Der Beginn eines neuen Jahres ist immer Anlass, Bilanz zu ziehen und neue Ziele festzulegen. Die IHK verzeichnet dabei zum Jahresabschluss 2023 eine Steigerung von 1,4 Prozent bei den neu abgeschlossenen Ausbildungsverträgen im Vergleich zum Vorjahr. „Das gibt uns Rückenwind für das neue Jahr, in dem weiterhin das Thema Fachkräfte entscheidend bleibt“, sagt IHK-Präsidentin Birgit Hakenjos.
Im Jahr 2023 konnten die vier Bildungsberater der IHK 75 neue Ausbildungsbetriebe anerkennen. So gibt es in der Region aktuell 1.221 aktiv ausbildende Unternehmen. „Die Unternehmen erkennen die Relevanz, für die Zukunft auszubilden. Für den eigenen Fortbestand ist die duale Ausbildung ein zentrales Mittel. Gleichzeitig sichern die Unternehmen Arbeitsplätze und Wohlstand in der Region“, sagt Birgit Hakenjos.
Die Bildungsberater waren im vergangenen Jahr auf mehr als 15 Bildungsmessen in der Region unterwegs, um für die duale Ausbildung zu werben. Der Ausbildungsguide wurde an 5.000 Schüler verteilt, zusätzlich haben viele weitere Angebote der Berufsorientierung für Schüler, Eltern und Lehrer stattgefunden.
Sechs bundesbeste Azubis
Mit elf landesbesten Auszubildenden, davon sechs bundesbeste, hat die IHK Schwarzwald-Baar-Heuberg 2023 eine überdurchschnittlich hohe Anzahl an Spitzen-Azubis aus der Region. Das zeigt: Der Ausbildungswille der Unternehmen ist ungebrochen groß und die Betriebe legen viel Wert auf die Ausbildungsqualität.
Dies wird auch untermauert durch die steigende Zahl an Prüflingen im Bereich der Ausbildereignung (AEVO). Im vergangenen Jahr haben mehr als 700 Fachkräfte bei der IHK ihre AEVO-Prüfung abgelegt und sind somit fachlich geeignet, als Ausbilder in ihren Unternehmen tätig zu sein. „Dieses Jahr wollen wir unsere Mitgliedsbetriebe weiter dabei unterstützen, eine qualitativ hochwertige Ausbildung anzubieten und so gemeinsam gegen den Fachkräftemangel aktiv zu sein“, so die IHK-Präsidentin.
Projekt Ausbildungsbotschafter
In diesem Jahr stehen wieder viele Messebesuche, Elternabende und verschiedene Berufsorientierungsangebote an. Bereits im Januar sind die vier Ausbilderarbeitskreise, die die IHK neu ins Leben gerufen hat, gestartet. Die ersten Einsätze der Ausbildungsbotschafter haben ebenfalls bereits stattgefunden. Ausbildungsbotschafter sind Auszubildende aus der Region, die ihren Beruf einer Schulklasse vorstellen. Die IHK schult die Botschafter und koordiniert die Termine mit den Schulen. Mit dem Projekt „Kinder forschen“ ist die IHK schon bei den Kleinsten in der MINT-Förderung (Mathematik, Informatik, Naturwissenschaft und Technik) aktiv.
Der Fachkräftemangel ist für die regionale Wirtschaft die größte Herausforderung. Die IHK unterstützt mit dem Welcome Center, das gemeinsam mit der regionalen Wirtschaftsförderung getragen wird, die Inte-gration internationaler Arbeitskräfte in den regionalen Arbeitsmarkt und berät Unternehmen und Fachkräfte. Zudem setzt sich die IHK für ein vereinfachtes, entbürokratisiertes Zuwanderungsgesetz ein.
Birgit Hakenjos: „Fehlende Fach- und Arbeitskräfte werden bei zentralen gesellschaftlichen Zukunftsprojekten zum entscheidenden Nadelöhr, zusätzlich zu den bestehenden Bürokratiebremsen. Vor diesem Hintergrund erfüllen mich die erstarkenden rechtspopulistischen Strömungen im Land mit Sorge.“ Ein Umfeld, das als wenig offen und tolerant wahrgenommen wird, schrecke ausländische Fachkräfte ab. Die Integrationsleistung in den Betrieben über einen Job oder Ausbildungsplatz leiste einen wichtigen gesellschaftlichen Beitrag und schaffe eine Win-Win-Situation für Wirtschaft und Gesellschaft. „Grundsätzlich sind Demokratie und Rechtsstaat die Basis für die Soziale Marktwirtschaft und unseren Wohlstand. Konkret hindert die Ablehnung offener Märkte, sei es eine Politik gegen den EU-Binnenmarkt oder auch gegen Handelsabkommen, unsere wirtschaftliche Entwicklung. Es ist daher wichtig, dass Politik Veränderungen erklärt, Reformen angeht und klare Antworten auf die aktuellen Herausforderungen gibt – und damit extremen Positionen den Wind aus den Segeln nehmen kann“, so die IHK-Präsidentin.
Text: MK
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Miriam Kammerer, Fachbereich Berufliche Ausbildung
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