade produziert wird als noch im Gründungsjahr 1880. Anfang der 1970er-Jahre taucht die Milka-Kuh als Werbefigur erst im Fernsehen und dann auf Kinderzeichnungen auf, 1990 übernimmt Kraft Foods die Firma Jacobs Suchard und der Name verschwindet nach und nach von den Verpackungen.
Heute läuft die Produktion unter dem Dach des Lebensmittelriesen Mondelez International (rund 90 .000 Mitarbeiter, 36 Milliarden Euro Umsatz). Die Amerikaner sind mit Milka auch einer der größten Arbeitgeber in Lörrach, wo von rund 50 .000 Einwohnern mehr als 500 im Schokogeschäft sind und Milka sowohl für den deutschen Markt wie auch für den Export in alle Welt herstellen. Die Naschkatzen unter uns freut‘s …
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