Vor zehn Jahren wurde aus einem Wunsch Realität: An der Hauptstraße, gleich gegenüber vom IHK-Hauptgebäude in Schopfheim, öffneten sich die Türen des Bildungszentrums der IHK Hochrhein-Bodensee zum ersten Mal. Am 17. Juli wird der Geburtstag gefeiert.

Hell, offen und einladend, für das Lernen und den Austausch gebaut, präsentiert sich das Bildungszentrum – auch heute noch. Das Herz des Gebäudes bildet eine große Begegnungsfläche im Erdgeschoss mit Blick in den Garten. Ausgestattet mit Sitzgelegenheiten und Stehtischen, flankiert von einer Kaffeetheke, ist hier Raum zur Entspannung und zum Austausch geboten. Um die Fläche herum (auf der gleichen Ebene sowie darüber) liegen die fünf großen Unterrichtsräume. Sie sind ausgestattet mit entsprechender Technik und bieten Platz für gleichzeitig mehr als 100 Lernende. Im vorderen Bereich sind Verwaltung und Organisation untergebracht. Die meisten Wände sind verglast, das ganze Gebäude lichtdurchflutet und offen gestaltet mit Blick nach oben durch bunte Kugelformen in den Himmel – grenzenlose Wachstums-perspektiven.
Ein Ort, der Positivität ausstrahlt, findet auch Katrin Klodt-Bußmann: „Das Bildungszentrum ist nicht nur ein sehr gelungenes Seminargebäude, das für die Veranstaltungen der IHK ein optimales Lernumfeld bietet. Es ist aufgrund seiner offenen Architektur und der künstlerischen Gestaltung ein inspirierender Ort des Austauschs, der Kommunikation, des Netzwerkens.“ Mehr noch, fügt die IHK-Hauptgeschäftsführerin hinzu: „Es ist jedes Mal eine Freude, das Gebäude zu betreten und dieses Ambiente zu erfahren.“ Für sie ist das Zentrum daher, eine „große Bereicherung für ganzheitliche Bildung – die ganz wesentlich vom Austausch lebt“.
Geplant wurde das Bildungszentrum vom Konstanzer Architekturbüro Krehl Girke. Es ist nicht das einzige Gebäude der Architekten Martin Krehl und Rainer Girke mit Bezug zur IHK Hochrhein-
Bodensee: Das Bodenseeforum am Seerhein in Konstanz stammt auch aus ihrer Planungsfeder.

Mehr als 4000 Teilnehmer pro Jahr
Wie groß der Bedarf an einer Bildungseinrichtung im Landkreis Lörrach damals gesehen wurde, zeigt sich auch an der Unterstützung durch Land und Bund: Sie förderten den Bau und seine Inbetriebnahme
mit rund 5,9 Millionen Euro. „Es war eine gute zukunftsweisende Entscheidung“, findet Jozefina Kontić. Sie leitet das Geschäftsfeld Weiterbildung der IHK Hochrhein-Bodensee seit dem Spätherbst 2024 und hat ihr Büro im Erdgeschoss des Bildungszentrums. Und sie weiß: alle wichtigen Zahlen sprechen für das Konzept: Direkt im ersten vollen Betriebsjahr – also 2016 – besuchten annähernd 4100 Lernwillige die Einrichtung, um sich fort- oder weiterzubilden. Während der Corona-Jahre gingen die Zahlen leicht zurück, doch insgesamt wurden bis zum vierten Quartal 2024 mehr als 37 900 Teilnahmebescheinigungen, Zertifikate oder Urkunden ausgestellt. „Das sind im Schnitt 4213 erfolgreiche Teilnehmer pro Jahr“, zitiert Kontić aus den Unterlagen.
Ein bisschen Hollywood
Dort im Eingangsbereich befindet sich ein im Boden eingelassener Stern, ähnlich wie auf dem berühmten Walk of Fame in Hollywood. Er erinnert an die Leistungen von Johanna Speckmayer. Sie übernahm 2005 die Leitung der Weiterbildung der IHK Hochrhein-Bodensee und setzte sich von Anfang an für den Bau eines eigenen Bildungszentrums ein. Zehn Jahre später steht das signifikante Gebäude. Bis zu ihrem Ruhestand 2023 war sie dessen Leiterin.
Das Bildungszentrum mit seiner Nutzungsfläche von 2100 Quadratmetern und der passenden Technik ist aber nur eine Seite der Medaille. Darauf verweist auch Jozefina Kontić: „Das Wichtigste sind die Menschen, die diese Räumlichkeiten mit Lehr- und Lernfreude, mit Neugier, Ambition und Leben füllen.“ Dazu zählen das Team der Weiterbildung und vor allem „unsere Dozentinnen und Dozenten, die hier zum Teil vom ersten Tag an lehren. Sie bringen ihre Zeit, ihr Wissen und ihre Erfahrung ein.“ Nicht weniger bedeutend sind aus Sicht der Weiterbildungsexpertin die Teilnehmer, die ihr Wissen und ihre Kompetenzen erweitern möchten, und die Unternehmen, die ihre Mitarbeiter darin unterstützen. „Auch ohne sie gäbe es keine Weiterbildungsangebote.“
Wissensvermittlung und Beratung
Neben den Workshops, Lehrgängen und Seminaren bietet das Bildungszentrum auch eine unabhängige und kostenlose Weiterbildungsberatung an. „Die wird stark nachgefragt“, weiß Michaela Rennhak, stellvertretende Leiterin der Weiterbildung. Etwa 1000 solcher Gespräche im Jahr führt das Team der Weiterbildung – zu dem neben ihr und Jozefina Kontić die Beraterinnen Nicole Meier, Katharina Eckert, Claudia Kouki, Martina Muffler, Jeannette Roser, Anita Wissmann, Julia Schmidt, Saskia Weide, Doreen Wagner und Jana Storch zählen. Wie das in der Regel abläuft, erläutert Michaela Rennhak, die seit 2012 mitverantwortlich für das Geschäftsfeld Weiterbildung ist: „Gemeinsam mit unseren Klienten reflektieren wir deren Kompetenzen und die beruflichen Ziele, um dann passende fachliche Qualifikationen und die Wege dorthin zu finden.“ Dabei spiele das Alter keine Rolle. „Man kann sich sein Leben lang und in jeder Lebensphase persönlich und professionell weiterentwickeln – mit Fachwissen und Kompetenzen. Denn Bildung ist Zukunft, Veränderung und Wachstum“, ergänzt Kontić. Für all das habe das Bildungszentrum passende Angebote, die sich auch als Inhouse-Weiterbildungen oder -Veranstaltungen in den jeweiligen Unternehmen eignen.
Zur Feier seines zehnjährigen Bestehens lädt das IHK-Bildungszentrum in Schopfheim am Donnerstag, 17. Juli, ein. Beginn der Feierstunde ist um 16.30 Uhr. Anmeldungen werden zeitnah online möglich sein. Patrick Merck