Freiburg. Die Modehäuser Kaiser in Freiburg haben sich breiter aufgestellt: Mitte Juli präsentierten sie ihr neues, fünfköpfiges Führungsteam. An dessen Spitze steht der Betriebswirt Frank Motz. Er ist alleiniger Inhaber der Modehäuser, die Geschäftsführung teilt er sich mit Heinz-Peter Böker. Dies hatte Gerhard Kaiser, der bis zu seinem Tod nach einer Krebserkrankung Mitte Mai das Familienunternehmen als Inhaber geführt hatte, so verfügt. So wollte er dafür Sorge tragen, dass das Unternehmen in Familienhand bleibt und weiterbesteht.
Die Modehäuser Kaiser haben fünf Standorte in der Freiburger Innenstadt und beschäftigen über 260 Mitarbeiter. Den Grundstein hatte Ernst Kaiser im Jahr 1948 gelegt, als er sein Herrenmodehaus gründete. Dort betreute seine Frau Zita Kaiser eine Etage mit Damenoberbekleidung, bevor sie 1960 ein Damenmodehaus eröffnete. Nach dem Tod ihres Mannes im Jahr 1976 und bis zu ihrem eigenen Tod 2011 führte Zita Kaiser die Unternehmensgruppe, 1991 holte sie ihren Adoptivsohn Gerhard Kaiser in die Geschäftsführung. Als dessen Assistent war Frank Motz, der Großneffe Zita Kaisers, 1997 ins Unternehmen eingestiegen. Seit 2016 ist der 46-Jährige Teil der Geschäftsführung. Er verantwortet die Finanzen. Heinz-Peter Böker, 60 Jahr alt und seit 1984 im Unternehmen, ist seit 2002 Geschäftsführer und für den Bereich Mode zuständig. Seine Frau, die Personalleiterin Barbara Böker, ist die Großnichte von Ernst Kaiser. Sie gehört genauso wie Karin Miller (Leiterin Einkauf) und Carmen Siecke (Leiterin Marketing und Kommunikation) zum neuen Führungsteam, mit dem das Unternehmen künftig öffentlich präsent sein will – und nicht mehr nur mit einer Person wie zuvor.
Auch konzeptionell stellen sich die Modehäuser Kaiser neu auf: „Wir werden uns Richtung Onlinehandel öffnen“, kündigte Böker an. Seit März können Kunden auf der Website Kleidungsstücke reservieren und am Folgetag in einer der Filialen abholen. Auf Wunsch werden sie ihnen auch zugeschickt. Der Onlinehandel sei aber eher ein Vehikel. „Es geht darum, im Internet auffindbar zu sein“, sagte Böker mit Blick auf die große Konkurrenz aus dem Internet sowie den Rückgang der Kundenfrequenzen in der Innenstadt. Daher werde auch die Aufenthaltsqualität immer wichtiger, sagte Böker. Er verwies auf die zwei Cafés im Damenhaus, die Beratungsdichte und -qualität, die weiter gesteigert, sowie das Sortiment, das weiter verändert werden soll. Dieses Jahr wird zudem das Erdgeschoss des Damenhauses neu gestaltet. Rund 500.000 Euro werden in den Ladenbau investiert. Zudem soll für rund 300.000 Euro die Beleuchtung des gesamten Hauses auf LED umgestellt werden. Angestoßen wurden all diese Veränderungen noch zu Lebzeiten von Gerhard Kaiser. mae
Auf dem Bild: Das neue Führungsteam der Kaiser Modehäuser: Carmen Siecke, Frank Motz, Karin Miller sowie Barbara und Heinz-Peter Böker (von links).