Wirtschaft im Südwesten
4 | 2018
20
REGIO
REPORT
IHK Südlicher Oberrhein
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Tourismusrekord in Freiburg: 1,5 Millionen Übernachtungen 2017
Zuwachs durch neue Hotels
D
er Freiburgtourismus erreichte im Jahr 2017 ein
neues Rekordergebnis: Von Januar bis Dezember
registrierte die Freiburg Wirtschaft Touristik und Messe
GmbH & Co. KG (FWTM) 1,55 Millionen Übernachtungen
in Beherbergungsbetrieben mit mindestens zehn Betten.
Das sind fast acht Prozent mehr als im Vergleichszeit-
raum des Vorjahres. Die neue FWTM-Geschäftsführerin
Hanna Böhme sieht das als „Folge der steigenden Be-
liebtheit Freiburgs als Wirtschafts-, Wissenschafts- und
Tourismusstandort“. Trotz eines Bettenzuwachses von
24 Prozent aufgrund der vier neuen Hotels lag die Aus-
lastung in der Hotellerie bei 56,3 Prozent, ist also nur
um 0,8 Prozentpunkte gesunken. Bei der FWTM geht
man allerdings davon aus, dass die Auslastung dieses
Jahr weiter sinkt. Angesichts der zusätzlichen Übernach-
tungsangebote gelte es nun, den Tourismusstandort
Freiburg im Sinne des Tourismuskonzeptes weiterzu-
entwickeln, betont Böhme.
2017 hat sich die Zahl der Betten in der Freiburger Ho-
tellerie von 5.260 auf 6.543 Betten erhöht. Der Zuwachs
von 1.283 Betten resultiert aus den Neueröffnungen des
Wyndham Super 8-Hotels, des Holiday Inn Express, des
Hampton by Hilton und des Motel One. Seit September
wuchsen dadurch die Zahlen der Übernachtungen in
der Hotellerie deutlich zweistellig: Mit einem Plus von
21,5 Prozent war der Dezember Spitzenreiter, gefolgt
vom September mit 20,7 Prozent. Weitere Hotelprojekte
sind in der Planung: 2019 soll ein Privathotel mit 60 Zim-
mern auf dem Güterbahnhof öffnen, dort entsteht zudem
das „Adagio ac-cess Aparthotel“ mit 150 Zimmern (die
Eröffnung ist für den Jahreswechsel geplant). Auf dem
Ganter-Areal ist ein „Adina Apartment Hotel“ mit 117
Apartments geplant, das voraussichtlich Ende 2019 oder
Anfang 2020 fertig ist. Und das Hotel Rheingold nahe
dem Bahnhof soll unter dem neuen Namen „Courtyard
Hotel“ nach dem Umbau seine Kapazität auf 156 Zimmer
fast verdreifachen. Die Eröffnung ist frühestens Ende
2020. Zudem wurde ein neues Hotel in Bahnhofsnähe
angekündigt, das „Premier Inn“ mit 180 Zimmern.
FWTM-Chefin Böhme vermisst bei all diesen Neubau-
ten und -eröffnungen „eine notwendige Profilierung der
Freiburger Hotellandschaft“. Ihr fehlen Angebote, die
Freiburgs Tourismusthemen aufgreifen wie ein Wein-
oder ein Fahrradhotel sowie ein Hostel für jüngere Be-
sucher. Das bislang durch inhabergeführte Privathotels
geprägte Übernachtungsangebot der Stadt werde aus-
tauschbarer und standardisierter. Zudem drohten im
Low-Budget-Bereich Überkapazitäten, was nicht nur
die alteingesessene Freiburger Hotellerie mit Sorge
erfülle, sondern auch den Zielen des Tourismuskon-
zepts widerspreche.
Dennoch steht Freiburg im Landesvergleich sehr gut da:
Freiburg verzeichnet von den baden-württembergischen
Städten mit seinen 7,9 Prozent den größten Übernach-
tungszuwachs, gefolgt von Mannheim (7,4 Prozent). Im
Landesdurchschnitt stiegen die Übernachtungszahlen
um 1,7 Prozent, in Stuttgart um 2, in Heidelberg um
1,6 und in Baden-Baden um 4,8 Prozent. Zu den 1,55
Millionen Übernachtungen in der Freiburger Hotelle-
rie kommen noch kleinere Häuser sowie Privatzimmer
hinzu, die nicht in die Statistik eingehen. „Diese Zahl
ist erfahrungsgemäß nochmal fast genauso hoch wie
die der statistisch erfassten Übernachtungen“, weiß
Franziska Pankow, FWTM-Abteilungsleiterin für Touris-
mus. Die Top Ten der Herkunftsländer der Freiburger
Übernachtungsgäste führt nach wie vor die Schweiz an
(131.468 Übernachtungen, plus 3,1 Prozent), gefolgt von
Frankreich (39.882
Übernachtungen,
minus 3,9 Prozent),
Spanien
(38.929
Übernachtungen,
plus 12,7 Prozent),
Italien (35.010 Über-
nachtungen, plus
6,8 Prozent), den
USA (34.708 Über-
nachtungen, plus 11
Prozent), den Nie-
derlanden (33.451
Übernachtungen,
plus 2,4 Prozent)
und Großbritannien
(30.765 Übernach-
tungen, minus 1,7
Prozent).
ine
Insgesamt 1.283 zusätzli-
che Betten sind vergan-
genes Jahr in den vier
neuen Freiburger Hotels
entstanden, 380 davon im
Motel One (Bild).