UNTERNEHMEN
Drogeriemarkt „dm“ wächst analog und rüstet sich digital
Viele neue Filialen
»Die neuen
Technologien
betreffen alle
Lebensbereiche
von Kunden und
Mitarbeitern«
KARLSRUHE/FREIBURG.
Die Drogeriemarktket-
te „dm“ hat ihren Wachstumskurs im Geschäftsjahr
2016/17 (30. September) fortgesetzt – auch in dieser
Region. Ende November öffnete die 85. Filiale im Regie-
rungsbezirk Freiburg, die 86. wird derzeit gebaut, und
12 weitere sind nach Auskunft des Karlsruher Konzerns
in Planung. In Stühlingen, Schramberg, Mühlhausen-
Ehingen, Immendingen, Freiburg, Hilzingen, Konstanz
und Lotstetten wurden seit Oktober 2016 dm-Märkte
neu eröffnet, in Weil am Rhein steht der Eröffnungs-
termin noch bevor. „Die Region nimmt eine sehr wich-
tige Rolle in der Geschäftsentwicklung ein“, sagt der
dm-Gebietsverantwortliche Theo Köberlin. „Durch die
Nähe zu Frankreich und zur Schweiz können wir auch
Kunden erreichen, die im eigenen Land keinen dm ha-
ben.“ Der Umsatz der Drogeriemarktkette in der Region
ist im abgelaufenen Geschäftsjahr von 502,5 auf 521,7
Millionen Euro gestiegen. Die Zahl der Mitarbeiter blieb
bei rund 2.040, darunter 160 Auszubildende.
Deutschlandweit beschäftigte dm im Berichtszeitraum
39.906 Mitarbeiter (plus 1.016) in 1.892 Filialen (plus
67). Der Inlandsumsatz des 1973 von Götz W. Werner
gegründeten Unternehmens stieg im zurückliegenden
Geschäftsjahr um knapp fünf Prozent auf 7,86 Milliar-
den Euro. Europaweit zählte der deutsche Branchen-
primus insgesamt 3.464 Filialen (plus 115) mit fast
60.000 Mitarbeitern (plus 2.509) und 10,26 Milliarden
Euro Umsatz (plus 5,7 Prozent).
Aktuell steht bei dm die „digitale Revolution“ im Fokus.
Mehr als 20 Millionen Euro hat der Konzern im abgelau-
fenen Geschäftsjahr allein in die IT-Tochtergesellschaft
investiert, 2017/2018 werde es mindestens die glei-
che Größenordnung sein, berichtete der Vorsitzende
der Geschäftsführung Erich Harsch bei der Jahres-
pressekonferenz. Die neuen Technologien „betreffen
alle Lebensbereiche unserer Kunden und Kollegen“,
betonte er. Sie hätten zudem unmittelbare Auswir-
kungen auf die neue Firmenzentrale in Karlsruhe, die
sich im Bau befindet, auf das neue Verteilzentrum,
das in Wustermark geplant wird, auf die Eröffnung je-
des neuen Marktes und auf Prozesse, Arbeitsweisen
sowie -mittel. Ein sichtbares Beispiel für das digitale
Engagement von dm: Alle 25.000 Verkaufsmitarbei-
ter in Deutschland (und sukzessive jene im Ausland)
erhalten Smartphones, weil das den „Wissens- und
Informationstransfer von den filialunterstützenden
Diensten“ von der Zentrale in die Märkte erleichtere,
erklärte Harms, und weil sie so Kundenfragen schneller
beantworten könnten. Die Digitalisierung zeigt sich
auch an der Kasse – bereits jetzt zahlen 45 Prozent
der dm-Kunden mit Karte, zum Teil kontaktlos. Parallel
wächst der Onlinehandel rasant (plus 80 Prozent in
Deutschland) – auch in China, wo dm seit Jahresbeginn
140 Produkte im Internet verkauft.
Bei der Planung neuer Filialen geht es indes auch um
ganz analoge Kriterien. „Faktoren wie Lage, Infrastruk-
tur und Größe spielen eine wichtige Rolle“, berichtet
der Gebietsverantwortliche Köberlin. In kleineren Ge-
meinden sucht dm auch gerne die Nähe von anderen.
Beliebt sind beispielsweise Standorte, an denen ein
Lebensmittelhändler ansässig ist und ausreichend
Parkplätze zur Verfügung stehen.
kat