Viele Unternehmen hinken der digitalen Transformation noch hinterher. Um zukunftsfähig zu bleiben, müssen jedoch schnell Unternehmensstrategien gefunden werden. Mit einem neuen Angebot, der IHK Digital Transformation Map, unterstützt die IHK Unternehmen beim Weg in die digitale Welt, gibt Impulse und bietet Orientierung.
Die Umwandlung bestehender Prozesse und Geschäftsmodelle in die digitale Welt stellt Unternehmen vor viele Herausforderungen. „Das ist für die meisten nach wie vor ein sehr forderndes und oft auch überforderndes Thema, was dadurch deutlich wird, dass viele Digitalisierungsprojekte zu technisch, zu einseitig oder nicht ganzheitlich genug gedacht werden“, weiß Emmanuel Beule, Referent Digitale Geschäftsprozesse bei der IHK Südlicher Oberrhein. Um hier Hilfestellung zu leisten, hat die IHK ein neues Produkt, die Digital Transformation Map, konzipiert. „Das ist eine Art Werkzeugkoffer, mit dem in der Beratung auf einen Blick aufgezeigt werden kann, wie digitale Transformation erfolgreicher, schneller und kostengünstiger gelingt“, erklärt Beule. Entworfen wurde das Produkt in Zusammenarbeit mit Gordon Geisler. Der Karlsruher ist als strategischer Berater für die Organisationsentwicklung für verschiedene Unternehmen tätig und hat mehr als 25 Jahre Erfahrung in der Arbeit mit digitalen Teams.
„Wir betrachten in unserem Modell das Thema ‚Digitale Transformation‘ aus zwei Richtungen. Einmal von außen nach innen: Hier spielen beispielsweise die Anforderungen des Marktes, Trends, die Position der Wettbewerber oder Forderungen der Stakeholder eine wichtige Rolle. Der zweite Blick geht von innen nach außen: Dabei konzentrieren wir uns auf die Frage, welchen konkreten Nutzen man aus den digitalen Prozessen ziehen kann und wie man die Menschen hierfür gewinnt“, sagt Geisler.
Überraschenderweise hapert es bei Unternehmen über alle Branchen und Größen hinweg meist an den gleichen Stellen. „Die Sprache der Digitalisierung ist sehr diffus, Begriffe werden unterschiedlich interpretiert. Dadurch kommt es zu Missverständnissen. Oder der Fokus wird auf selektive Digitalisierungsprozesse gesetzt, statt ganzheitlich zu denken. Weit verbreitet ist auch das Problem, dass Methoden nicht konsequent angewendet werden“, berichtet IHK-Experte Emmanuel Beule.
Wegweiser für die ganzheitliche Betrachtung
Um solche Fehler zu vermeiden, werden bei der Digital Transformation Map gleich drei Segmente betrachtet: Geschäftsmodelle und Produkte, Prozesse und Strukturen sowie Mensch und Unternehmenskultur.
- Beim Ansatz der Geschäftsmodelle und Produkte sollen neue Themen und Märkte erkundet werden. Daraus entstehen dann neue Handlungskompetenzen und Geschäftsmodelle.
- Beim Ansatz Prozesse und Strukturen geht es um den Einsatz unterschiedlicher Herangehensweisen in Projekten für eine Ergebnis- und Prozessverbesserung. Das Wechselspiel zwischen klassischem, hybridem und agilem Projektmanagement und die Wahl des geeigneten Systems für das jeweilige Projekt spielen hier eine zentrale Rolle.
- Beim Ansatz Mensch und Kultur wird die Diversität unterschiedlicher Fachkräfte nach Herkunft, Religion und Gender genauer beleuchtet sowie Fehlerkultur und schnelles Lernen. Zudem wird aufgezeigt, wie sich die Unternehmenskultur als Einflussfaktor der digitalen Transformation bewusst steuern lässt.
„Nur durch die Berücksichtigung aller drei Segmente ist eine ganzheitliche Herangehensweise möglich“, betont Beule. In der Beratung mit interessierten Unternehmen wird zunächst gemeinsam erarbeitet, bei welchem der drei Themenbereiche das größte Problem auftritt. „Ist der Punkt der Unzufriedenheit gefunden, zeigen wir Methoden auf, die schrittweise zur Lösung des Problems beitragen können und erarbeiten gemeinsam auch eine Vision, wohin das Projekt führen soll“, erläutert Geisler.
Infos und Vorträge ergänzen das Angebot
Neben dem Modell der Digital Transformation Map gehören zum neuen IHK-Angebot auch zwölf Fachimpulse, individuelle Beratungen sowie Fachartikel auf der Homepage und im Newsletter. „Wir bieten einen einfachen Einstieg in dieses komplexe Thema, möchten für die wichtigsten Aspekte sensibilisieren und zugleich qualifizieren“, fasst Beule zusammen. Gerade in Zeiten der Coronakrise halten beide das Thema digitale Transformation für sehr wichtig. „Corona hat Führungskräfte und Arbeitnehmer gezwungen, sich schnell und spontan auf neue Arbeitsweisen einzulassen und Veränderungen auch als Chance zu begreifen“, sagt Beule und Geisler ergänzt: „Diese Energie gilt es jetzt zu nutzen und in längst überfällige Veränderungsprozesse einzubringen.“
Text: heo
Bild: iStock
Mehr zur IHK Digital Transformation Map:
www.suedlicher-oberrhein.ihk.de → 5246390
Infos und Termine der zwölf Fachimpulse:
www.suedlicher-oberrhein.ihk.de → 5246504