Wirtschaft im Südwesten - Ausgabe Februar'23 - Hochrhein-Bodensee

5 2 | 2023 IHK-Zeitschrift Wirtschaft im Südwesten Rechtsformwechsel Aus dem DIHK wird die DIHK A us dem Deutschen Industrie- und Handelskam- mertag e.V. ist rückwirkend zum 1. Januar die Deutsche Industrie- und Handelskammer geworden – quasi die IHK der IHKs. Am Kürzel DIHK ändert sich nichts. Der gesetzliche Rechtsformwechsel, der im Au- gust 2021 mit dem Inkrafttreten des Zweiten IHK-Ge- setz-Änderungsgesetzes seinen Anfang nahm, beendet die Übergangsphase vom Verein zur Körperschaft des öffentlichen Rechts. Mit der Novellierung des IHKG war der Aufgabenbereich der DIHK in Bezug auf die wirtschaftliche Selbstver- waltung konkretisiert worden. Unter anderem wurde genauer definiert, zu welchen Themen die DIHK Stellung nehmen und sich einsetzen darf (mehr dazu unter  ht- tps://www.wirtschaft-im-suedwesten.de Freiheiten wiedergewonnen). Neben dem Namen unter anderem ebenfalls neu: Ein Rat für Integrität und Schlichtung, dessen Hauptthemen Transparenz und Minderheitenschutz in der Interessen- vertretung der DIHK sind. Ein besonderer Schwerpunkt liegt auf der umfassenden Beteiligung der IHKs und ihrer Mitgliedsunternehmen. uh MITMACHAKTION LIEBLINGSSCHAUFENSTER Es ist immer eine ganze Menge los in den Schaufenstern des Modeladens Biovida in der Bad Dürrheimer Friedrichstraße. Viel zu entdecken, viel zu bestaunen – das Fenster erzählt Geschichten, ohne überladen zu wirken. Das macht Spaß beim Bummeln. Seit Juni 2021 verkauft Natascha Brugger hier nachhaltige Mode. uh Wenn auch Sie ein inspirierendes Fenster entdecken, senden Sie uns ein Foto davon an wis@freiburg.ihk.de. Die besten Einsendungen teilen wir im Heft und in unseren Onlinekanälen. Bild: Ulrike Heitze E ine Ausbildung nebst Aufstiegsweiterbildung lohnt sich finanziell. Was nach Floskel klingt, ist wissenschaftlich nun ein weiteres Mal belegt und kann Unternehmen als Argument dienen, um Schüler für eine duale Ausbildung zu begeistern. Eine neu aufgelegte Studie zeigt: Beim Lebenseinkommen sind Fachkräfte, die eine berufliche Ausbildung und zusätzliche Weiterbil- dung, etwa zum Meister, Fach- oder Betriebswirt, absolviert haben, auf Augenhöhe mit akademisch Gebildeten. Die aktuelle Untersu- chung des Tübinger Institutes für Angewandte Wissenschaft (IAW), die vom BWIHK beauftragt und im November 2022 veröffentlicht wurde, bestätigt das Ergebnis eines Vergleichs des Lebenseinkom- mens aus dem Jahr 2019. „Es konnte wiederholt wissenschaftlich belegt werden, dass Men- schen, die eine berufliche Ausbildung und dazu noch eine Wei- terbildung machen, beim Lebenseinkommen prinzipiell genauso gut dastehen, wie solche, die studieren“, betont BWIHK-Präsident Christian O. Erbe. Leider sei die landläufige Meinung immer noch eine andere. „Wir müssen bei jungen Menschen und ihren Eltern viel bekannter machen, dass eine Berufsausbildung mindestens genauso attraktiv ist wie ein Studium, vor allem dann, wenn man eine Fortbildung draufsetzt“, so Erbe. Die Analyse zeigt, dass diejenigen, die sich für ein Studium ent- scheiden, erst mit rund 38 Jahren ein höheres Lebenseinkommen haben als diejenigen, die sich zunächst für eine Berufsausbildung entscheiden. Gerade in jungen Jahren – in einer Lebensphase, in der junge Erwachsene Kapital für die Familiengründung oder eine potenzielle Immobilie benötigen – liegt das Lebenseinkommen der beruflich Gebildeten somit höher als bei Akademikern. Bildet sich die Fachkraft dann noch weiter, wird der Vorsprung länger gehalten: Im Vergleich zwischen erfolgreichen Studienab- solventen und Bildungsaufsteigern mit Weiterbildung verschwinden die Einkommensunterschiede erst kurz vor Renteneintritt. Das ku- mulierte Lebenseinkommen von Meistern oder Technikern liegt zu jedem Zeitpunkt im gesamten Arbeitsleben davor über dem von Studienabsolventen. Grundlage der IAW-Analyse waren die Bildungsbiografien und die Entwicklung des Lebenseinkommens von 12.000 Menschen. uh Die Ergebnisse sind Bestandteil der größer angelegten Studie „Neue Erkenntnisse zum Lebenseinkommen von Berufsausbildung und Hochschulstudium im Vergleich – Die Rolle von Geschlecht und Erwerbs- unterbrechungen“, die zum Download bereitsteht unter www.iaw.edu Bildungsrenditen_Geschlechterunterschiede_Studie_2022 Studie zum Lebenseinkommen Azubis verdienen lange mehr als Studenten Bild: Adobe Stock, Krakenimages.com

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