B. Braun setzt in Tuttlingen ein starkes Zeichen für die Zukunft: Mit der Grundsteinlegung der neuen Aesculap-Technology-Factory startet ein 90-Millionen-Euro-Projekt, das modernste Produktion, mehr Nachhaltigkeit und ein klares Bekenntnis zum Standort vereint.
Mit einer Grundsteinlegung feiert B. Braun am heutigen Donnerstag den offiziellen Baustart seiner neuen Fabrik am Standort Tuttlingen. Zusätzliche Kapazitäten, automatisierte Produktionsprozesse und ein klimafreundliches Energiekonzept: Die Technology Factory der Chirurgie-Sparte Aesculap steht für Innovationen und mehr Nachhaltigkeit in der Produktion – und ist ein klares Bekenntnis zum Standort.
Anna Maria Braun, Vorstandsvorsitzende der B. Braun SE: „Wir investieren hier gut 90 Millionen Euro – mit dem Ziel, unsere Effizienz weiter zu steigern und damit wettbewerbsfähig zu bleiben in einem Markt, der national wie international umkämpft ist. Hightech made in Germany – wir zeigen, dass das weiterhin möglich ist – auch in dieser Zeit, die von Ungewissheiten und Umbrüchen geprägt ist.”
Stefan Bär, Landrat des Landkreises Tuttlingen: „Der Bau der neuen Vorfertigungsfabrik ist ein starkes Bekenntnis von B. Braun und Aesculap zum Landkreis Tuttlingen. Diese Investition sichert nicht nur Arbeitsplätze, sondern stärkt auch die Wettbewerbsfähigkeit und Innovationskraft des Landkreises als Weltzentrum der Medizintechnik.“
Ein gutes Signal
„Eine Investition in dieser Größenordnung ist für eine Stadt immer ein gutes Signal“, betonte Michael Beck, Oberbürgermeister der Stadt Tuttlingen, und fügte hinzu: „In Zeiten wie diesen gilt dies doppelt. Ich freue mich, dass B. Braun auf diese Weise seine enge Bindung an den Standort Tuttlingen unterstreicht.“
Für Ralf Popp, Betriebsratsvorsitzender am Standort, steht das Projekt für die „Zukunft unserer Arbeit und unserer gemeinsamen Verantwortung“. Er hob dabei die gelebte Sozialpartnerschaft hervor: „Wir schaffen durch Kooperation und Dialog auf Augenhöhe eine faire und stabile Arbeitswelt, die allen zugutekommt.“ Die Grundsteinlegung sei daher ein Symbol für Vertrauen und ein Fundament für Zusammenarbeit, Respekt und gemeinsame Stärke.
Jens von Lackum, Vorstandsmitglied von B. Braun und für die Sparte verantwortlich, betont: „Der heutige Baustart markiert für uns den Beginn eines neuen Kapitels. Mit der Technology Factory gestalten wir die Fertigungsprozesse von morgen und stärken Tuttlingen langfristig als Standort. Wir setzen ein sichtbares Zeichen für unseren Wandel und unsere Ambitionen.“
Der symbolische Höhepunkt der Veranstaltung war das Einbringen einer Zeitkapsel, gefüllt mit Zeitzeugnissen für die Nachwelt. Neben Klassikern wie aktuellen Tageszeitungen und Baudokumenten enthält die Kapsel drei Produkte, die künftig in der Technology Factory zusammengeführt und gefertigt werden: eine Schraube für die Wirbelsäulenchirurgie, ein Sägeblatt aus dem Bereich Motoren sowie ein klassisches Produkt aus dem Instrumentenportfolio. Ergänzt wird die Zeitkapsel durch einen aktuellen Geschäftsbericht der Chirurgie-Sparte Aesculap.
Neue Maßstäbe für Technologie und Nachhaltigkeit
Die Fertigstellung der Technology Factory ist bis Mitte 2027 geplant, die Inbetriebnahme soll im Sommer desselben Jahres erfolgen. Rund 350 Mitarbeitende des Standortes werden dann in der neuen Vorfertigungsfabrik tätig sein. Mit dem Neubau geht ein grundlegender Wandel einher: Die bisherige produktorientierte Ausrichtung wird durch einen technologieorientieren Ansatz ersetzt. Ein zukunftsweisendes Energiekonzept mit Geothermie, Produktionsabwärme und Photovoltaik macht künftig einen CO₂-neutralen Betrieb möglich – und setzt neue Maßstäbe für nachhaltige Fertigung. B. Braun produziert am Standort Tuttlingen ein breites Spektrum an Produkten: Chirurgische Instrumente, Sterilcontainer-Systeme, motorisierte Geräte sowie Implantate für Knie, Hüfte und Wirbelsäule.
Zukunftssicherungsvertrag als Fundament
Der Neubau ist Teil des am Standort Tuttlingen geltenden Zukunftssicherungsvertrags. Dieser wurde im Vorfeld des Projekts vorzeitig verlängert und bildet die Grundlage für die Investition von 90 Millionen Euro. Er sichert unter anderem den Ausschluss betriebsbedingter Kündigungen bis Ende 2030 und steht für eine enge, vertrauensvolle Zusammenarbeit zwischen Unternehmensführung, Betriebsrat und Belegschaft. Im Gegenzug leisten die Mitarbeiter*innen jährlich 120 Standortsicherungsstunden.