Nach dem Mitarbeiterzuwachs befragt, seufzt Jörg Rietsch halb scherzhaft: „Ursprünglich wollte ich mal ein ganz kleines Unternehmen führen.“ Doch der Erfolg macht dem Chef der Adensio GmbH aus Freiburg einen Strich durch die Rechnung – und beschert ihm eine Jobmotor-Auszeichnung für den größten Personalzuwachs in der Kategorie „1-19 Arbeitsplätze“: Binnen eines Jahres hat er seine Belegschaft mehr als verdoppelt auf inzwischen zwölf Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter.
Vor zehn Jahren gründete Jörg Rietsch die Adensio, deren Fokus auf Beratung, Schulung und Software rund um die Steuerung komplexer Projektlandschaften und Investitionen liegt. 2019 fiel die Entscheidung, eine eigene Softwarelösung für das Strategische Portfolio-Management zu entwickeln und voll funktionsfähig 2021 auf den Markt zu bringen. „Zudem wagen wir die ersten kleinen Schritte in die USA“, erklärt Rietsch. 2021 wurde eine Niederlassung im Großraum München gegründet, ein weiterer Standort in der Schweiz ist geplant. All diese Vorhaben brauchen Fachpersonal.
Bei der Suche setzt Rietsch auf sein Netzwerk: „Ich habe schon immer sehr eng mit der IHK, den Berufsschulen und der Dualen Hochschule in Lörrach zusammengearbeitet.“ Bis heute engagiert er sich im Prüfungsausschuss für die IT- Ausbildungsberufe. Daneben gibt der Unternehmer über die Haufe Akademie zahlreiche Seminare. Auch aus diesem Kreis sprächen ihn immer wieder Kandidaten an. Der größte Trumpf aber, auch um gegen die finanzkräftige Konkurrenz aus der nahen Schweiz zu bestehen: die Möglichkeit für die Mitarbeitenden mitzugestalten.Jedes Jahr gibt es Strategietage, an denen das Team die weitere Entwicklung des Unternehmens plant – und nebenher Zeit bleibt für gemeinsame Freizeit wie Skifahren und Wandern. Eigene Ideen zu verfolgen, wird vom Chef unterstützt. Wie etwa die der Mitarbeiterin, die aus ihrem Interesse für Achtsamkeitsthemen ein eigenes Beratungsmodul kreiert hat – heute ein wichtiges Angebot bei Adensio.
Vom Engagement seiner Mitarbeitenden schwärmt Rietsch in höchsten Tönen, auch über die oft gescholtene jüngere Generation: „Die zeigen unfassbar viel Einsatz. Die Arbeit macht denen Spaß.“ Seit neuestem testet Rietsch ein Format, dass er „Work & Hobby“ nennt. Die Mitarbeitenden dürfen im Ausland eine selbstgesetzte Aufgabe bearbeiten und in der Freizeit ihrem Hobby nachgehen. Der Chef hat es selbst getestet: Gerade hat Jörg Rietsch so die Arbeit an einem Fachbuch beendet.
db
Bild: Jörg Rietsch, Geschäftsführer von Adensio