Wirtschaft im Südwesten
7+8 | 2017
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D
er Höhepunkt der Technology-Mountains-Mitgliederver-
sammlung war genau zu bemessen: 232 Meter. Auf der
Aussichtsplattform des Thyssen-Testturms in Rottweil ge-
nossen rund 120 Teilnehmer aus Deutschland und der Schweiz
hervorragende Perspektiven – wie zuvor bereits beim Blick in den
Tätigkeitsbericht des Vereins und auf kommende Projekte.
Technology Mountains befindet sich weiter auf Wachstumskurs. Zum
Ende des vergangenen Jahres zählte der Verbund 222 Mitglieder, die
rund 43.800 Beschäftige repräsentieren. „Für mich eine beeindru-
ckende Zahl“, resümierte Vorstandsvorsitzender Harald Stallforth
bei der Versammlung in Rottweil, zumal bis zum Stichtag 1. Juni wei-
tere 21 Unternehmen hinzugekommen sind. Wie die Geschäftsführer
Yvonne Glienke und Thomas Wolf berichteten, schlugen 2016 knapp
200 Veranstaltungen mit 2.000 Teilnehmern zu Buche.
14 Verbund- und Entwicklungsprojekte
Besonderes Augenmerk lag auf den 14 von Technology Mountains
initiierten und begleiteten Verbund- und Entwicklungsprojekten.
Darin liege das Alleinstellungsmerkmal von Technology Mountains,
erinnerte Thomas Wolf: „Wir bringen Unternehmen und Forschungs-
einrichtungen zusammen – und am Ende der Kooperation steht
ein neues Produkt, ein neues Verfahren oder eine neue Dienstleis-
tung.“ Sprich: Im Konsortium werden marktrelevante und markt-
reife Mehrwerte für die heimische Wirtschaft geschaffen. In die-
sem Zusammenhang verspricht „CoHMed – Connected Health in
Medical Mountains“ weitere Perspektiven für die Medizintechnik.
Die vom Bundesministerium für Bildung und Forschung geförderte
Innovations- und Transferpartnerschaft mit der Hochschule Furt-
wangen unterstützt regionale Unternehmen bei Innovationen und
Entwicklung.
Abgehoben ob der guten Zahlen ist Technology Mountains nicht, im
Gegenteil: „Wir sind immer mit dem Ohr am Gleis“, beschrieb Tho-
mas Wolf den bodenständigen Ansatz von Technology Mountains,
Trends zu erfassen, Impulse zu setzen und gemeinsam mit den
Mitgliedern Zukunft zu gestalten. Honoriert wurde dieses Ansinnen
unter anderem mit dem Preis im bundesweiten Innovationswettbe-
werb „Ausgezeichnete Orte im Land der Ideen 2016“ zum Thema
„NachbarschafftInnovation“.
Ke
Meinrad Kempf, Fachbereich Innovation | Technologie,
Telefon: 07721 922-194,
kempf@vs.ihk.deMitgliederversammlung von Technology Mountains in Rottweil
Verbund weiter auf Wachstumskurs
Stichwort: Verbundprojekte
In Verbundprojekten entwickeln Forschungseinrichtungen ge-
meinsam mit oder für teilnehmende Unternehmen ein innova-
tives Thema. Dieses ist praxisnah, mit hohem technologischem
Know-how verbunden und wird über Teilnehmerbeiträge finan-
ziert. Bei „offenen“Verbundprojekten können während der Lauf-
zeit weitere Partner hinzustoßen.
Vorteile von Verbundprojekten:
niedrige Projektbeiträge pro Teilnehmer durch Kostenteilung,
geringe Personaleinbindung der teilnehmenden Firmen,
Übernahme zeit- und kostenintensiver Untersuchungen
durch Forschungseinrichtung,
Ausbau technologischer Marktführerschaft,
Netzwerkbildung,
interdisziplinärer Erfahrungsaustausch,
Mitarbeiterweiterbildung/-qualifzierung.
Beispiele von Verbund- und Entwicklungsprojekten mit
Akteuren von Technology Mountains:
MInD – Medical technology International and Digital
(Medical Mountains)
MEDIMOLD – Metall-Direkt-Einspritzen in Verbindung
mit Kunststoff (Kunststoff-Institut Südwest)
NIKI 4.0 – Nicht-disruptives Kit für die Evaluation von
Industrie 4.0 (Hahn-Schickard)
Beim letzten Tagesordnungspunkt der
Versammlung ging es hoch hinaus:
Die Technology-Mountains-Mitglieder
nutzten die Gelegenheit, den Thyssen-
Testturm in Rottweil zu besuchen, einen
Blick aus 232 Metern Höhe auf die
Region zu werfen und sich untereinan-
der weiter zu vernetzen.
Bilder: Lothar Kraus