Die Exportwirtschaft ist durch Corona stark in Mitleidenschaft gezogen worden. Hinzu kommt, dass die Abwicklung von Ausfuhren außerhalb der Europäischen Union ziemlich komplex ist. Umso wichtiger waren die Informationen, die rund 100 Gäste und Teilnehmer beim fünften IHK-Außenwirtschaftsforum online erhielten.
„Der internationale Handel ist in einer schwierigen Lage. Weltweit führt die Kombination aus verringerten Produktionskapazitäten und einer gestiegenen Nachfrage sowie einem Mangel an Containern und Frachtkapazitäten zu Lieferengpässen. Dazu kommen laufende Änderungen in Zollsystemen und an gesetzlichen Regularien – hier in Deutschland und weltweit vor Ort“, sagte IHK-Vizepräsident Steffen P. Würth. Die Exportquote der regionalen Wirtschaft liege nahe bei 50 Prozent. Im verarbeitenden Gewerbe seien viele Unternehmen erfolgreich weltweit vernetzt.
Fallstricke internationaler Handelsbeziehungen
Beim Außenwirtschaftsforum wurde deshalb in kompakter Weise praxisnah über die zahlreichen Besonderheiten internationaler Handelsbeziehungen informiert. Und die sind vielfältig: So gibt es beispielsweise Einfuhränderungen für deutsche Importeure oder besondere Fallstricke bei der vorübergehenden Einfuhr in die Schweiz zu beachten. Weitere Themen waren das neue Lieferkettengesetz und Änderungen bei der Datenmeldung zur Außenhandelsstatistik.
Alles relevante Themen, die laut IHK mehr als 1.300 Unternehmen betreffen, denn sie unterhalten hier in der Region Geschäftsbeziehungen ins europäische und weltweite Ausland.
„Als IHK setzen wir uns auf politischer Ebene dafür ein, dass deutsche Unternehmen international wettbewerbsfähig bleiben“, so Würth. „Das reicht von den Standortbedingungen hier in der Region bis zu den konkreten Gesetzesvorhaben, die Import, Export, Lieferketten und Berichtspflichten regeln.“ Außerdem informiere die IHK regelmäßig durch Veranstaltungen über wichtige Änderungen im Zoll- und Außenwirtschaftsrecht. „Dabei können wir auf das breite Netzwerk von 79 IHKs und den Experten der 140 Auslandshandelskammern in 92 Ländern zurückgreifen.“
Ein weiterer Schwerpunkt waren Verfahrenserleichterungen für Unternehmen: Dabei werden Ideen seitens der Wirtschaft mit den aktuell angebotenen und zukünftig geplanten der Zollbehörden verglichen. Hier spielt die digitale Stammdatenpflege für Zoll und Außenwirtschaft eine Rolle und auch das IHK-Projekt eCarnet (ein elektronisches Zollpassierscheinheft für Messegüter).
Forum: Feste Größe im Kalender
„Das IHK-Außenwirtschaftsforum zählt zwischenzeitlich zu einer festen Größe im Kalender der international agierenden Unternehmen“, ergänzt Bernd Seemann, Außenwirtschaftsexperte beim Unternehmen Aesculap AG und Vorsitzender des IHK-Außenwirtschaftsausschusses. „Die vielen kleinen mittelständischen Unternehmen brauchen gerade jetzt eine hürdenfreie fachliche Unterstützung, damit die Mitarbeiter in den Betrieben die Änderungen im grenzüberschreitenden Warenverkehr weiterverfolgen und am Puls der Zeit bleiben können.“
Um das zu ermöglichen, traten zum Beispiel die Referenten, alle selbst langjährige und gefragte Experten im Außenhandel, honorarfrei auf und gaben ihr Wissen und ihre Erfahrungen weiter. Und trotz Onlineveranstaltung bietet ein besonderes Aktionstool den Teilnehmenden die Möglichkeit, sich virtuell zu treffen, Meinungen abzugeben, neue Kontakte zu knüpfen oder alte aufzugreifen, wie sie es vor der Pandemie gewohnt waren.
Text: bk
Bild: Katja Engelhard
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Außenwirtschaftsforum Schwarzwald-Baar-Heuberg mit (von links) Moderatorin Kimsy von Reischach, Bernd Seemann (Vorsitzender des IHK-Außenwirtschaftsausschusses), Manuel Herrmann (Marquardt Service GmbH), IHK-Referent Matthias Schanz, IHK-Referentin Ingrid Schatter, IHK-Vizepräsident Steffen P. Würth, Annette Link (Hansgrohe SE), Helmut Jetter und Mathias Liebschner (beide WS Süd GmbH Steuerberatungsgesellschaft).
Ingrid Schatter, Fachbereich International
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